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Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Titel: Das Rätsel von Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Magen, versuchte, ihn am Gürtel zu fassen, erwischte zu seiner Überraschung aber ein Sprungseil.
    „Mann!“
    „Mann?“ keuchte der andere. „Dampfwalze, bist du das?“
    „Stephan?“
    „Erraten.“
    „Wo sind sie hin?“
    „Wer? Du bist der erste, der hier rauskommt.“
    „Wo sind wir denn?“
    „Im Burgfried.“ Die Stimme kam von oben.
    Stephan fuhr herum. „Wer ist da?“
    „Ihr wollt mich wohl nicht mehr kennen, wie?“
    „Mensch, Ottokar! Wo kommst du denn her?“

    Stephan machte kurz Licht. Ottokar kletterte durch das Loch in der Nordmauer herunter.
    „Ich bin einem nach, der zum Burgfried geschlichen ist.“
    „Das werde ich gewesen sein!“ meinte Stephan. „Ich bin einem nach, der durchs Tor reinkam.“
    „Das war Martina!“ sagte Dampfwalze. „Sie sind zu dritt.“
    „Auf einmal war sie weg“, fuhr Stephan fort. „Da habe ich zuerst gewartet und bin dann hier reingeklettert.“
    „Und ich sitz draußen“, sagte Ottokar. „Schon eine Ewigkeit.“
    „Dann müsst ihr ja gehört haben, wie sie gerufen hat“, sagte Dampfwalze. „,Na endlich!’ hat sie gerufen. Von da drunten klang es ziemlich weit weg.“
    „Keinen Ton!“ brummte Stephan.
    „Hm!“ Dampfwalze überlegte und das dauerte gar nicht lange. „Dann gibt’s nur eines: Der Stollen hat einen zweiten Ausgang.“
    Mit kurzem Aufblinken ihrer Taschenlampen orientierten sich die drei in dem quadratischen Raum. Bretter und Balken lehnten an den Wänden. Auf dem Boden lagen behauene Steine und Stroh. „Gehen wir runter!“ flüsterte Dampfwalze.
    Sie steckten ihre Taschenlampen ein. Dampfwalze schwang sich auf die Leiter, fasste Ottokar am Knöchel und setzte ihm den Fuß auf die oberste Sprosse, und der half dann genauso Stephan beim Abstieg. Lautlos kletterten sie hinab, blieben unten stehen und lauschten. Schließlich schaltete Dampfwalze seine Taschenlampe ein. Der Lichtkegel wanderte durch einen hohen Raum, wahrscheinlich das Kellergeschoss des Burgfrieds. Niemand war zu sehen; nichts war zu hören. Gegenüber der Leiter mündete der Stollen. Links erhob sich nackte Mauer. Rechts stand auf einem steinernen Podest ein hoher schwarzer Kasten, der ihnen bekannt vorkam.
    „Faules Reserveschrank?“ Trotz der Gefahr war Stephan zu Scherzen aufgelegt. „Vielleicht ist da der andere Ausgang“, flüsterte Dampfwalze.
    Stephan leuchtete den Kasten an und versuchte, an der Tür zu ziehen. Da kam Ottokar auf eine Idee: Wenn der Kasten genauso aussah wie der von Paule, dann hatte er vielleicht denselben Mechanismus.
    Er beugte sich vor, tastete die Unterkante ab, fasste einen Bolzen, drückte ihn hoch. Die Tür sprang auf! Ein Laut drang heraus. Dampfwalze stürzte vor, während Stephan wie erstarrt die Lampe hielt. In dem Kasten standen Paule und der gefesselte Eberhard, dessen Freudenschrei Dampfwalze gerade noch verhindern konnte, indem er ihm den Mund zuhielt. Sie befreiten den Mini-Ritter, und Ottokar untersuchte die nähere Umgebung. Sein Talent für Technik ließ ihn nicht im Stich, wie seine Entdeckung bewies: Während die übrigen Wände aus Quadern zusammengesetzt waren, bestand die Fläche hinter dem Kasten aus einer einzigen Steinplatte. Bogenförmige Kratzspuren auf dem steinernen Podest verrieten, dass sich die Wandplatte mit dem Kasten um eine Längsachse drehen ließ. Ottokar lehnte sich gegen die Wandplatte und drückte an. Tatsächlich; Sie gab nach!
    „Schnell weg hier!“ flüsterte Ottokar, und sie kletterten mit dem kleinen Eberhard die Leiter hinauf ins Erdgeschoss des Burgfrieds. Nachdem Dampfwalze die Klappe geschlossen hatte, gab Ottokar dem Mini-Ritter seine Taschenlampe zum Halten. Gemeinsam wälzten sie die anderen Steine und Balken darauf. Jetzt konnte sie kein Mensch mehr hochstemmen.
    „Wie ist dir’s denn ergangen?“ fragte Dampfwalze den kleinen Eberhard. „Hast du die Kerle gesehen?“
    „Nee! Niemand! Nur irgendwie hat sich der Kasten mal bewegt. Aber ich habe nicht gehustet, weil ich ja nichts gehört habe“
    „Wie hat er sich bewegt?“ fragte Stephan.
    „Nur so, irgendwie.“
    „Und wie oft?“ fragte Ottokar.
    „Zweimal. Wo haben die mich denn hin?“
    „Rumgedreht, nur rumgedreht!“ Ottokar schlug sich vor die Stirn. „Dass wir da noch nicht früher draufgekommen sind! Aber drüben in der Folterkammer gibt’s keine Kratzspuren. Die Achse steht nicht ganz gerade.“
    „Ist das Gitter gesichert, Dampfwalze?“ fragte Stephan.
    „Was dachtest du denn? Mit
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