Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Titel: Das Rätsel von Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
Vom Netzwerk:
vorkommt, sind doch immer wir die Schuldigen, weil wir das freiere Schulsystem haben. Das wisst ihr. Und ihr wisst auch, wie ungern ich mich in eure Angelegenheiten mische. Aber jetzt steht unser Ruf auf dem Spiel, da muss ich um eure Mithilfe bitten. Sollte die Klauerei zu irgendeinem Streich gehören, dann möchte ich den oder die Betreffenden bitten, ihn abzubrechen. Das ist nicht mehr komisch. Wir alle werden misstrauisch, und das passt wahrhaftig nicht auf die Burg. Deshalb meine Bitte: Falls jemand etwas mit der Sache zu tun hat oder davon weiß, soll er nachher zu mir kommen. Wir müssen die Lebensmittel heute Abend zurückbringen. Der oder die Sündenböcke brauchen selbstverständlich nicht mit ins Konzert. Sie dürfen zur Strafe dableiben!“ Der Rex lächelte in die Runde. „Enttäuscht mich nicht. Im Interesse von Schreckenstein.“
    Die Schulversammlung war geschlossen. Gefolgt von Schulkapitän Ottokar, verließ der Rex den Raum; betreten folgten die Ritter.
    „Jetzt wollen wir mal sehen, wer zum Rex geht!“ raunte Klein Kuno dem kleinen Herbert und dem kleinen Egon zu. Allen voran rannten sie die Treppe hinunter, stellten sich in der Nahe von Direktor Meyers Arbeitszimmer in eine Fensternische und taten so, als gebe es draußen etwas besonders Interessantes zu beobachten. Einzeln und in Gruppen kamen die Ritter.
    „Ich sag’s ja: Es ist nicht mehr wie früher!“ klagte Fritz gegenüber Werner.
    Dann kamen die Großen: Stephan, Andi, Mücke. Stumm gingen sie zum Westflügel. Klaus und Dieter folgten, danach Pummel, Eugen, Strehlau und Hans-Jürgen. „Schau mal!“ murmelte der kleine Herbert.
    Ein ungleiches Gespann kam: Dampfwalze und Mini-Ritter Eberhard.
    „Hab ich mir’s doch gedacht!“ brummte Klein Kuno.
    Am Fuß der Treppe blieb Dampfwalze einen Augenblick stehen, zog die Schultern hoch, aber nur, um die Hände in die Hosentaschen zu stecken, und ging in den Westflügel. Mini-Ritter Eberhard sah ihm nach, drehte sich um und ging, ohne seine Zimmergenossen eines Blickes zu würdigen, zum Arbeitszimmer des Rex und klopfte. Klein Kuno zappelte vor Aufregung. Er wollte ihm etwas zurufen.
    Doch der kleine Herbert merkte es rechtzeitig und hielt ihn zurück. „Nicht verdächtigen! Vielleicht hat er ganz was anderes.“
    „Das glaub ich auch!“ stimmte ihm der kleine Egon zu.
    „So?“ Klein Kuno schaute giftig. „Dann kommt mal mit zum Bootshaus. Vielleicht können wir die Fressalien gleich zurückrudern nach Rosenfels.“
    Verblüfft sahen Herbert und Egon einander an und folgten Kuno hinunter zum See. Dadurch entging ihnen, was sie bestimmt sehr interessiert hätte: Mit gesenktem Kopf und schleppendem Schritt, als trage er eine schwere Last, kam Dampfwalze zurück. Diese Gangart war bei ihm ein Zeichen für ungewohnte Tätigkeit: Der Muskelprotz dachte nach. Sein Traum, die erlittene Schlappe wieder gut zumachen, indem er den Fall allein löste und dann erst die Ritterschaft von seiner Heldentat verständigte, war ausgeträumt. Der Rex wollte, Bericht, und bei aller Eigenwilligkeit war Dampfwalze doch durch und durch Schreckensteiner. Das Ansehen der Schule stand auf dem Spiel. Da musste er seinen persönlichen Triumph opfern.
    Im Arbeitszimmer des Rex schilderte Mini-Ritter Eberhard gerade die Ereignisse der letzten Nacht.
    Weit kam er allerdings nicht, denn Ottokar, der nach Schulversammlungen immer beim Rex war, unterbrach ihn. „Ist alles schon bekannt. Du kannst ruhig wieder gehen!“
    Vor Enttäuschung blieb dem kleinen Eberhard das nächste Wort im Hals stecken. Der Rex lächelte ihm zu und sagte: „Du hast dich prima gehalten! Wie alt, meinst du, waren die beiden? Ungefähr.“
    „Ach, sehr alt sicher nicht“, antwortete der Mini-Ritter. „Bestimmt nicht über zwanzig.“
    „Das ist auch meine Ansicht“, erklärte der Rex und sah Ottokar an, „sonst hätten sie ihn nicht zu Paule gesperrt.“
    Der kleine Eberhard kam nicht dazu, sich weiter Gedanken darüber zu machen.
    Nach einem schweren Schlag gegen die Tür stand Dampfwalze im Zimmer und sagte: „Ich muss Sie sprechen, Rex. Es ist dringend.“
    „Ist alles schon bekannt“, unterbrach Ottokar. „Du kannst ruhig wieder gehen!“
    Dampfwalze lächelte geheimnisvoll. Jetzt konnte er doch noch einen Rest von seinem Triumph retten. Er plusterte sich auf, sah den Rex stolz an und sogar den kleinen Eberhard und verkündete mit lauter Stimme: „Gar nichts ist bekannt. Nur ich weiß, wo die Würste sind!“
    Das war eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher