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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)
Autoren: Robert Jordan
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Beginnt also.« Romanda rümpfte die Nase, wenn auch kaum vernehmlich, und Lelaine wollte es ihr offensichtlich gleichtun.
    Sie wirbelten ihre Pferde gleichzeitig herum und sahen einander dann einen Moment an. Die Ereignisse des vergangenen Monats hatten ihre gegenseitige Abneigung nur noch verstärkt. Lelaine warf verärgert den Kopf in den Nacken, und Romanda lächelte leicht. Egwene hätte beinahe ebenfalls gelächelt. Diese gegenseitige Feindseligkeit war noch immer ihre stärkste Kraft im Saal.
    »Der Amyrlin-Sitz befiehlt Euch zu beginnen«, verkündete Romanda und hob mit einer theatralischen Geste eine Hand.
    Das Licht Saidars flammte um die dreizehn in der Nähe der Sitzenden befindlichen Schwestern auf, um sie alle zusammen; ein breiter Silberschlitz erschien inmitten der Lichtung und wurde dann, sich drehend, zu einem zehn Schritt hohen und hundert Schritt breiten Wegetor. Schneeflocken schwebten von der anderen Seite heran. Laute Befehle erklangen unter den Soldaten, und die erste schwer bewaffnete Kavallerie ritt durch das Tor. Der Schnee wirbelte jenseits davon zu dicht umher, als dass man weit hätte sehen können, und doch bildete Egwene sich ein, die Leuchtenden Mauern Tar Valons und die Weiße Burg selbst zu erkennen.
    »Es hat begonnen, Mutter«, sagte Sheriam und klang beinahe überrascht.
    »Es hat begonnen«, stimmte Egwene ihr zu. Und wenn das Licht es wollte, würde Elaida bald gestürzt werden. Egwene sollte warten, bis Bryne der Meinung war, es seien genügend viele Soldaten durch das Wegetor hindurchgelangt, aber sie konnte sich nicht zurückhalten. Sie stieß Daishar die Fersen in die Flanken und ritt durch das Wegetor in herabfallenden Schnee auf die Ebene, über der schwarz und rauchend der Drachenberg vor einem weißen Himmel aufragte.

KAPITEL 31

    Danach
    W interstürme und hoher Schnee behinderten den Landhandel, wo er nicht bis zum Frühjahr eingestellt wurde, und von drei ausgesandten Brieftauben fielen zwei Falken oder dem Wetter zum Opfer, aber wo die Flüsse nicht vereist waren, fuhren noch Schiffe, und Gerüchte gelangten blitzschnell voran. Eintausend Gerüchte, jedes tausend Samen säend, die sprossen und in Schnee und Eis ebenso gut gediehen wie in fruchtbarer Erde.
    In Tar Valon, so besagten einige Gerüchte, seien große Heere aufeinandergestoßen, die Straßen schwämmen in Blut, und aufständische Aes Sedai hätten den Kopf Elaida a’Roihans aufgespießt. Nein. Elaida hatte Ernst gemacht, und jene, die unter den Aufständischen überlebt hatten, krochen zu ihren Füßen. Weiter hieß es, es habe weder Aufständische noch eine Spaltung der Weißen Burg gegeben. Die Schwarze Burg sei durch die Macht der Aes Sedai vernichtet worden, und Asha’man jagten Asha’man durch alle Nationen. Die Weiße Burg sollte den Sonnenpalast in Cairhien zerschmettert haben und der Wiedergeborene Drache selbst als Marionette und Werkzeug an den Amyrlin-Sitz gebunden sein. Einige Geschichten berichteten, Aes Sedai seien wiederum an ihn gebunden und an die Asha’man, was aber nur wenige glaubten, die zudem verspottet wurden.
    Artur Falkenflügels Heere sollten zurückgekehrt sein, um sein längst verschwundenes Reich zurückzufordern, und die Seanchaner fegten alle Hindernisse aus dem Weg und vertrieben sogar den Wiedergeborenen Drachen aus Altara. Die Seanchaner waren gekommen, um ihm zu dienen. Nein, er hatte die Seanchaner ins Meer getrieben und ihr Heer vollkommen vernichtet. Sie hatten den Wiedergeborenen Drachen fortgebracht, damit er vor ihrer Kaiserin knien sollte. Nein. Der Wiedergeborene Drache war tot, und es gab ebenso viel Trauer wie Feiern, ebenso viele Tränen wie Freudenrufe.
    Die Geschichten verbreiteten sich wie Spinnennetze über das Land, und Männer und Frauen planten in dem Glauben, die Wahrheit zu kennen, die Zukunft. Sie planten – und das Muster nahm ihre Pläne in sich auf und wob die vorhergesagte Zukunft.

GLOSSAR

    VORBEMERKUNG ZUR DATIERUNG
    Der Tomanische Kalender (von Toma dur Ahmid entworfen) wurde ungefähr zwei Jahrhunderte nach dem Tod des letzten männlichen Aes Sedai eingeführt. Er zählte die Jahre nach der Zerstörung der Welt (NZ). Da aber die Jahre der Zerstörung und die darauffolgenden Jahre über fast totales Chaos herrschte und dieser Kalender erst gut hundert Jahre nach dem Ende der Zerstörung eingeführt wurde, hat man seinen Beginn völlig willkürlich gewählt. Am Ende der Trolloc-Kriege waren so viele Aufzeichnungen vernichtet worden,
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