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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Drache ungeschehen machen kann. Es war ein Eid dem Land gegenüber. Die Steine lagen ihm im Blut, und sein Blut war ein Teil der Steine dieser Nation namens Andor.
    Bayrd scharte die anderen um sich, und sie gingen nach Norden. Hinter ihnen wimmerte ihr Lord alleingelassen, als schließlich die Geister durch das Lager huschten.
    Talmanes zog an Selfars Zügeln und ließ das Pferd tänzeln und den Kopf schütteln. Der Rotschimmel erschien voller unterdrücktem Eifer. Vielleicht spürte er ja die nervöse Stimmung seines Herrn.
    Dichter Rauch erfüllte die Nachtluft. Rauch und Schreie. Talmanes führte die Bande an einer Straße entlang, auf der sich rußverschmierte Flüchtlinge drängten. Sie bewegten sich wie Dreck auf der Oberfläche eines schlammigen Flusses.
    Die Männer der Bande betrachteten die Flüchtlinge voller Sorge. »Ganz ruhig!«, rief Talmanes ihnen zu. »Wir können nicht den ganzen Weg nach Caemlyn rennen. Ganz ruhig!« Er führte die Männer so schnell an, wie er es wagte, fast schon im Laufschritt. Ihre Rüstungen klirrten. Elayne hatte die Hälfte der Bande zum Feld von Merrilor mitgenommen, einschließlich Estean, und fast die gesamte Kavallerie. Vielleicht glaubte sie, sich für einen schnellen Rückzug bereithalten zu müssen.
    Nun, in den Straßen würde man kaum Kavallerie einsetzen können, denn sie waren zweifellos genauso verstopft wie diese Landstraße, davon war Talmanes überzeugt. Selfar schnaubte und schüttelte den Kopf. Sie waren jetzt schon ganz nahe; direkt voraus erhoben sich die Stadtmauern wie ein Schatten in der Nacht und sperrten einen wütenden Lichtschein ein. Als wäre die ganze Stadt eine Feuergrube.
    Durch die Gnade des Lichts und in den Staub getretene Banner, zitierte Talmanes fröstelnd in Gedanken. Gewaltige Rauchwolken stiegen aus der Stadt auf. Das war schlimm. Viel schlimmer als bei den Aiel in Cairhien.
    Schließlich ließ er Selfar seinen Willen. Der Rotschimmel galoppierte eine Weile am Straßenrand entlang, dann erzwang sich Talmanes zögernd den Weg auf die andere Seite und ignorierte dabei jede Bitte um Hilfe. Die mit Mat verbrachte Zeit ließ ihn sich wünschen, mehr für diese Leute tun zu können. Es war schon äußerst seltsam, dieser Einfluss, den Matrim Cauthon auf einen hatte. Talmanes sah die einfachen Leute mittlerweile in einem ganz anderen Licht. Vielleicht lag es auch nur daran, dass er noch immer nicht wusste, ob er Mat nun als Lord betrachten sollte oder doch nicht.
    Auf der anderen Seite der Straße musterte er die brennende Stadt und wartete darauf, dass ihn seine Männer einholten. Er hätte sie alle reiten lassen können – auch wenn es sich nicht um ausgebildete Kavalleristen handelte, verfügte jeder Angehörige der Bande für lange Reisen über ein Pferd. Aber heute Nacht wagte er das nicht. Weil Trollocs und Myrddraal in den Straßen lauerten, brauchte er seine Männer sofort kampfbereit. Armbrustmänner marschierten mit geladenen Waffen neben dicht gedrängten Reihen Pikenträger. Er würde seine Soldaten keineswegs schutzlos einem Trolloc-Angriff aussetzen, ganz egal, wie dringend ihr Einsatz auch war.
    Aber wenn sie diese Drachen verlören …
    Das Licht erleuchte uns, dachte er. Die Stadt schien zu kochen, wenn man den ganzen Rauch über ihr betrachtete. Doch ein paar Teile der Altstadt – die sich hoch auf dem Hügel erhob und oberhalb der Mauern zu sehen war – brannten noch nicht. Der Palast brannte noch nicht. Ob ihn die dort stationierten Soldaten wohl hielten?
    Von der Königin war keine Nachricht gekommen, und soweit er wusste, war keine Hilfe für die Stadt eingetroffen. Die Königin musste noch immer ahnungslos sein, und das war schlimm.
    Sehr, sehr schlimm.
    Voraus entdeckte er Sandip mit einigen Kundschaftern der Bande. Der schlanke Mann versuchte, sich von einer Gruppe Flüchtlinge zu lösen.
    »Bitte, guter Herr«, schluchzte eine junge Frau. »Mein Kind, meine Tochter, auf den Höhen der nördlichen …«
    »Ich muss zu meinem Laden«, brüllte ein stämmiger Mann. »Meine Glaswaren …«
    »Ihr guten Menschen«, rief Talmanes und drängte sein Pferd zwischen sie, »wenn ihr uns wirklich helfen wollt, dann könntet ihr aus dem Weg gehen und uns erlauben, die verdammte Stadt zu erreichen!«
    Widerstrebend machten die Flüchtlinge Platz, und Sandip nickte Talmanes dankbar zu. Mit brauner Haut und dunklen Haaren war Sandip einer der Befehlshaber der Bande und ein erfahrener Feldscher. Aber heute trug der sonst so
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