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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)
Autoren: Arno Strobel
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Oder war es vielleicht beides zusammen? Gab es einen Zusammenhang zwischen dieser merkwürdigen Nachricht und der Tatsache, dass Beate und Laura bisher nicht aufgetaucht waren, nicht einmal zurückriefen?
    Ihm wurde bewusst, dass es genau dieser Gedanke gewesen war, der ihn unterbewusst schon die ganze Zeit über unruhig gemacht hatte. Seine Frau und seine Tochter kamen nicht nach Hause. Er konnte Beate nicht erreichen.
    Es geht um ein Leben …

2
    Frank sprang auf und nahm das Telefon aus der Ladestation auf dem Sideboard. Er hatte zwar schon einige Male Beates Handynummer gewählt, aber noch kein einziges Mal die seiner Tochter. Es dauerte zwei, drei lange Sekunden, bis er das erste Tuten im Telefonhörer und fast zeitgleich den gedämpften elektronischen Klingelton von Lauras Handy irgendwo in seiner Nähe hörte, wahrscheinlich aus der Küche. »Mist«, stieß er aus und stellte das Gerät zurück auf die Station. Seine Tochter hatte ihr Smartphone zu Hause liegen lassen. Seltsam, dachte Frank, das passierte ihr sonst nie. Schließlich war sie pausenlos damit beschäftigt, Nachrichten an ihre Freunde zu schicken.
    Sollte er doch die Polizei anrufen? Frank war unschlüssig, verwarf den Gedanken dann aber ein weiteres Mal und wunderte sich, dass er überhaupt auf die Idee kam. Er würde – zu Recht – höchstens einen Kommentar zum Thema Frauen und Einkaufen zu hören bekommen, wenn er erzählte, dass er sich Sorgen machte, weil seine Frau und seine Tochter noch nicht von ihrem nachmittäglichen Stadtbummel zurück waren. Und auch die Tatsache, dass er ausgerechnet an diesem Tag neben der üblichen Anzahl an Rechnungen und Werbebriefen einen Memorystick bekommen hatte, der … Frank stockte kurz, bevor er sich wieder auf die Couch niederließ. Werbebriefe … Marketing …
    »Virales Marketing«, sagte er laut und schlug sich mit der Hand auf den Oberschenkel. Dass ihm das nicht gleich eingefallen war. Es war erst wenige Wochen her, dass er einen Vortrag zu diesem Thema gehört hatte. Es ging dabei um möglichst rätselhafte Nachrichten, ausgefallene Spiele oder Videoclips, die gezielt über soziale Netze, Videoplattformen oder auch per Post verbreitet wurden und bei denen die Empfänger oft lange Zeit gar nicht erkannten, dass es sich um eine Werbemaßnahme handelte. Der Erfolg dieser Methode war meist groß und mit geringem finanziellen Einsatz zu erreichen, da die rätselhaften Informationen sich über das Netz ähnlich wie ein Virus innerhalb kürzester Zeit verbreiteten. Wahrscheinlich würde er morgen auf dieser Website … Ein Geräusch unterbrach Franks Gedanken, und im nächsten Augenblick durchzog ihn ein wohliger Schauer der Erleichterung, als er das helle Lachen seiner Tochter erkannte. Er erhob sich und verließ das Wohnzimmer.
    Beate und Laura standen in der geräumigen Diele inmitten einer bunten Insel aus Tragetaschen und kicherten albern, als er auf sie zukam. »Hallo Schatz«, begrüßte Beate ihn und deutete mit beiden Händen auf den Boden vor sich. »Tut mir leid, dass es so spät geworden ist, aber du siehst ja, wir hatten wirklich viel zu tun.«
    Er blieb kurz vor ihr stehen und betrachtete ihre Einkäufe. »Ja, das sehe ich … aber warum bist du nicht an dein Handy gegangen? Ich habe einige Male versucht, dich zu erreichen. Wir wollten doch heute Abend zusammen essen gehen.« Beate warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und lächelte ihn wieder an. »Kein Problem, von mir aus können wir um acht los.« Sie sah zu ihrer Tochter hinüber. »Das sind noch zwanzig Minuten, schaffst du das, junge Dame?« Laura strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und winkte lässig ab. »Klar, kein Problem. Ich ziehe nur schnell meine neue Jeans an.«
    Sie schnappte sich den größeren Teil der Tüten und verschwand in ihr Zimmer.
    Als Laura die Tür hinter sich geschlossen hatte, dachte Frank kurz darüber nach, ob er Beate von der Nachricht auf dem Memorystick erzählen sollte, entschied sich aber dagegen. Er kannte seine Frau gut genug, um zu wissen, dass sie sich Sorgen machen und den ganzen Abend über nichts anderes mehr sprechen würde.
    Auf der Fahrt zum Restaurant in Nittel erfuhr er alle Einzelheiten der langen Einkaufstour, wobei Laura und Beate vor Begeisterung zeitweise gleichzeitig redeten. An die Nachricht auf dem Stick dachte er an diesem Abend nicht mehr.
     
    Den Sonntag starteten sie mit einem gemeinsamen Frühstück auf der Terrasse. Frank hatte den großen Sonnenschirm
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