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Das philosophische Denken im Mittelalter

Das philosophische Denken im Mittelalter

Titel: Das philosophische Denken im Mittelalter
Autoren: Kurt Flasch
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Bibliotheksbeständen, »leitet« aber philosophische Theorien nicht aus ihnen »ab«.
    4. Weniger aufmerksam wurde wahrgenommen, dass ich mich zwar von der Problemgeschichte distanziere und mit vagen Formen von Vulgär-Idealismus breche, dass ich aber
    –  die Selbständigkeit des Denkens hervorhebe und von seiner Rückwirkung auf die Realverhältnisse spreche, wie dies magistral R. W. Southern im einzelnen vorführt,
    –  vom Verhältnis von Denkinhalt und Individualität sage, es sei problematisch bis zur Paradoxie ,
    –  von der Notwendigkeit ausgehe, einen ständigen Wechsel der Sehweise vorzunehmen, also einen Methodenmonismus verwerfe. Alle Feststellungen, ich betriebe diese oder jene partikulare Methode und diese Methode sei falsch oder richtig, berühren nicht die Konzeption meines Buches. Dass ich in der Einleitung von Methoden einer Gesamtdarstellung spreche und keine methodische Anleitung zu den verschiedenen Arten von Einzelforschung gebe, liegt auf der Hand.
    Als Kuriosum halte ich fest: Kritiker, die mein Vorgehen als reduktiv rügten, haben keinen einzigen philosophischen Gedanken namhaft gemacht, der meiner Reduktion zum Opfer gefallen wäre. Ich hätte gerne von ihnen gezeigt bekommen, worauf ich zum Beispiel Boethius reduziert hätte. Ich nehme daher an, dass sie von Reduktion sprachen, weil sie ihre Philosophie in meinem Buch nicht wiederfanden. Dies lag auch nicht in meiner Absicht.
    5. Ein Rezensent hat bedauert, dass ich einzelne Autoren kürzer behandelt habe als andere. Er hat gemeint, ich hätte Anselm und Thomas von Aquino marginalisiert. Dem Manne kann geholfen werden. Wer Ausführlicheres von mir über Anselm oder Thomas zu lesen wünscht, findet es u. a. an folgenden Stellen:
    Zu Anselm von Canterbury: K. Flasch, »Der philosophische Ansatz des Anselm von Canterbury im Monologion und sein Verhältnis zum augustinischen Neuplatonismus«, in: F. S. Schmitt (Hrsg.), Analecta Anselmiana , Bd. 2, Frankfurt a. M. 1970, S. 1–43; ders., »Anselm von Canterbury«, in: K. Fassmann (Hrsg.), Die Großen der Weltgeschichte , Bd. 3, Zürich 1973, S. 294–305; ders., »Die Beurteilung des Anselmianischen Arguments bei Thomas von Aquin«, in: Analecta Anselmiana , Bd. 4,1, Frankfurt a. M. 1975, S. 111–125; ders., »Anselm von Canterbury«, in: O. Höffe (Hrsg.), Klassiker der Philosophie , München 1981, S. 177–197; ders., Einführung in die Philosophie des Mittelalters , Darmstadt, 3 1994, S. 50–61; ders., »Einleitung« zu: Kann Gottes Nicht-Sein gedacht werden? Die Kontroverse zwischen Anselm von Canterbury und Gaunilo von Marmoutier , lat./dt., hrsg. und übers. von B. Mojsisch, Mainz 1989, S. 7–48; ders., »Berengar von Tours, Rescriptum contra Lanfrancum. Die Vernunft und das Abendmahl«, in: ders. (Hrsg.), Interpretationen. Hauptwerke der Philosophie: Mittelalter , Stuttgart 1998, S. 108–127.
    Zu Thomas von Aquino: K. F., Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung , Bd. 2: Mittelalter , Stuttgart 1982, S. 280–328. Das Thomas-Kapitel ist eines der längsten Kapitel in diesem Buch und enthält nicht nur Texte, sondern auch deren Interpretation; ders., Kampfplätze der Philosophie. Große Kontroversen von Augustin bis Voltaire , Frankfurt a. M. 2008; ders., »Die Seele im Feuer. Aristotelische Seelenlehre und augustinisch-gregorianische Eschatologie bei Albert von Köln, Thomas von Aquino, Siger von Brabant und Dietrich von Freiberg«, in: M. J. F. M. Hoenen / A. de Libera (Hrsg.), Albertus Magnus und der Albertismus. Deutsche philosophische Kultur des Mittelalters , Leiden 1995, S. 107–132; ders., »Thomas von Aquino, De unitate intellectus contra Averroistas«, in: ders. (Hrsg.), Interpretationen. Hauptwerke der Philosophie: Mittelalter , Stuttgart 1998, S. 245–269.
    Über alles Weitere unterrichtet das Vorwort zur Neubearbeitung des Jahres 2000.
    K. F.

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