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Das philosophische Denken im Mittelalter

Das philosophische Denken im Mittelalter

Titel: Das philosophische Denken im Mittelalter
Autoren: Kurt Flasch
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(1511)
Wiedereinsetzung
der Medici in Florenz (1512);
5. Lateran-Konzil (1512–17)
Matthias Grünewald »Isenheimer Altar« beg. (um 1512)
Durchquerung der Landenge von Panama (1513)
Machiavelli, Il Principe (1513)
Eroberung Mailands durch Frankreich, Sieg von Marignano (1515)
Thomas Morus, Utopia (1516)
Luther, Anschlag der 95 Thesen (1517)
1500
König Karl von Kastilien und Aragonien als Karl V. Kaiser
Leonardo da Vinci († 1519)
(1519–56); Erste Erdumsegelung durch Magalhães (1519–22)
    Wormser Edikt, Reichsacht gegen Luther (1521);
1. Krieg Frankreichs gegen
Karl V. (1521–26)
Bauernkrieg (1524–25)
2. Krieg Frankreichs gegen
Karl V. (1526–29); Vertreibung
der Medici aus Florenz
Karl V. erobert Rom (1527)
Machiavelli († 1527)
2. Reichstag in Speyer: Die evangelischen Reichsstände »protestieren«; 1. türkische Belagerung Wiens (1529)
Wiedereinsetzung der
Medici in Florenz (1530)
Augsburgische Konfession; Collège de France gegr. (1530)
Schmalkaldischer Bund
(1531); Pizarro erobert Peru (1531–34)
Zwingli († 1531)
Nürnberger Religionsfriede (1532)
Ignatius von Loyola gründet den Jesuitenorden;
Luther, erste vollständige Bibelübersetzung (1534);
Suprematsakte: Der König ist Oberhaupt der englischen Kirche (1534)
Wiedertäufer (1534–35)
Calvin reformiert Genf (1536)
Erasmus († 1536)
Liga katholischer Reichsstände (1538)
1500

Kopernikus († 1543)
Konzil zu Trient (1545–63)
Luther († 1546)
1550
Servet hingerichtet (1556)

Nachbemerkung
    Dass das philosophische Denken eine Geschichte hat, wird kaum jemand bestreiten, und ist doch schwer zu denken, wenn man darunter versteht, dass es seine spezifische Art von Geschichtlichkeit hat, die weder identisch ist mit seinen realgeschichtlichen, textgeschichtlichen oder institutionsgeschichtlichen Zusammenhängen noch mit dem bloß faktischen Auftauchen bleibender Wahrheiten in einem Winkel der Geschichte.
    Die Geschichtlichkeit des Denkens zwischen 400 und 1500 ist der Gegenstand dieses Buches. Es plädiert dafür, die realgeschichtlichen, textgeschichtlichen und institutionsgeschichtlichen Bedingungen des Denkens zu zeigen, ohne eine dieser Bedingungen zum primum movens zu erklären oder gar aus einem solchen Ersten etwas »abzuleiten«. Historiker leiten nicht ab; sie beschreiben und analysieren historisch.
    Wer die Einleitung dieses Buches liest und auch nur einen Blick auf die Darstellungs praxis wirft, kann sich leicht überzeugen:
    1. Das Buch setzt nicht einen Primat der praktischen Vernunft voraus; es beharrt auf der Untrennbarkeit von Wertungen und Theorien; es spekuliert nicht scholastisch über deren Rangordnung. Philosophisch beruht es auf dem Versuch, die Denkform von Prinzip und Prinzipat, von Ursprung und Abgeleitetem zu verlassen und stattdessen in Wechselwirkungen zu denken. Es impliziert in unangestrengter Form eine angestrengte Kritik klötzchenhafter Ontologien, insbesondere auch der schularistotelischen.
    2. Das Buch ist aus den Quellen gearbeitet; es geht empirisch vor. Ich habe mir allerdings erlaubt, bei der Geschichtserzählung mitzudenken und festzuhalten, wenn ein Autor des Mittelalters schärfer und konsequenter als andere die eine oder andere Implikation der Traditionsmasse herausgearbeitet oder Bedürfnisse seiner Jahrzehnte respektiert hat. Dies gilt besonders für Denker des 14. Jahrhunderts wie Meister Eckhart, Wilhelm von Ockham und Nicolaus von Autrecourt. Meine Bewertung ist historisch konzipiert; sie besagt nicht, ich betrachtete eine dieser Philosophien als die definitiv wahre und brächte normativ die Idee des Fortschritts ins Spiel. Wenn ich von Fortschritt spreche, dann einzig innerhalb historisch-kontingenter Prämissen und innerhalb des abgesteckten Zeitrahmens.
    3. Rezensenten, die auf meine historiographische Konzeption näher eingegangen sind, haben hervorgehoben:
    –  Dies ist seit über fünfzig Jahren die erste Gesamtdarstellung des mittelalterlichen Denkens in deutscher Sprache.
    –  Sie setzt einen besonderen Schwerpunkt mit der Philosophie des 15. Jahrhunderts, also mit der sog. »Renaissance«.
    –  Es empfiehlt sich, das vorliegende Buch zusammen mit meiner Einführung in die Philosophie des Mittelalters (3. Aufl., Darmstadt 1994) zu lesen, weil diese Einführung keine Kurzfassung des größeren Buches, sondern eine Ergänzung und Vertiefung im Hinblick auf Methodenfragen bringt.
    –  Das Buch handelt zwar von Landwirtschaft und Handelswegen, von Kirchenorganisation und
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