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Das Phantom im Schokoladen-Museum

Das Phantom im Schokoladen-Museum

Titel: Das Phantom im Schokoladen-Museum
Autoren: Stefan Wolf
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Kavaliere hatte
eine flache Schnapsflasche in der Tasche. Nach einem kräftigen Schluck ging’s
der Blondine wieder gut.
    „So kommen wir weiter“, sagte
Meier.
    Er kramte in der Tasche unter
seinem Sitz und holte einen zweiten Zündschlüssel hervor.
    „Treten Sie aufs Gas“, grinste
Tim. „Wenn wir die Halunken einholen, können wir sie rammen.“
    „Du meine Güte!“, seufzte
Meier. Er wandte sich um. „Herrschaften!“, rief er. „Alle Aufregung nützt
nichts. Wir fahren erstmal nach Hause. Die Polizei wird dann schon wissen, was
sie tut. Auf sie ist Verlass.“
    „Waren das nun die berüchtigten
Autobahn-Piraten?“, rief ein rotgesichtiger Mann, den Tim nicht kannte.
    „Vermutlich“, erwiderte Meier.
„Aber sie haben ihre Methode verbessert.“
    Er startete. Sie fuhren weiter.
    Tim ging zu seinen Freunden
zurück.
    Und nichts konnte ich machen,
dachte er. Es ist demütigend, wenn man mit einer Pistole bedroht wird. Dieses
Verbrechergesindel!
    Seufzend setzte er sich neben
Gaby.
    „Herr Meier!“, rief eine Frau.
„Dort vor dem Rastplatz stehen zwei Anhalter. Das sieht nach Panne aus.“
    „Darauf können wir jetzt keine
Rücksicht nehmen“, erwiderte der Busfahrer. Er hielt nicht an.
    Tim drehte sich um und blickte
durchs Rückfenster.
    Da standen sie, die beiden
Gestalten, hatten die Arme erhoben und winkten verzweifelt.
    Ich glaub’s nicht!, dachte Tim.
    „Herr Meier!“, brüllte er.
„Anhalten! Bitte sofort anhalten! Das sind Klößchen und sein Onkel. Da ist was
passiert.“
    Diesmal reagierte der
Busfahrer.
    Tim, Karl und Gaby knieten auf
den Sitzen.
    Klößchen und Onkel Waldo
rannten herbei.
    Meier hatte die hintere Tür
geöffnet und die beiden stiegen ein, keuchend.
    „Gott sei Dank!“, rief
Klößchen. „Kein Wagen hält. Keiner! Mindestens zwei Dutzend sind
vorbeigerauscht. Sehen wir denn aus wie Strauchdiebe? Ah, ihr seid’s. Wie war
die Aufführung?“
    Onkel Waldo, der sehr erschöpft
wirkte, stützte sich auf eine Lehne.
    „Sie müssen bei der nächsten
Raststätte halten“, rief er nach vorn. „Es geht um eine Rettungsaktion.
Menschenleben sind in Gefahr. Jede Minute zählt. Die Polizei muss verständigt
werden. Nun fahren Sie schon.“
    Meier fuhr.
    Tim, Karl und Gaby rückten
zusammen. Aber der Platz reichte nur für Onkel Waldo. Tim überließ seinen Sitz
Klößchen und kauerte sich in den Mittelgang.
    „Wir wurden eben von den
Autobahn-Piraten ausgeraubt“, teilte der TKKG-Häuptling mit. „Der ganze Bus.“
    „Wir auch“, japste Klößchen.
„Von zwei Typen, die als Polizisten verkleidet sind.“
    „Doch nicht etwa dieselben?“,
rief Gaby.
    Onkel Waldo berichtete. Der
ganze Bus hörte mit. Dass die Täter mindestens zweimal zugeschlagen hatten,
stand jetzt fest.
    „Sowas von Unverfrorenheit!“
Tim schüttelte den Kopf. „Aber die sind schlau, haben zwischenzeitlich das
Nummernschild ausgetauscht und fahren eindeutig im Kreis, nämlich nach dem
Überfall auf euch von der Autobahn runter, denn wieder rauf. Dann waren sie
hinter uns. Sind sie eben bei euch vorbeigekommen?“
    „Keine Spur“, antwortete
Klößchen,
    „Das heißt“, folgerte Tim, „sie
haben die Abfahrt Kögel-See genommen. Ist die einzige Möglichkeit, wenn sie
nicht über die Leitplanke hüpfen. Könnte ein wertvoller Hinweis sein für deinen
Vater, Gaby. Aber, Onkel Waldo“, wandte er sich an den Oberstudiendirektor,
„was meinten Sie mit der Rettungsaktion?“
    „Irgendwer hat
Knollenblätterpilze gesammelt“, berichtete Klößchens Onkel. „25 große. Das
reicht für mehrere Personen. Und alle werden sterben, wenn sie die Pilze
essen.“

    Der Bus hatte die Raststätte
Gesterburg erreicht.

4. Gebrauchtwagen-König
     
    Detlef Kempferth, der
Gebrauchtwagen-König, war ein grobknochiger Typ von 41 Jahren. Auf seinem
massigen Schädel klebte der Kurzhaarschnitt wie aufgemalt. Die breite Nase
verfügte über gewaltige Nüstern.
    Das Gelände, auf dem er seinen
Kfz-Handel betrieb, grenzte an ein Gewerbe-Gebiet, wo sich kleinere Betriebe
angesiedelt hatten. Die Luft stank. Keiner hielt sich an die Vorschriften zur
Schadstoff-Minderung. Auf glatten Flächen bildete sich eine rußige Schmiere.
Sie entstand auch auf rauen Flächen, fiel dort aber weniger auf.
    Wer hier wohnte, öffnete selten
die Fenster.
    Unter den etwa 100 Autos, die
zurzeit auf Kempferths Hof standen, befand sich kein brauchbares. Den
Gebrauchtwagen-König störte das nicht. Er verkaufte Unmögliches zu
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