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Das Phantom im Schokoladen-Museum

Das Phantom im Schokoladen-Museum

Titel: Das Phantom im Schokoladen-Museum
Autoren: Stefan Wolf
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Titelblatt-quantitativ bei weitem.
    TKKG lungerten in der Nähe
herum. Gaby lehnte sich an ihren Freund und Tim hatte ihr den Arm um die
Schultern gelegt. Klößchen hatte seine Gefangenschaft gut überstanden, sich
ausgeschlafen und den Kakao-Gehalt seines Blutes durch reichlichen
Schoko-Verzehr angehoben. Karl streichelte eine entzückende Rottweiler-Hündin.
Sie gehörte einer Dame, die in der Nähe wartete, war lammfromm und wurde ganz
locker an der Leine gehalten.
    „Rottweiler sind leider als
Kampfhunde in Verruf“, sagte die Dame. „Zu Unrecht. Meine Susi kann keiner
Fliege was tun. Beißen kann sie natürlich — genau wie ein Dackel, ein Pinscher
oder ein Highland.“
    „Ich liebe Rottweiler“,
schaltete sich Tim ein. Leise sagte er zu Gaby: „Schade, Pfote, dass du keiner
bist.“
    12.00 Uhr.
    Der Minutenanzeiger der großen
Normaluhr rückte in die steilste Position. Der Stundenzeiger stand bereits
dort.
    Die St. Michaels-Kirche, die
nicht weit entfernt ist vom Hbf, verkündete im selben Moment mit Glockengeläut,
dass nun High noon — hoher Mittag — sei.
    Dennis Blots löste den Blick
von der berüchtigten Blondine mit den Drillingen. Susi hatte sich auf die
Hinterläufe gesetzt und kratzte sich hinter einem der Schlappohren.
    Klößchen wollte sich eine
Schoko-Rippe hinter die Kauleisten schieben. Stattdessen brüllte er auf.
    „Da ist er! Glenschel! Der
verdammte Saukerl!“
    Mit ausgestrecktem Arm wies
Klößchen durch die Menge auf jemanden, der für Tim nicht auszumachen war.

    Aber Glenschel hatte seinen
Namen gehört und verriet jetzt sich selbst.
    Er ließ Tasche und Koffer fallen
und rannte los, ein langer, knochiger Kerl. Getarnt hatte er sich mit karierter
Schiebermütze, Sonnenbrille und hochgeklapptem Kragen. Aber Klößchen wusste
genau, wie sein Peiniger aussah.
    Tim sprintete los.
    Das Rottweiler-Frauchen rief:
„Susi! Hier! Zurück! Susi! Zum Frauchen! Willst du wohl!“
    Aber Susi wollte nicht. Sie
hatte sich losgerissen, wohl weil sie gern rumfetzte. Sie hielt Tims Spurt für
ein Spiel und sauste im Schweinsgalopp neben ihm, die kurze Leine mit sich
schleifend.
    Passanten sprangen beiseite, um
nicht über den Haufen zu fliegen, Männer brüllten und Glenschel hätte beinahe
den nächsten Ausgang erreicht, durch den es zu dem riesigen Sack-Bahnhof geht,
in den 36 Gleise münden.
    Tim war schneller. Er erwischte
Glenschel am Kragen. Der Autobahn-Bandit wurde zurückgerissen. Aber er wehrte
sich. Er schlug um sich und boxte, hätte aber keine Chance gehabt gegen Tim,
der gerade überlegte, mit welcher Kampftechnik er ihn flachlegen sollte.
    In dieser Sekunde schaltete Susi
sich ein. Für die Rottweiler-Hündin wurde aus dem Spiel ein
Schutzhund-Anliegen. Sie entschied blitzartig, wer Freund war und wer Feind.
Mit heiserem Brustton fiel sie Glenschel an und packte seine linke Wade mit
ihrem gewaltigen Fang. Der Bandit brüllte auf. Er wurde zu Boden gerissen. Susi
zerrte ein wenig. Dann hielt sie ihn fest.
    Glenschel schrie wie am Spieß,
hatte aber noch den Nerv, sich zu rechtfertigen.
    „Verwechslung!“, schrie er.
„Ich bin nicht... heiße nicht Glenschel. Was soll das? Nimm die Bestie weg! Sie
zerfleischt mich.“
    Tumult. Bahnpolizisten rannten
herbei. Susis Frauchen gebot ihrem Flund, den Gefassten loszulassen. Und die
Rottweiler-Hündin gehorchte, wobei sie sich die Lefzen leckte. Dennis und ein
Kriminalbeamter kamen hinzu. Tims Freunde umstellten Glenschel, der jetzt
wimmernd am Boden hockte und sich das Bein hielt.
    „Schicksalhaft!“, flüsterte
Gaby ihrem Freund zu. „Der Dreckskerl hat Hunde vergiftet. Und jetzt ist es ein
Hund, der ihn fasst und ‘s ihm zeigt.“
    „Erwischt hatte ich ihn schon“,
grinste Tim. „Aber gebissen hätte ich ihn nicht.“
    Dennis und sein Kollege redeten
mit den Bahnpolizisten, nachdem sie sich ausgewiesen hatten, denn in einer
Millionenstadt kennen auch die Ordnungshüter nur die Kollegen von der gleichen
Schicht. Einer sprach jetzt in sein Sprechfunkgerät. Und ein paar Umstehende,
die sich empörten, wurden beruhigt und zum Weitergehen aufgefordert.
    Klößchen stellte sich vor
Glenschel hin und stemmte die Arme in die umfangreiche Taille.
    „So, du bist also nicht Glenschel,
du Affena...! Ist auch egal, wie du dich schimpfst. Jedenfalls bist du der, dem
ich die Freiheitsberaubung verdanke. Genau das wird jetzt dir passieren,
Mistkerl!“
    „Ich hätte dich schlachten
sollen, fetter Mops!“, zischte Glenschel.
    Aber das
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