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Das Phantom im Schokoladen-Museum

Das Phantom im Schokoladen-Museum

Titel: Das Phantom im Schokoladen-Museum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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berichtete Einzelheiten
und erklärte seinem Vater, wie es laufen könnte. Es war ein ebenso böser wie
einfacher Plan.
    „Fabelhaft!“ Roggen schlug auf
den Tisch. „Großartig, Elmar! Das nenne ich Weitblick. Damit können wir
Sauerlich so schaden, dass er total in Verruf kommt. Die Zeitungen werden über
ihn herfallen. Die Eltern werden ihre Kinder vor seinen Produkten warnen. Die
Sauerlich-Schokolade wird zum Symbol werden für Bauchkrämpfe, Übelkeit und
Erbrechen. Super, mein Sohn!“
    Elmar grinste stolz. „Glenschel
darf natürlich nicht wissen, wer wir sind.“
    „Auf keinen Fall! Er würde
reden, falls er — was schlimm wäre — geschnappt wird. Dann wäre alles umsonst
gewesen. Sauerlich stünde als Opfer da. Man könnte ihm keine Schuld geben für
Unverträglichkeit und Gift.“
    „Glenschel ist ein Profi,
Vater. Das habe ich gleich gemerkt. Mit den Flundevergiftungen ist der nur
aufgeflogen, weil ich bei ihm eingebrochen bin. Sonst ginge das endlos so
weiter. Weil er clever ist. Jetzt habe ich ihm gesagt, er soll’s sein lassen.
Unsere Sache ist wichtiger.
    „Wie hältst du Kontakt zu ihm?“
    „Telefonisch.“
    „Das Pestizid können wir nicht
nehmen. Das wirkt tödlich, wie sich bei den Kötern erwiesen hat.“
    Elmars Miene verfinsterte sich.
„Ich hatte gedacht, du bringst Dü-B.“
    „Das hätte sich geeignet“,
nickte Roggen. „Jedenfalls in seiner derzeitigen Entwicklungsphase. Es
verursacht Masern, Hautverfärbungen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen — und
einigen Testessern gingen sogar die Haare aus. Aber leider, Elmar, haben wir
das Zeug nicht. Noch nicht! Wie gesagt: Morgen nehme ich mir den Makkaroni
vor.“
    „Wir brauchen Dü-B, Vater“,
sagte Elmar eindringlich. „Wenigstens etwas. Ein Teller voll würde genügen.“
    Roggen knetete seine Finger.
„Ist dieser Glenschel jetzt zu Hause?“
    „Sicherlich. Man sollte es
vermuten. Um diese Zeit!“ Elmar lachte. „Auch so ein Saukerl muss ja mal
schlafen.“
    „Ich will kurz mit ihm reden“,
sagte Roggen und griff zum Telefon. „Er soll merken, dass du nicht allein bist
— und dass er aus seiner Situation nicht mehr raus kann. Wie ist die Nummer?“

19. Anruf bei Glenschel
     
    Tim war gerannt, dass die
Sohlen qualmten. Witzhold-Straße — keine Entfernung von Tippgens Adresse aus.
Witzhold-Straße 29 — dort wohnte Glenschel. Wie schnell reagierte der? Wie
lange brauchte er zum Packen, falls er untertauchen wollte?
    Tim ließ Tippgen gefesselt
zurück.
    Bei Glenschel erwartete den
TKKG-Häuptling die befürchtete Enttäuschung.
    Das Einfamilienhaus war leer —
und zum Teil verwüstet, jedenfalls die Inneneinrichtung.
    Aber nicht Glenschel hatte vor
Wut seine Möbel zertrümmert, sondern ein Einbrecher war hier gewesen,
offensichtlich.
    Das ist nicht Glenschels Tag,
dachte Tim, und auch nicht seine Nacht. Am Telefon erfährt er, dass es aus ist
mit der Piraterie auf der Autobahn — und knapp vorher hat er den Schock des
Einbruchs erlebt. Bei seiner Heimkehr vom Musical — oder wann auch immer. Jetzt
ist er getürmt und die Fahndung kann dauern.
    Tim sah sich in allen Räumen
um, auch im Keller. Auf der Kellertreppe fand er eine halbe Tafel Schokolade,
die zweifellos von Klößchen stammte, ihm aus der Tasche gefallen war.
Sicherlich war er inzwischen vor Hunger halb tot. Aber es würde ja nur noch
Minuten dauern, bis ihn die Polizei aus Kempferths Landhaus befreite.
    Im Wohnraum setzte sich Tim auf
die Couch — und wartete auf Kommissar Glockner. Das konnte noch dauern. Gabys
Vater fuhr erst zu Tippgen. Oder er sorgte für Kempferths Verhaftung.
Jedenfalls würde der Streifenwagen vor ihm hier sein.
    Tim dachte an Gaby. Sie würde
erst morgen früh erfahren, was sich ereignet hatte. Die Glockners achten
sorgsam auf das Wohlergehen ihrer Einzigen — und dazu gehört vor allem
ausreichender Schlaf.
    Tim spürte keine große
Müdigkeit, was natürlich an der Äktschen lag und den damit verbundenen Events.
Doch dann wäre er beinahe eingenickt, hätte nicht schrill und ruhestörend das
Telefon geklingelt.
    Er schreckte hoch. Telefon — um
diese Zeit? Für Glenschel oder für mich?
    Er angelte sich den Apparat auf
die Couch und nahm den Hörer ans Ohr.
    „Ja?“
    „Glenschel?“
    Eine Männerstimme. Einigermaßen
gepflegt, aber im Befehlston.
    „Ja.“
    Ich tu mal so, dachte Tim,
könnte ja was sein.
    „Sie haben vorhin mit meinem
S... meinem... Assistenten gesprochen.“
    „Häh?“
    „Sind Sie

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