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Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Titel: Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden
Autoren: Peter Hilton
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Huckley schnell.
    „Drei Wochen", gestand Tom, und Huckley brach in ein teuflisches Gelächter aus. Die „werdenden Vagabunden" starrten ihn verständnislos an.
    „So geht das nicht", erklärte er, „weil euch dann kein Mensch den Landstreicher abnimmt. Auch Ihre schöne Aktentasche müssen Sie zu Hause lassen, Mr. Art. Ein echter Hobo trägt ein Bündel unter dem Arm, klar?"
    „Das sage ich aber gleich", entrüstete sich Emil, „i c h lasse mir kein anderes Kleid an den Hals kleben."
    „Du darfst bleiben wie du bist", grinste Huckley, „aber für euch anderen habe ich schon vorgesorgt. Dort in der Garage liegen die herrlichsten Sachen, prima geeignet für Tramps. Zieht sie an und beeilt euch, damit wir losfahren können!"
    Zögernd setzten sich die sechs Mann in Bewegung und starrten ein paar Sekunden später auf die Kleidungsstücke, die Huckley mit viel Liebe zusammengesucht hatte.
    Warren Green bückte sich und hob mit spitzen Fingern ein sackähnliches Gebilde in die Höhe. Schließlich stierte er es eine Zeitlang an und fragte schließlich:

    „Mr. Huckley, soll dieser Kartoffelsack mit Löchern vielleicht eine Hose sein?"
    „No, das ist eine Jacke, hergestellt aus echtem Sackleinen", erklärte Huckley, und der Schalk saß ihm dabei in den Augenwinkeln.
    „So ein Blödsinn!" schimpfte Trinidad los. „Mit dem Zeug werden wir schon nach zehn Kilometern verhaftet."
    „Meine Herren", übertönte Huckley das nun einsetzende Stimmengewirr, „es ist doch klar, daß Sie nicht in diesen schönen Anzügen lostrampen können. Keine Widerrede und rein in die Säcke! Die Unterwäsche könnt ihr anbehalten.
    Die jungen Herren widersprachen nun nicht mehr. Wer „A" sagte, der mußte auch „B" sagen; sie bissen alle heldenhaft in den sauren Apfel, obwohl sie noch manch eine ironische Bemerkung fallen ließen.
    Tim Blow hatte eine Hose erwischt, die für einen Mann mit doppeltem Leibesumfang bestimmt war. Außerdem bestand sie fast nur aus roten, grünen und blauen Flicken und verschiedenen kleineren Löchern. Nicht minder schön war sein Hemd.
    „Ei, ei wie lustig ihr ausseht", krähte Emil dazwischen. „Aus welchem Zuchthaus kommt ihr denn?"
    „Halt bloß deinen Rachen", herrschte Harry seinen Freund an, denn er war gerade dabei, seine vielzulang geratenen Hosenbeine abzuschneiden und mußte sich auf diese komplizierte Arbeit sehr konzentrieren.
    Es dauerte immerhin eine Stunde, bis aus den eleganten jungen Herren „echte Vagabunden" geworden waren.
    „Euch möchte ich nicht im Wald begegnen", scherzte

    Mr. Huckley, als er sich die „wilde Schar" noch einmal betrachtete.
    „Sie haben gut lachen", meinte Trinidad, „weil Sie diesen Zirkus nicht mitzumachen brauchen."
    „Sie müssen auch nicht, entgegnete Huckley frostig, „aber wenn ich Zeit genug hätte, ich würde wahrhaftig mitmachen. Ist doch 'n fabelhafte Sache. Werdet bald am eigenen Leib erfahren, wie die Leute mit armen Bündelläufern umgehen. Wird euch manchmal bitter genug aufstoßen, schätze ich. Und nun in die Karre, ihr Halsabschneider!"
    Kurz bevor sie endgültig abfuhren, tauchte überraschend Mr. Charles Slogan auf und schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als er die wilde Schar sah.
    „Walter, du hast hier wirklich ganze Arbeit geleistet."
    „Freut mich, daß dir ,meine Landstreicher' gefallen. Die Burschen können sich auch wirklich sehen lassen. Jeder Sheriff wird sie mit besonderer Liebe behandeln."
    Und dann ging es los! Schon die Fahrt wurde für die verwöhnten jungen Männer kein Vergnügen, denn der Ford war für alle zu eng, und keiner wußte recht, wo er seine Beine hintun sollte. Harry und Tim ließen sie zum Beispiel einfach aus dem Wagen hängen.
    Als endlich die Dunkelheit hereinbrach, machte Huckley in einem kleinen Dorf halt. Sie nahmen sich in einem Gasthaus mehrere billig ausgestattete Zimmer, aber die „Vagabunden" meuterten nicht, sondern warfen sich auf ihre Betten und schliefen schon wenige Minuten später tief und fest. Ihre zarten Knochen mußten ziemlich durcheinander gerüttelt worden sein.
    Am nächsten Morgen ging es sehr früh weiter; sie erreichten San Diego gegen 12 Uhr mittags.
    Überall sahen die Menschen auf den Straßen dem Wagen verwundert nach; sie konnten sich nicht erklären, warum sich ein Gentleman mit so einem Haufen Vagabunden abgab.
    In einem mittelmäßigen Hotel wurde gegessen, obwohl sich der Wirt zunächst energisch geweigert hatte, diese „verkommenen Kerle" in sein Lokal
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