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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache
Autoren: Frank Dalton
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hundertprozentige Aussicht auf Erfolg versprach; aber einen solchen gab es für diese Situation kaum. Er mußte es einfach riskieren!
    „Gib acht, Regenwurm", flüsterte er dem kleineren Freund zu. „Ich schlüpfe so rasch wie möglich durch den Höhleneingang und drücke mich dicht daneben ganz eng gegen die Felswand. Du hast doch deine Taschenlampe bei dir?"
    „Gehört sich ja so! Aber —"
    „Okay! In dem Moment, wenn ich durch bin, leuchtest du in die Höhle hinein. Versuche es zunächst in streng geradeaus zeigender Richtung. Wichtig ist, daß du Bess Silver möglichst rasch in den Scheinwerferkegel bekommst. Je eher du's schaffst, desto besser. Ich muß erst mal sehen, wo sich der Wolf und wo sich der Junge befindet!"
    „Ich werde mein Bestes tun", versprach der Kleine. „Auch, wenn mir dabei das Herz bis zum Hals hinauf schlägt. In einer so vertrackten Lage war ich noch nie."

    „Es könnte aber sein, daß der Wolf wie besessen auf das Licht zustürzt. Ich weiß nicht, wie Wölfe in solchen Situationen reagieren. Sei vorsichtig, halte das Licht weit von dir . .. seitlich zum Ausgang."
    „mach dir keine Sorgen um mich!" Das klang mutiger, als Regenwurm zumute war. „Gedenkt er's wirklich mit mir aufzunehmen, dann werde ich schon meinen Mann stehen! Darauf kannst du dich verlassen. Was willst du jedoch tun?"
    Pete hatte inzwischen sein Messer aus dem Gürtel gezogen und zwischen die Zähne genommen.
    „Du willst es doch nicht etwa auf einen Kampf mit ihm ankommen lassen? Nur mit dem Messer bewaffnet?"
    Pete lächelte.
    „Nur, wenn es gar nicht anders geht! Und nun geht's los!"
    Er schlüpfte durch den Höhleneingang.
    Natürlich hatte Bess Silver längst gemerkt, daß sich draußen vor dem Höhleneingang etwas tat. In der gleichen Sekunde, in der Joes Lampe aufflammte, fuhr er herum. Zwei Sekunden lang stand er, ohne sich zu rühren, die grünlichen Lichter gegen den Höhleneingang gerichtet. Er benahm sich ein wenig unsicher, weil ihn das scharfe, stechende Licht des Scheinwerfers blendete. Das Knurren, das ihm im gleichen Moment aus der Kehle fuhr, brach unversehens ab. Er duckte sich nieder. Hinter ihm auf dem Felsvorsprung lag der fremde kleine Junge, ganz platt an den Stein gedrückt, vor Angst mehr tot als lebendig.

    Joe stand im Höhleneingang. Er hatte den Wolf gleich beim ersten Aufleuchten seiner Lampe mit dem Scheinwerfer eingefangen. Das war ein seltener Glücksumstand. Nun mußte er darauf achten, daß er ihn nicht wieder daraus verlor! Es war ihm nicht wohl in seiner Haut. Er wußte genug von Wölfen ... also wußte er auch, das Bess Silver sich in diesem Augenblick zum Springen an-schickte.
    Er wußte auch, wohin der Wolf springen würde! Er biß die Zähne zusammen. Ein innerer Kampf begann in ihm: das, was klein und häßlich in seinem Innern war, forderte, er solle die Lampe fallen lassen und davonlaufen. Das, was gut in ihm war, aber verlangte, er habe stehenzubleiben und durchzuhalten — auch, wenn Bess Silver sprang!
    Wieder begann das Knurren, das beim Aufleuchten des Lichtes jäh abgebrochen war. Dann sprang der Wolf.
    Joe wußte, daß er haargenau auf ihn zusprang. Aber er hielt die Lampe krampfhaft in der Hand; den Scheinwerfer ließ er nicht für den Bruchteil einer Sekunde von seiner Richtung abirren. Er wollte im allerletzten Moment, wenn es gar nicht mehr anders ging, beiseite springen ... aber nicht einen Atemzug früher; das schwor er sich.
    In dem gleichen Augenblick klatschte der schwere Körper zu Boden wie ein gefüllter Sack. Zwar versuchte er im nämlichen Moment wieder auf die Beine zu kommen, aber es gelang ihm nicht mehr. Er stieß ein wildes, wütendes

    Heulen aus; ein Heulen ohnmächtigen, aber immer noch rasenden Zornes. Da er nicht mehr auf die Füße kam, versuchte er, sich auf dem Leib zum Höhlenausgang und auf das entsetzliche Licht zuzuschleppen, das ihn blendete. Aber es ging nicht mehr. Petes Messer, haargenau gezielt, saß ihm in der Kehle.
    Der riesige Wolfskörper bäumte sich noch einmal auf; dann sackte er endgültig in sich zusammen. Ein letztes Zucken ging durch seine Glieder. Der weit aufgesperrte Rachen blieb offen ... So lag Bess Silver da, noch im Tod genau so mächtig, wie er zu Lebzeiten gewesen war.
    Joe stand wie versteinert im Höhleneingang. Er wußte nichts zu sagen; er vermochte nicht einmal zu atmen; er hatte die Empfindung, sein Gehirn sei plötzlich leer geworden; ausgesaugt und ausgedörrt.
    Dann vernahm er Petes Stimme. Sie
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