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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache
Autoren: Frank Dalton
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in drei Stunden zurück sei. Vielleicht liegt er irgendwo und kann sich nicht mehr rühren. Was dann? Ehrensache, daß ich nach ihm sehen muß! Noch keiner von uns hat einen anderen im Stich gelassen."
    „Das glaub' ich dir gern. Aber die fünf Stunden, die Pete weg ist, haben nicht viel zu besagen. Er ist ja nicht allein; Geoffry ist bei ihm, und der kennt hier jeden Stein."
    „Ich sag' ja nicht, daß ihm was passiert sein muß, aber ihm kann doch was passiert sein!" Regenwurm schnalzte mit der Zunge. „Go on, Rub!"
    Sein Gaul setzte sich in Bewegung. Die Wolfshunde trotteten neben ihm her; sie liefen, wenn es ihnen zu langweilig wurde, ein Stück voraus, aber nie so weit, daß der Reiter sie aus dem Auge verlor. —
    „Hol's dieser und jener!" schimpfte zur gleichen Zeit einige Meilen weiter Geoffry Corne, der wie Gribble als Weidereiter der Salem-Ranch im Vorwerk bei Stickens Horn Dienst tat. Stickens Horn war eine große Bergweide hoch oben im Gebirge. Man brauchte beinahe sechs Reitstunden von Somerset herauf. Das Klima hier oben war rauh; scharfe Winde wehten ständig. Im Herbst wurden die Stürme dann so hart, daß es ausgeschlossen war, eine Herde hier überwintern zu lassen, auch wenn der Schnee die Gegend nicht völlig unwegsam gemacht hatte. Aber das Sommergras stand ausgezeichnet. Deshalb schickte Mr. Dodd jedes Frühjahr eine große Herde hinauf, um sie im Spätherbst wieder nach unten zu holen.
    In diesem Frühjahr nun hatte man Pech über Pech: der Winter war strenger und länger gewesen als sonst. Die Wölfe weiter höher fanden in ihrem eigentlichen Revier nicht mehr genügend Nahrung und kamen, was selten geschah, bis nach Stickens Horn herunter, um sich an den Rindern der Salem-Ranch schadlos zu halten. Daher hatte Mr. Dodd Pete mit zwei abgerichteten Wolfshunden, die der Osborne-Ranch gehörten, hinauf geschickt. Joe Jemmery, Bill Osborne und Johnny hatten sich ihm angeschlossen.
    „Hol's dieser und jener!" brummte Geoffry und wies gen Himmel. „Ich freß' meine eigenen Socken, wenn das nichts zu bedeuten hat!" Hoch oben in der klaren Nachmittagsluft schwebten zwei Geier. Sie kreisten schon eine ganze Zeit über einer bestimmten Stelle und gingen nur langsam und vorsichtig tiefer. „Die haben etwas ausfindig gemacht, trauen sich aber noch nicht herunter, weil die Futterstelle wahrscheinlich besetzt ist." —
    „Wir haben uns reichlich weit von Stickens Horn entfernt", wandte Pete ein. „Vielleicht haben die Wölfe eine Bergziege oder ein wildes Schaf gerissen."
    „Kann auch ein Tier aus unserer Herde sein! Die Gegend ist ziemlich unübersichtlich. Wir sind erst kurze Zeit hier. In der ersten Zeit verlaufen sich immer wieder welche. Es dauert schon drei bis vier Wochen, bis das Vieh sich an die Gegend gewöhnt hat."
    Sie setzten sich in Trab. Die Geier kreisten immer noch über derselben Stelle; waren aber schon ein beträchtliches Stück tiefer gegangen. Die Reiter folgten einer engen Schlucht, die sich endlos zwischen hochragenden Bergrücken dehnte. Pete nahm an, daß sie, sobald sie die nächste Wegbiegung hinter sich hatten, an Ort und Stelle sein würden. Geoffry schüttelte den Kopf. „Wenns tatsächlich Wölfe sind, haben sie uns längst gewittert!"
    Die Felsen schoben sich jetzt so dicht an ihren Weg heran, daß sie hintereinander reiten mußten. Plötzlich aber traten sie weit zurück und gaben den Blick auf ein großes, stellenweise von Gras und Buschwerk durchzogenes Plateau frei. Pete flüsterte seinem Black King ein hastiges „Stop!" zu.
    Hundert Meter vor ihnen hatte sich die Tragödie abgespielt: ein verirrtes Jungrind lag reglos vor einem größeren Gebüsch. Die beiden Räuber, ein großes, kräftiges, mindestens achtzig Zentimeter hohes Tier, über dessen Rücken ein deutlich erkennbarer silbergrauer Streifen lief, und eine kleine, beinahe zierlich wirkende Wölfin, taten sich an ihrer Beute gütlich. Das mußte jener sagenhafte Wolf sein, dem die Cowboys den Namen Bess Silver gegeben hatten.
    Bess Silver hatte die Annäherung der Reiter längst bemerkt. Jetzt warnte seine Begleiterin durch ein leises Knurren — und plötzlich preschten beide los, so tief geduckt, daß ihre Leiber fast auf dem Boden schleiften, bis sie im nächsten Gestrüpp untertauchten.
    „Das Biest ist schlau", flüsterte Geoffry, „schlauer als der leibhaftige Satan! Wir werden ein Rind nach dem andern los, und bekommen tun wir die Bestien nie!"
    Das Gebüsch zog sich bis an die Bergwand, die
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