Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pestzeichen

Das Pestzeichen

Titel: Das Pestzeichen
Autoren: Zin meister Deana
Vom Netzwerk:
mich einen Hinweis vorausschicken, der mir am Herzen liegt, denn dieses Thema taucht bei Lesungen immer wieder auf:
    Um das Handeln, die Gedanken, den Glauben und auch den Aberglauben der Personen in einem historischen Roman verstehen zu können, müssen wir beim Lesen unser heutiges Wissen »ausschalten«. Wir aufgeklärten Menschen haben begriffen, dass es keine Hexen gibt und dass sich Menschen nicht in Werwölfe verwandeln können. Doch vor Hunderten von Jahren waren die Ansichten und das daraus resultierende Tun der Menschen anders: Magie, Zauberei und ganz allgemein übersinnliche Dinge und Erscheinungen waren für die Menschen der damaligen Zeit ganz normal, sie empfanden diese Dinge als real und keineswegs ungewöhnlich. Nur wenn wir das beim Lesen eines Historienromans begreifen, können wir uns in die Geschichte fallen lassen und nachvollziehen, warum die Menschen damals so gedacht und so gehandelt haben.
    Das Pestzeichen spielt wenige Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs. Obwohl das Land größtenteils in Schutt und Asche lag und ganze Landstriche wie die Kurpfalz verwaist waren – teils infolge der direkten Kriegsopfer, teils, weil Hunger und Krankheit weitere Opfer forderten –, war es auch eine Zeit, in der die Menschen Hoffnung schöpften. Zwar bestimmte der tagtägliche Kampf ums Überleben ihr Dasein, dennoch begannen sie vielerorts mit dem Wiederaufbau.
    Leider fand ich bei meiner Recherche in den Archiven keine Aufzeichnungen über das Jahr 1652, sondern meist aus den Jahren davor oder danach, was die Nachforschungen erschwerte. Doch dank ausgiebiger Gespräche mit Historikern und Fachleuten, einer umfangreichen Recherche vor Ort sowie zahlreicher Fachliteratur war es mir möglich, meiner Geschichte Leben einzuhauchen.
    Mit Schatzsuche assoziieren wir meist Piraten, die vor Hunderten von Jahren auf den Weltmeeren Schiffen mit Gold und Edelsteinen hinterherjagten und dabei auch vor Gewaltanwendung nicht zurückschreckten. Auch in der heutigen Zeit suchen Menschen nach Schätzen, die in der Erde vergraben und vergessen wurden – allerdings mit harmlosen Hightech-Geräten. Doch schon im Mittelalter träumten die Menschen davon, einen Schatz zu heben und reich zu werden. Bereits im Jahr 1237 soll Heinrich III. von England geplant haben, prähistorische Gräber in Cornwall systematisch nach Schätzen absuchen zu lassen. Auch der Sachsenspiegel , ein Rechtsbuch aus dem 13. Jahrhundert, befasste sich mit der juristischen Auffassung von Schatzsuche. Für uns aufgeklärte Menschen jedoch ist es sicherlich schwer zu begreifen, dass die damaligen Schatzsucher an magische Schriften, Wünschelruten, Bergspiegel, Kräuter und sonstige Werkzeuge glaubten, die ihnen bei der Suche behilflich sein sollten. Auch dass die Schätze von Dämonen bewacht wurden oder sich sonnten, klingt aus unserer heutigen Sicht wahrlich abwegig. Jedoch entspricht alles, was ich über die damalige Schatzsuche geschrieben habe, dem Denken und Handeln der damaligen Schatzsucher. Anhand von Gerichtsakten aus dem 17. Jahrhundert war es mir möglich, die Planung der Schatzsucher, ihre Gedanken, Ängste und Hoffnungen sowie die Gefahren, in die sie sich begaben, detailgenau darzustellen. Allerdings ist die Geschichte um die in diesem Roman beschriebene Schatzsuche allein meiner Fantasie entsprungen.
    Bereits 1549 wurde in Sulzbach Salz gewonnen, doch durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges lag die Saline viele Jahre still. Somit ist die Geschichte um die Sulzbacher Saline im Jahr 1652 rein fiktiv, denn erst Anfang des 18. Jahrhunderts fanden sich Saarlouiser Kaufleute, die sie pachten wollten.
    Dagegen entsprechen die Vorgehensweise der Salzgewinnung, der erbitterte Wettbewerb mit der Saline in Lothringen, die Angst vor Fehlbohrungen und den damit verbundenen Konsequenzen ebenso der Tatsache wie der Zusammenbruch des Fußbodens – nur fand dies eben nicht zu der Zeit statt, in der mein Roman spielt, und nicht mit diesen Personen. Noch heute kann man die mittlerweile morschen Reste der Eichenbalken des Brunnens im Salzbrunnenhaus besichtigen.
    Seit vielen Generationen befindet sich das Bachmichel-Haus im Besitz der Familie Juchem aus Eppelborn. Im Jahr 2002 begann die Familie mit der Sanierung und Restaurierung des Anwesens, wobei sie auf viele interessante Details stieß. Demnach soll im 17. Jahrhundert tatsächlich eine Familie Sonntag den Hof bewirtschaft haben. In baugeschichtlichen Auswertungen und archäologischen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher