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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels
Autoren: Uwe Gardein
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Aufregung. Nicht nur, weil man inzwischen vier Männer im Eon vorbeitreiben sah, schien sie nervös zu machen, sie waren sich nun offensichtlich nicht einig, was sie tun sollten. Ekuos hielt sie für Fischer aus dem nahen Veldidena, die verzweifelt überlegten, ob sie wieder Vertrauen zu dem Wasser im Fluss haben konnten oder nicht. Einer der Fischer rief ihm zu, sie hätten Zwerge aus dem Gebirge des verwunschenen Berges des Riesen am Ufer gesehen. Drei winzige Personen mit langen Kleidern und Kapuzen. Ekuos zögerte. Hat er sich doch nicht getäuscht und die Zwerge waren in der Nähe gewesen? Oder war es der Tod? Auch der trug einen überlangen Umhang mit Kapuze. Aber den konnten nur die Menschen mit den zwei Gesichtern sehen. Die Zwerge waren Begleiterin der Großen Mutter. Sie hielten die Verbindung zwischen Tod und Fruchtbarkeit. Nach dem Ende des Lebens folgte die Wiedergeburt. So war es und deshalb wollte er über das Gebirge. Vielleicht hatte einer der Zwerge ein Ei in seinen Händen gehalten? Es war ein Symbol für neues Leben.
    In diesen tragischen Tagen und Nächten wusste man nie, wie die Menschen plötzlich reagierten. Ekuos schaute noch einmal auf die erregten Fischer und entfernte sich. Vor dem Anstieg ins Gebirge sammelte sich die Gruppe. Unter der Führung von Ekuos ging es in den Berg. Sie schlitterten einen an einem Felsen hinab und ritten an einen Waldsaum, um sich hinter einer Baumgruppe zu verbergen. Sie hatten Geräusche gehört und es dauerte nicht lange, da sahen sie Fremde. Die Leute waren unsicher, weil sie entdeckten, dass der Wolf von einem Felsen zwischen die Bäume verschwunden war. Vom anderen Ufer aus versuchten Männer, Kontakt zu bekommen, während der Anführer offenbar verlangte, dass der Kopf eines Toten vom Weg entfernt wurde. Ekuos sah, wie sie bei einem Toten am Fluss verharrten, dem irgendwer den Kopf abgeschnitten hatte. Es waren einfache Bauern, wohl eine Sippe auf der Flucht, die sich nun umschauten und nicht weiterwussten. Er konnte ihnen nicht helfen.
    Das Wasser stürzte aus den Wolken und nichts weiter geschah. Der Himmel reiste nach Westen und noch immer blieb es fast dunkel. Ekuos stieg vom Pferd und half Amanda hinunter. Irgendwo in der Nähe lauerte eine Gefahr. Ein großer Adler kreiste über ihnen. Wartete der Vogel darauf, die Seele eines bald Sterbenden in die Anderswelt zu tragen? Ekuos pfiff, doch Kida erschien nicht. Er wollte in sich gehen und betrat das kleine Wäldchen allein. Dort hob er den Kopf und senkte ihn wieder. Himmel und Erde. Ekuos wollte sich führen lassen. Die Götter sollten ihn lenken. Aber etwas Feindliches störte ihre Verbindung. Die große Kraft aus dem Himmel konnte nicht in ihn hineinströmen, wenn ein Feind dazwischen stand. Wo war er? Ekuos dachte an die Geste von Rinna. Sie war eindeutig gewesen und er wusste, dass sie ihm eine Schuld an der Katastrophe gab, weil er mit Amanda zusammen war. Die Götter erlaubten den Sehern keine bindende Nähe. Ein weiterer Grund für ihn, umzukehren. Das Land seiner Ahnen und seiner Sippe brauchte ihn. Nur dort könnte es möglich sein, die Götter umzustimmen.
    Ekuos sah den Tod wieder, wie er mit beiden Armen in den Himmel griff und eine riesige schwarze Wolke hervorzog, die mit Sturmböen antwortete, das Wasser im Fluss zum Kochen brachte und so viel Regen hinabschüttete, dass er beim Atmen mit offenem Mund zu ertrinken drohte. Zwei Zurückgelassene am gegenüberliegenden Ufer standen im Wasser und schrien, ohne dass ein Wort zu hören war. Die Natur war von den Göttern losgelassen worden und es geschah das, was die Menschen an ihrem Ende wohl erleben werden. Dann war das Geschehene also noch nicht das Ende aller Tage, dachte Ekuos. Er schloss die Augen.
    Der Himmel öffnete sich und helles Licht strahlte auf die Erde hinab. Aus dem wilden schwarzen Fluss wurde wieder der göttliche Eon. Und endlich schaute auch die Sonne hinab auf Amanda, die wie eine Tote auf einer Wiese lag. Nichts war geschehen. Der Himmel war über ihnen geblieben. Nur für die Feinde war eine Katastrophe eingetreten. Dort, wo sie sich befanden, war aus Festland und Ufersteinen eine Insel geworden, die langsam im Wasser unterging. Auch sie würden ertrinken. Die Feinde warfen verzweifelt ihre Lanzen in das Wasser, als wollten sie die Flussgöttin töten, um sich retten zu können. Aber es gab für sie keine Rettung. Das Land unter ihren Füßen zerbrach. Verzweifelt rissen sie sich ihre Kleider von den Körpern, um dem
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