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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition)
Autoren: Debbie Macomber
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begeistert”, antwortete sie. “Jedenfalls sagt er das …”
    “Also, wo ist dann das Problem?”
    “Er … er glaubt nicht, dass ich eine besonders gute Großmutter abgeben werde.”
    Reese kniff die Augen zusammen. “
Was
hast du zu ihm gesagt?”
    “Oh Reese”, sagte sie und fühlte sich schrecklich. “Ich konnte nichts dagegen tun. Ich habe ihm vorgeworfen, dass diese Ehe ein schrecklicher Fehler ist und dass die Schwangerschaft alles nur noch viel schlimmer macht.” Sie hatte angenommen, dass Paul in ein oder zwei Jahren seinen Fehler selbst einsehen und der Ehe ein anständiges Ende bereiten würde. Aber ein Kind veränderte die Situation natürlich grundlegend.
    “Das hast du nicht wirklich zu Paul gesagt, oder?” Er klang wütend, und das drängte sie nur noch weiter in die Defensive.
    “Ich weiß, dass ich besser den Mund gehalten hätte. Aber kannst du mir einen Vorwurf daraus machen? Ich versuche mich gerade an den Gedanken zu gewöhnen, dass unser einziger Sohn mit einer Fremden auf und davon ist. Und im nächsten Moment überfällt er mich mit der Mitteilung, dass sie schwanger ist.”
    “Es sollte eine freudige Nachricht sein.”
    “Ist es aber nicht.”
    “Für unseren Sohn und Tammie Lee schon.”
    “Das ist auch so eine Sache”, rief sie aufgebracht. “Warum haben alle Mädchen aus dem Süden zwei Namen? Warum können wir sie nicht einfach Tammie nennen, ohne Lee?”
    “So ist eben ihr Name.”
    “Das ist lächerlich.”
    Er sah sie an, als würde er sie in diesem Augenblick zum ersten Mal richtig wahrnehmen. “Warum bist du überhaupt so wütend?”
    “Weil ich Angst habe, meinen Sohn zu verlieren.” Paul und ihre enge Beziehung zu ihm waren ihr einziger Trost in einem Leben, das ihr ansonsten wenig Anlass zur Freude bot. Und nun hatte sie etwas Dummes getan und ihren Sohn verletzt.
    “Ruf ihn an und entschuldige dich.”
    “Das will ich ja”, sagte sie.
    “Du könntest Tammie Lee auch einen Blumenstrauß schicken.”
    “Werde ich.” Trotzdem wäre es eine Geste Paul zuliebe, nicht seiner Frau.
    “Warum gehst du nicht in den Blumenladen hier in der Blossom Street?”
    Sie nickte. “Ich will aber noch mehr tun.” Sie hoffte, mit ihrem Vorhaben ein Zeichen zu setzen. Vielleicht würde ihr Sohn dann erkennen, dass sie sich alle Mühe gab, seine Ehefrau wirklich zu akzeptieren.
    “Was?”
    “Ich habe im Schaufenster des Wollladens einen Aushang entdeckt. Ich werde mich für einen Strickkurs anmelden. Auf dem Aushang steht, dass das erste Projekt eine Babydecke sein wird.”
    Reese zeigte selten, dass er etwas, was sie tat, guthieß. Die Wärme des Lächelns, das in diesem Moment über sein Gesicht huschte, ging ihr durch und durch.
    “Ich mag vielleicht Tammie Lee nicht sonderlich. Aber ich werde alles tun, um eine gute Großmutter zu sein.” Jemand musste schließlich für den richtigen Einfluss auf Pauls Kind sorgen. Sonst würde ihr Enkelkind am Ende mit eingelegten Gurken groß werden … oder womöglich auch mit diesem komischen Akzent durchs Leben gehen.

3. KAPITEL
    C arol Girard
    Carol Girard hätte es nie für möglich gehalten, dass schwanger zu werden so schwierig sein könnte. Ihre Mutter hatte diesbezüglich offensichtlich keine Probleme gehabt – Carol und ihr Bruder Rick wurden im Abstand von zwei Jahren geboren.
    Vor ihrer Hochzeit hatten Doug und Carol bereits davon gesprochen, eines Tages eine eigene Familie haben zu wollen. Wegen Carols anspruchsvollem und forderndem Job in einer angesehenen Immobilienfirma wollte Doug sichergehen, dass sie sich ebenso sehr nach einer Familie sehnte wie er. Er hatte sie gefragt, ob sie bereit wäre, ihre Karriere für einige Jahre zurückzustellen, um sich um die Kinder zu kümmern. Ihre Antwort war ein uneingeschränktes Ja. Babys hatten für sie immer dazugehört. Sie sah sich in ihren Träumen von der Zukunft stets als Mutter, und sie erachtete Kinder als einen wichtigen Teil ihres Lebens. Doug würde ein toller Vater sein, und sie liebte ihren Mann über alles. Sie
wollte
die Mutter seiner Kinder sein.
    Während sie ihr Mittagessen in der Mikrowelle erhitzte, betrachtete sie versonnen die Küche ihrer Eigentumswohnung im sechzehnten Stock eines Hochhauses. Von hier aus hatte man einen einmaligen Blick auf die Bucht.
    Carol hatte ihre Stelle vor nunmehr einem Monat gekündigt – und schon jetzt fühlte sie sich rastlos und ungeduldig. Sie hatte die Immobilienfirma verlassen, um ihrem Körper Ruhe zu gönnen.
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