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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition)
Autoren: Debbie Macomber
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Er sollte sich von der täglichen Routine und dem Stress erholen. Doug hatte sie davon überzeugt, dass die Anspannung in ihrem Job der Grund war, warum sie bisher noch nicht schwanger geworden war. Ihr Gynäkologe hatte diese Möglichkeit bestätigt. Unzählige erniedrigende Tests, die Doug und sie über sich ergehen lassen mussten, hatten dann aber ergeben, dass neben ihrem fortgeschrittenen Alter von siebenunddreißig Jahren bei ihr eine körperliche Störung vorlag. Sie bildete Antikörper gegen das Sperma ihres Mannes.
    Das Telefon klingelte. Bevor es zum zweiten Mal läutete, war sie bereits aufgesprungen und hatte sich schnell den Hörer geschnappt.
    “Hallo”, sagte sie fröhlich und freute sich, endlich mit jemandem sprechen zu können – selbst wenn es nur ein Vertreter sein sollte.
    “Hallo, Liebling! Ich habe mich gefragt, ob du wohl noch zu Hause bist.”
    Sie erstarrte. “Sollte ich irgendwo anders sein?”
    Doug lachte leise. “Ich dachte, du wolltest heute Nachmittag einen Spaziergang machen.”
    Das war etwas, das von einem der zahllosen Bücher vorgeschlagen wurde, die sie lasen. Carol hatte daraufhin entschieden, dass sie sich körperlich mehr betätigen musste. Und da sie ja nun zu Hause war, hatte sie genügend Zeit, sich draußen an der frischen Luft zu bewegen. Das gehörte alles zu der Abmachung, die sie diskutiert und getroffen hatten, bevor sie ihren Job aufgab.
    “Richtig. Ich wollte mich gerade fertig machen und losgehen.” Sie warf einen Blick auf die Mikrowelle und drehte ihrem wartenden Essen den Rücken zu.
    “Carol? Ist alles in Ordnung mit dir?”
    Ihr Ehemann bemerkte ihre Stimmung, ihre Niedergeschlagenheit und Sorge. Doug hatte recht, als er ihr vorschlug, die Arbeit zu kündigen. Sie beide hatten Angst, denn es bestand die Möglichkeit, dass Carol niemals eine Schwangerschaft zu Ende bringen würde. Es half auch nicht, dass es noch die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung gab. Die Versicherung zahlte nur für drei Versuche – die ersten zwei waren bereits gescheitert. Künstliche Befruchtung oder IVF, In-vitro-Fertilisation, waren für sie der letzte Ausweg. Die letzte Hoffnung der beiden, doch noch ein leibliches Kind zu bekommen. Im Juli würde ihr letzter Versuch stattfinden. Danach mussten sie für die Kosten selbst aufkommen. Als sie darüber nachdachten, die Chance der künstlichen Befruchtung zu nutzen, hatten sie sich darauf geeinigt, nur diese drei Versuche zu wagen. Falls sie dann noch nicht schwanger wäre, würden sie mit dem Adoptionsverfahren beginnen. Und die emotionale Belastung der ersten fehlgeschlagenen Befruchtungen zeigte deutlich, dass sie beide diesen Druck nicht lange würden aushalten können. Zweimal war eine befruchtete Eizelle eingesetzt worden, und zweimal hatte Carol eine Fehlgeburt erlitten. Kein Paar dieser Welt konnte dieses Leid noch häufiger ertragen.
    Carol und Doug redeten nicht darüber, dass diese künstliche Befruchtung ihre letzte Chance war. Aber der Gedanke daran beherrschte beide tief in ihrem Inneren. Es war so wichtig, dass sie schwanger wurde – und schwanger blieb.
    Sie war bereit, alles dafür zu tun, was in ihrer Macht stand. Sie war bereit, ihren geliebten Job aufzugeben, bereit, während der unzähligen Tests malträtiert und erniedrigt zu werden. Sie war bereit, ihre Zweifel zu besiegen, alle emotionalen Höhen und Tiefen zu meistern – alles für das Baby. Dougs Baby.
    “Ich liebe dich, mein Herz.”
    “Ich weiß.” Obwohl sie es scheinbar gedankenlos dahersagte, wusste sie es. Doug liebte sie. Er stand ihr während der gesamten schmerzhaften und langwierigen Prozedur zur Seite, ging mit ihr zu unterschiedlichen Ärzten, unterzog sich Tests, weinte mit ihr und ertrug gemeinsam mit ihr die Rückschläge, die Wut und die Trauer. “Eines Tages wirst du dein eigenes Kind in den Armen halten, und dann wissen wir beide, dass es all das wert war.” Sie hatten sich sogar schon Namen für das Kind überlegt. Wenn es ein Junge wäre, sollte er Cameron heißen, und falls sie ein Mädchen bekämen, würden sie es Colleen nennen. Carol hatte manchmal das Gefühl, ihr Kind schon anschauen und spüren zu können. Sie wusste genau, wie es sich anfühlen würde, die Freude und den Stolz im Blick ihres Mannes zu sehen.
    Diese Vorstellung ließ sie die schwierigen, belastenden Phasen der IVF leichter ertragen.
    “Wann wirst du zu Hause sein?” Früher hatte sie diese Frage nicht sonderlich interessiert, doch nun
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