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Das München-Komplott

Das München-Komplott

Titel: Das München-Komplott
Autoren: Wolfgang Schorlau
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Militärbeauftragten:
    W. C. Westmoreland

    Für die Richtigkeit:
    General, United States Army Kenneth C. Wickham Chief of Staff Major General,
    United States Army The Adjudant General
    Quelle: Parlamentskommission zur P2 (Commissione parlamentare d’inchiesta sulla loggia massonica P2. Allegati alla Relazione Doc. XXIII, n. 2-quater/7/1 Serie II, Vol. VII, Tomo I, Rom 1987, S. 287–298)

Finden und Erfinden – ein Nachwort
    Bei der Arbeit an diesem Buch habe ich mich auf Tatsachen gestützt, so unfassbar sie auch sein mögen. Figuren und Handlung sind erfunden.
    Ein überraschender Anruf brachte mich auf das Thema:
    »Wir haben etwas für Sie, das Sie interessieren wird.«
    Die Stimme war bestimmt, sympathisch, aber nicht auf Sympathie aus. Es war eindeutig eine Polizistenstimme. Dies war wahrscheinlich der Grund, warum ich mich auf das Abenteuer einließ. Wir vereinbarten einen Termin am frühen Abend, trafen uns zu dritt, fuhren fast eine Stunde, ohne ein Wort zu reden. Dann gaben sie mir Akten der Sonderkommission Theresienwiese. Ich las bis zum frühen Morgen, die beiden Männer unterbrachen mich selten. Hin und wieder machten sie mich auf einzelne Schriftstücke, Protokolle oder Aktenvermerke aufmerksam. Ich durfte weder Notizen noch Kopien erstellen. Sie wiesen mich auf Vernehmungen hin, die in den Abschlussberichten nicht auftauchten, auf die vielen Widersprüche in den Ermittlungen. Sie wollten mich auf eine Fährte setzen, das wurde mir bald klar.
    Zum Schluss verwiesen sie mich auf ein Buch von Ulrich Chaussy : Oktoberfest. Ein Attentat . Im Morgengrauen brachten sie mich zurück nach Stuttgart.
    Die beiden hatten sich mir namentlich nicht vorgestellt. Offensichtlich waren sie mit den Ergebnissen der Oktoberfest-Ermittlungen nicht einverstanden. Aber ich danke ihnen: Sie hatten mich tatsächlich neugierig gemacht. Ich besorgte mir Chaussys Buch, eine gründliche und erschütternde Recherche über das Oktoberfestattentat – und hatte einen neuen Fall für Georg Dengler gefunden.

    Ich bekomme hin und wieder Hinweise von Polizisten. Manche weisen mich auf Fehler hin, manche unterbreiten Verbesserungsvorschläge, andere kritisieren meine Bücher, wiederum andere bekommen nach dem ersten Telefonat kalte Füße und führen das Gespräch nicht fort. Mittlerweile schätze ich diese Kontakte sehr. Ich habe einen Typus von Polizisten kennen und schätzen gelernt, der mir bisher nicht bekannt war. Es ist jener Typ Polizist, der sich der Sache oder der Wahrheit verpflichtet fühlt und der oft genug unter Vorgesetzten leidet, die ausschließlich an ihren persönlichen Vorteil und ihr persönliches Fortkommen denken. Diese Polizisten habe ich (nur für mich) die aufrichtigen Bullen getauft. Ihnen ist dieses Buch gewidmet.

    Ich danke Ulrich Chaussy für die freundliche Unterstützung und für den Hinweis auf ein weiteres wichtiges Buch. Es war nicht Martin Klein, der auf die Idee kam, bei der Stasi nachzusehen, welche Unterlagen dort über den Anschlag auf das Münchener Oktoberfest zu finden wären. Es war der Berliner Journalist Tobias von Heymann , der diese Idee hatte. Er ist auf mehr als 8000 Blatt Aktenbestand gestoßen und hat darüber ein atemberaubendes Buch geschrieben : Die Oktoberfest-Bombe – München, 26. September 1980 (2008). Auf die Werke von Chaussy und von Heymann , die ich immer wieder direkt und indirekt zitiere, stütze ich mich in diesem Buch hauptsächlich. Sie sind dem Leser, der sich vertieft mit den Hintergründen dieses Verbrechens beschäftigen will, zur Lektüre empfohlen. Bezugsquellen und Kurzbesprechungen finden sich auf meiner Homepage www.schorlau.com .

    Kann es sein, dass westliche Regierungen bzw. staatliche Institutionen wie Geheimdienste im Bündnis mit Neofaschisten Terrorakte und politische Morde planen und durchführen? Dieser Verdacht ist so ungeheuerlich, dass selbst jetzt, nachdem ich mehr als ein Jahr über dieses Thema gearbeitet habe, es mir schwerfällt, diese Zeilen zu schreiben: Ja, es war so – und zumindest für Italien ist es durch Untersuchungskommissionen nachgewiesen. Der ehemalige italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti gab die Existenz dieses Bündnisses am 3. August 1990 im Rahmen einer Parlamentsanfrage öffentlich zu und verwies auf ähnliche Operationen dieser Gladio genannten Nato-Geheimarmee in anderen europäischen Staaten, unter anderem in Deutschland. In vielen dieser Staaten gab es daraufhin Untersuchungsausschüsse der Parlamente, in
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