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Das München-Komplott

Das München-Komplott

Titel: Das München-Komplott
Autoren: Wolfgang Schorlau
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der Grad wechselseitigen Einvernehmens zwischen dem US-Personal und dem Personal des Gastlandes auch ist, die Möglichkeit, Mitarbeiter der Geheimdienste im Gastland für eine Agententätigkeit zu gewinnen, ist eine wesentlich verlässlichere Basis für die Lösung der Probleme des US-Militärgeheimdienstes.
    Das Anwerben führender Mitarbeiter der Gastlandgeheimdienste als Langzeitagenten ist daher besonders wichtig.

    Agentenrekrutierung

    Für die speziellen Belange des US-Militärgeheimdienstes stellt das Offizierskorps einen besonders geeigneten Bereich dar, um Mitarbeiter anzuwerben. In vielen unterentwickelten Ländern stammen die Militäroffiziere aus wohlhabenden Verhältnissen, sind aufgrund ihres familiären Hintergrunds und ihrer Ausbildung konservativ und daher antirevolutionären Lehren gegenüber offen eingestellt. Ihre Mitarbeit als proamerikanische Langzeitagenten istbesonders wichtig, da sie häufig eine entscheidende Rolle bei der Kursbestimmung der Entwicklung in von ihnen vertretenen Ländern spielen. Hinsichtlich der Anwerbung von Langzeitagenten verdienen Angehörige folgender Kategorien besondere Bedeutung:
Offiziere, die aus Familien stammen, die seit Langem wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen mit den Vereinigten Staaten und ihren Alliierten pflegen.
Offiziere, die Gelegenheit hatten, sich mit US-militärischen Trainingsprogrammen vertraut zu machen, insbesondere diejenigen, die in den Vereinigten Staaten selbst ausgebildet wurden.
Offiziere, die für bestimmte Posten innerhalb des Gastlandgeheimdienstes auserwählt wurden. Ihnen gebührt besondere, wenn nicht exklusive Beachtung.
    Gemäß den Direktiven des Ausbildungspersonals in US-Trainingslagern müssen die in Unterpunkt 2 benannten Offiziere genauestens überprüft werden, und zwar hinsichtlich ihrer politischen Loyalität, ihrer Unempfänglichkeit gegenüber der kommunistischen Ideologie und ihrer Treue gegenüber den demokratischen Idealen der Vereinigten Staaten. Der geheime Anhang des abschließenden Trainingsreports über jeden Offizier eines Gastlandes, der ein US-Trainingsprogramm durchlaufen hat, enthält eine Bewertung über dessen Aussichten und Möglichkeiten, als Langzeitagent des US-Militärgeheimdienstes tätig zu sein. Fragen bezüglich der Anwerbung werden in FM 30-31 A ausführlicher behandelt, worin die allgemeine Doktrin zur Handhabung der Agententätigkeit (HUMINT) dargelegt und ausgearbeitet ist. Die dort beschriebenen Direktiven sollten bei Rekrutierungsmaßnahmen hinzugezogen werden, welche die Beteiligung von Geheimdiensten vorsehen, die der Regierung des Gastlandes nahestehen.

    Unterstützung durch US-Bürger im Ausland

    Der US-Militärgeheimdienst muss die mögliche Mitarbeit von US-Bürgern, die in den Gastländern arbeiten, einerseits als direkte Informationsquellen, andererseits aber auch als offizielle oder inoffizielle Mittler bei der Anwerbung von Bürgern des Gastlandes als Langzeitagenten berücksichtigen. Zu diesen benannten US-Bürgern zählen Beamte, die für einen anderen als den US-Militärgeheimdienst tätig sind, sowie Geschäftsleute und Repräsentanten der Massenmedien.

    Unterwanderung der Rebellenbewegung

    In FM 30-31 wurde die Notwendigkeit betont, dass Geheimdienste des Gastlandes die aufständische Bewegung im Hinblick auf eine erfolgreiche Gegenbewegung durch das Einschleusen von Agenten unterwandern. Es wurde deutlich gemacht, dass die Gefahr besteht, dass aufseiten der Aufständischen stehende Agenten die großen Organisationen des Gastlandes, staatliche Behörden, die Polizei und Einheiten des militärischen Geheimdienstes mit der Absicht infiltrieren, geheime Informationen zu sammeln. Ebenso wurde klar herausgearbeitet, dass, wenn die Geheimdienste der Gastländer nur mangelnde Informationen über prorebellische Agenten in Bereichen, in denen deren Tätigkeit bekannt ist, besitzen, dies ein Hinweis sein kann, dass es diesen Agenten bereits erfolgreich gelungen ist, die Geheimdienste des Gastlandes zu unterwandern. Sie befinden sich somit in der Position, Schritte der Regierung vorwegzunehmen.
    In diesem Zusammenhang sollte der US-Militärgeheimdienst zwei grundsätzliche Aktionsstränge verfolgen:
Er sollte dahingehend arbeiten, die Agentenzu identifizieren, die durch Geheimdienste des Gastlandes, die für die interne Sicherheit zuständig sind, in die aufständische Bewegung eingeschleust wurden, um die Arbeit dieser Agenten der geheimen Kontrolle durch den
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