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Das Model und der Scheich

Das Model und der Scheich

Titel: Das Model und der Scheich
Autoren: Sellers Alexandra
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soll ich dir antworten? Reicht ein einfaches Nein? Oder soll ich dir sagen, dass ich mit dir nicht schlafen würde, selbst wenn du der einzige Mann auf der Welt wärst?“
    „Desi …“
    „Wenn du es wagst, mich anzufassen, kann ich für nichts garantieren. Mir reicht es. Gehen wir zurück ins Camp!“
    Einen Moment blickte er sie an, sah das Leiden in ihrem Gesicht. Er legte den Kopf in den Nacken, atmete tief durch und kehrte mit ihr zusammen um.
    Da nun der Mond in ihrem Rücken stand, lag der Weg vor ihnen im Dunkeln. Desirée fühlte sich, als hätte sie einen leichten Sonnenstich.
    „Ich glaube, ich habe dich verdächtigt, weil ich mir selbst nicht getraut habe“, begann Salih aufs Neue.
    „Was soll das jetzt wieder heißen?“
    „Das hast du selbst mir erklärt. Dass ich Schluss machen wollte, hatte ich mir nur eingeredet. Und als ich dir Vorwürfe gemacht habe, habe ich damit eigentlich mich selbst gemeint.“
    „Freut mich, dass du es einsiehst. Aber es kommt ein bisschen spät.“
    „Desi“, sagte er fast im Befehlston, sodass sie stehen blieb und ihn mit zusammengepressten Lippen ansah. Seine Augen glänzten im Mondlicht.
    „Weißt du noch, was ich damals gesagt habe? Dass wir im Herzen miteinander verheiratet sind. Für alle Zeit. Erinnerst du dich?“
    „Ich habe es nicht vergessen.“
    „Ich leider schon.“
    Sie nickte. „Allerdings. Zehn Jahre lang.“
    „Auch wenn ein Mann sich nicht um die Wahrheit kümmert, bleibt sie trotzdem wahr.“
    „Was auch immer das wieder bedeutet …“
    „Im Grunde unseres Herzens waren wir die ganze Zeit miteinander verheiratet.“
    „Waren wir nicht zwischendurch geschieden?“, fragte sie ironisch. „Mir war so.“
    „Jetzt haben wir die Chance, alles wiedergutzumachen. Stell dir vor, wir werden vielleicht achtzig. Da sind zehn Jahre nichts.“
    Inzwischen waren sie vor Desirées Wohnwagen angelangt. Sie stand bereits auf der ersten Stufe und hatte die Hand am Türgriff.
    „Nie werden zehn lange Jahre für mich ‚nichts‘ sein“, sagte sie mit hartem Gesicht. „Aber du, Salih, du wirst irgendwann für mich ‚nichts‘ sein. Und jetzt gute Nacht.“
    Sie ging hinein und schlug die Tür hinter sich zu.
    In dieser Nacht fand Desirée keinen Schlaf. Erschüttert dachte sie über ihr bisheriges Leben nach. Erst Salihs Brief … Dann ein schreckliches Jahr an der Seite eines Mannes, der ihr Vater hätte sein können. Danach hatte sie geglaubt, nie wieder mit einem Mann schlafen zu können. Bis Salih sie eines Besseren belehrt hatte.
    Wäre sie damals nicht so verzweifelt gewesen, hätte Leo niemals bei ihr Erfolg gehabt. Sie erinnerte sich ganz genau an ihr Entsetzen, nachdem er sie drei Jahre lang ausgesprochen fürsorglich behandelt hatte. Niemandem hatte sie mehr vertraut …
    „Na komm schon!“, hatte er sie ungeduldig aufgefordert. „Sag jetzt nicht, dass du nicht damit gerechnet hast! Warum wohl habe ich so viel Zeit und Geld in dich investiert, Desi? Ohne mich wäre aus deiner Karriere nichts geworden. So großartig, wie ich dich verkaufe, bist du nämlich längst nicht. Du würdest noch immer für billige Warenhauskataloge posieren.“
    Unfähig, zu widersprechen oder seine Annäherung abzuwehren, hatte sie den Dingen ihren Lauf gelassen. Auch seinen Heiratsantrag hatte sie angenommen und sich mit ihm verlobt. Doch während der folgenden zehn Monate war jeder einzelne Tag so demütigend gewesen, dass Desirée schließlich allen Mut zusammengenommen und Schluss gemacht hatte. Seitdem arbeitete sie mit einer anderen Agentur.
    Wenn Salih ihr vertraut hätte, wäre ihr Leben völlig anders verlaufen. Nun wusste sie nicht ein noch aus. Würde sie je wieder glücklich sein?
    Erst am Vortag hatte sie erkannt, dass sie Salih noch immer liebte. Was war aus diesem Gefühl geworden?
    Und jetzt wollte er sie wieder. Und diesmal nicht nur rein körperlich. Nein, er wollte sie und ihre Liebe. Doch es ging nicht. Zehn lange Jahre hatte ihre Liebe im Verborgenden weiterexistiert und war für wenige Tage aufgelebt … Nur um gründlich von ihm zerstört zu werden.
    Du hast alles kaputtgemacht, Salih. Alles in allem bin ich noch einmal davongekommen. Vielleicht werde ich eines Tages froh darüber sein.
    Desirée drehte sich um und weinte in ihr Kissen.

12. KAPITEL
    „Wir wussten, dass uns jemand Berühmtes besucht“, plauderte das junge Mädchen. „Aber wir dachten, vielleicht der französische Premierminister oder so … Doch mit Desirée haben wir
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