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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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weigerte sich, die Prämie zu zahlen. Orrs Mutter war Hausfrau gewesen und unversichert.
    Orr glaubte die Ergebnisse der Unfallermittlungen erst, als er erfuhr, dass sein Vater, ein Investmentbanker, zwei Monate vor dem Unfall seine Stelle verloren hatte und bei den Firmen in der Wallstreet auf der schwarzen Liste stand, weil er bei irgendeiner Veruntreuungsgeschichte nicht mitgespielt hatte. Die Familie hatte von der Hand in den Mund gelebt, und jeden Dollar, den sein Vater einnahm, und etliche mehr, ausgegeben. Als sein Vater gefeuert wurde, stand ihm das Wasser bis zum Hals.
    Den zehnjährigen Jordan brachte man bei zwielichtigen Pflegefamilien unter, die ihn entweder aufnahmen, weil sie auf das Geld oder einen im Haus lebenden Dienstboten scharf waren. Er rächte sich an der Welt, indem er zu stehlen begann. Anfangs waren es nur ein paar Dollar, um sich Bonbons oder ein Comicheft zu kaufen, aber die Beträge wuchsen, bis seine Beutezüge ihm schließlich ansehnliche Summen einbrachten. Geschnappt wurde er nur einmal, als der Hausbesitzer unerwartet mit seiner Freundin nach Hause kam. Nachdem er seine Jugendstrafe abgesessen hatte, schwor er sich, sich nie wieder fassen zu lassen. Mit sechzehn rannte er davon und schlug sich fortan als Bauarbeiter durch. Sein wahres Alter verschwieg er seinen Arbeitgebern.
    Zehn Jahre trieb er sich in den USA herum, übernahm alle Jobs, die sich für ihn auszahlten, ob legal oder illegal. Bei Renovierungsarbeiten
in einer Bank lernte er jemanden kennen, der die Gelegenheit nutzen wollte, die Bank auszurauben. Sie legten die Alarmanlage lahm und erbeuteten hunderttausend Dollar.
    Orr war jedoch nach seinem Vater geschlagen, er brachte seinen Anteil in zwei Monaten durch. Zum Bau kehrte er danach jedoch nicht mehr zurück. Er schlug die risikoreichere, dafür aber lohnende Karriere eines Diebes und Räubers ein.
    Er eignete sich alles an, was es über die Kunst, in gesicherte Objekte einzudringen, zu wissen gab, bis er schließlich ein wahrer Meister seines Faches war. Bei seinen Planungen war er äußerst penibel und suchte sich Teams zusammen, auf die er sich verlassen konnte. Und doch reichte das Geld nie.
    So lebte er jahrelang in Saus und Braus und dann wieder ohne einen Cent. Eines Tages las er in der Zeitung von der Entdeckung der Handschrift des Archimedes. Endlich eine Spur zum verschollenen König Midas und dem Gold, das mit ihm begraben wurde. Wenn er es fand, würde er für den Rest seines Lebens wieder mindestens in dem Stil leben können, den er als Kind gewöhnt gewesen war und dessen man ihn vor so vielen Jahren beraubt hatte. Dann würde er der Welt endlich alles heimzahlen können.
    Instinktiv betastete Orr seinen Rucksack. Er trug den Codex immer bei sich.
    Crenshaw stopfte sich den Rest seines letzten Donuts in den Mund und nickte dem Bildschirm seines Laptops zu. »Sie haben Probleme mit dem Puzzle.« Orr seufzte nur: »Sie werden es schon schaffen.«
    Das Videofeedback zeigte, wie die beiden abwechselnd die Anweisungen lasen und dann wieder verdutzt die Teile des Puzzles betrachteten. Es waren vierzehn, elf Dreiecke, ein Rechteck und zwei Fünfecke. Zusammen bildeten sie ein Quadrat. Auf den Teilen befanden sich griechische Buchstaben. Orr
hatte keinen blassen Dunst, wie man das Puzzle löste. Das war besonders deswegen schlimm, weil es ein Code war und er nur noch fünf Tage Zeit hatte.
    Tyler Locke war seine allerletzte Hoffnung.
    Crenshaw deutete auf die Zeitschaltuhr, die mit der Bombe verbunden war. Neun Minuten.
    »Das schaffen die nie.«
    »Vielleicht ja doch. Archimedes war ein schlauer Kopf. Es gibt nicht nur eine Lösung für das Rätsel.«
    Überrascht sah Crenshaw ihn an. »Wie viele gibt es denn?«
    »Über siebzehntausend«, lächelte Orr.

7. KAPITEL
    Tyler betrachtete grübelnd die Teile des rätselhaften Puzzles. Man konnte es zwar in mehreren Tausend Varianten zusammenlegen, aber Archimedes hatte nur eine Einzige davon für das Geolabium vorgesehen, und genau diese musste er nun finden.
    Auf der einen Seite stand in den Ecken der vierzehn Teile je eine Zahl, auf der anderen ein griechischer Buchstabe.
    Laut der schriftlichen Instruktionen wäre die Bombe entschärft, wenn die Zeiger der beiden Scheiben auf der Vorderseite und der Zeiger der Scheibe auf der Rückseite in der Position standen, die zwölf Uhr entsprach. Die Knöpfe nach Belieben zu drehen, funktionierte nicht, weil sich die Drehung auf alle drei Scheiben auswirkte. Die
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