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Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Titel: Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben
Autoren: Jodi Meadows
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etwas zu wiederholen, das mir nur ein einziges Mal gelungen war. Ich habe eine Reinkarnation verhindert.«
    »Was?«
    »Vor einigen Jahren habe ich auf dem Marktplatz experimentiert. Es war die einzige freie Fläche, die ich für sicher genug hielt, falls irgendetwas schiefgehen sollte. Ich konnte es auch nicht außerhalb von Heart machen. Ich wollte nicht, dass irgendwelche Gase es beeinflussten. Du weißt bestimmt, wie schrecklich es da draußen riechen kann. Stell dir vor, du versuchst dich auf andere entzündliche Chemikalien zu konzentrieren, und …«
    »Menehem.« Genau wie in den Tagebüchern, die ich gelesen hatte. Es machte ihm unheimlichen Spaß, etwas zu erklären. »Komm zur Sache.«
    Er verdrehte die Augen. »Jedenfalls, wie das bei Experimenten immer so ist, ging etwas schief, aber das eigentlich Erstaunliche war, dass die Sache für mich unerwarteterweise funktionierte . Ich hatte mit einem negativen Ergebnis gerechnet. Das war die Nacht, in der Ciana starb.«

    »Das ergibt keinen Sinn.« Und wenn Li wie Ciana nicht zurückkommen würde, was war dann mit all den anderen, die heute Nacht starben?
    Er lächelte, nicht grausam oder berechnend wie Li, aber auch nicht so, dass ich angelächelt werden wollte. »Ich weiß, dass es für dich schwer zu verstehen ist. Es ist so: Jeder, der heute Nacht stirbt, ist tot. Endgültig. So wie du Ciana ersetzt hast, vermute ich, dass andere Neuseelen die Opfer dieser Nacht ersetzen werden. Ich habe Janan vergiftet, Ana. Er ist für Wiedergeburten verantwortlich. Heute Nacht ist er außer Stande, seine Pflicht zu erfüllen.«
    Es ging mir nicht in den Kopf. Janan war echt, davon war ich überzeugt, aber ihn vergiften? Janan schien innerhalb der Tempelmauern zu leben. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man Stein vergiften sollte. Wenn ich nicht geboren worden wäre – der Beweis dafür, dass Menehems Aktion funktioniert hatte –, hätte ich ihn für verrückt erklärt.
    »Die Wirkung wird nicht länger als einige Stunden anhalten, aber es wird ausreichen, um weitere Neuseelen in die Welt zu bringen.«
    »Warum? Warum willst du, dass deine Freunde sterben? Und Li? Und vielleicht du selbst?«
    Er senkte die Stimme und klang beinahe verletzt. »Ich dachte, du wärst froh, dass Li nicht zurückkommen wird. Sie war immer nur gemein zu dir. Zumindest klang es sehr danach.«
    »Darum geht es nicht. Sie kommt niemals zurück. Du hast sie vollkommen zerstört.«
    »Und jeden anderen, der heute Nacht stirbt. Li habe ich nur um deinetwillen gewählt. Den Rest wird die Natur auswählen. Die Starken werden leben. Sie werden wiedergeboren werden. Der Rest wird von Neuseelen ersetzt werden.«
    Ich rannte zur Tür. »Sam ist dort draußen. Er wird immer
von Drachen getötet .« Ich stieg über meine tote Mutter hinweg und hob beide Laser auf. »Wenn er heute Nacht stirbt, stirbst du auch.«
    Menehem holte mich mühelos ein, und es schien ihn nicht zu stören, dass er keine Waffe hatte. »Wenn mich Drachen oder Sylphen töten, dann soll es so sein, aber du wirst es nicht tun. Nicht einmal, wenn Dossam tot ist.«
    »Das würdest du nicht sagen, wenn du mich kennen würdest.« Ich gab ihm ein Handzeichen voranzugehen. Wenn etwas angriff, war es mir lieber, dass es ihn auffraß, damit ich weglaufen konnte. Das, und ich war noch nicht über die Art hinweg, wie er mich zuvor entwaffnet hatte.
    »Ich denke, ich kenne dich gut genug. Dein Wissensdurst ist unersättlich. Ich habe Antworten, nach denen du suchst. Warst du deshalb nicht spätabends in der Bibliothek, als du bei Sam gelebt hast?« Er warf einen Blick über die Schulter. »Ich habe deine Fortschritte verfolgt, seit du hier eingetroffen bist, und es ist mir größtenteils gelungen, meine Rückkehr geheim zu halten.«
    Also war er derjenige gewesen, der mir neulich Nacht gefolgt war? Ich schüttelte den Kopf und ging weiter. Es spielte keine Rolle mehr. »Bist du deswegen heute Nacht hierhergekommen? Um mich zu suchen?«
    »Genau.« Er lächelte über seine Schulter. »Du bist diejenige, die ich heute Nacht retten wollte. Du hast noch kein volles Leben gehabt. Oder Dutzende davon. Es wäre nicht fair, wenn du so früh sterben würdest.«
    »Werde ich wiedergeboren werden?«
    Wir bogen auf die Straße ein, und Drohnen sowie Drachen schwirrten über unseren Köpfen in der Luft herum. Wir konnten die Nordallee sehen, wo Sylphen Menschen jagten und unterwegs Leichen verbrannten. Ich war froh, dass wir keine
Sylpheneier
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