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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)
Autoren: Uwe Lammers
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Das waren aber auch Schlingel…! Und jeder Verschluss, jede Tasche, jedes Element der leichten Raumanzüge, die sie trugen, schien diese schwarzen Zwerge zu animieren, sie zu erforschen, zu öffnen und hineinzugreifen.
    Gütiger Quin! Und flink waren diese Burschen, unglaublich. Bestimmt gute Diebe, nahm der Robotiker an und bemühte sich, die emsigen Hände der schwarzen Burschen von seinen Taschen fernzuhalten. Das war gar nicht so einfach.
    „Das kann man wohl sagen!“ Das war jetzt Thylarids wütender Kommentar. Die Ärztin hatte sich von dem Moment der Überrumpelung ebenfalls erholt und befand sich in ganz derselben Lage wie die anderen Yantihni. Und die kleinen Extrayantihni schienen ihren Körper ganz besonders interessant zu finden – Vaniyaa ging das ähnlich, aber die kleinwüchsige Forscherin nahm das eher mit Humor, während die Ärztin das belästigend fand. „He, ihr Frechlinge! Untersteht euch, DA anzufassen! Ihr habt wohl keine
Manieren
, was?“
    Die Unbekannten verstanden zwar die Worte nicht, wohl aber die Reaktion. Unbändige Heiterkeit breitete sich in der Gruppe aus, ein nicht zu beschreibendes dunkles Schnurren, das seltsam wellengleich moduliert war. Die breiten Münder der kleinwüchsigen Fremden verzogen sich wulstig und brachten eine erstaunliche Tonvielfalt hervor.
    Mit einiger Mühe schafften es die Expeditionsteilnehmer schließlich, sich eng nebeneinander zu stellen, mit den Rücken zueinander, so dass die Zudringlichkeiten der kleinwüchsigen Fremden nicht von allen Seiten kommen konnten. So erreichte Yuuricor eine Art von seltsamem Status Quo. Doch die Situation blieb ziemlich bizarr… er kam sich in diesem Korridor belagert vor von einer offenbar wohlmeinenden Schar halbnackter, schwarzer humanoider Zwergenkinder… also wirklich… auf so etwas konnte einen kein exopsychologischer Lehrgang auf Rilecohr vorbereiten. Davon hätte nicht mal
Sianlee
geträumt!
    Längst hatte er seine Waffe weggesteckt, weil von diesen Wesen offenkundig keine Gefahr ausging. Stattdessen betrachtete er verwirrt und neugierig die höchst wissbegierige Gruppe der Fremden um sie herum, die den gesamten Korridor ausfüllten. Was auch immer er für einen Erstkontakt erwartet hatte – so etwas bestimmt nicht. Er kam sich vor, als wäre ein ganzer
Kindergarten
auf ihn losgelassen worden.
    Warum gab es hier nur keine Aufsichtspersonen? Auf Rilecohr hätte niemand es zugelassen, dass eine Kinderhorde so ohne Aufsicht herumtobte. Und dieser mechanische Mond war doch bestimmt viel gefährlicher, oder…? Wenn man an die Legionen von riesenhaften Robotern dachte, die hier vollautomatisiert in der Gegend herumsausten und sicherlich auf diese Zwergenwesen keinerlei Rücksicht nehmen würden…
    Nein, die Gegenwart dieser Kerle war ihm ein einziges Rätsel. Von der schieren Menge mal ganz zu schweigen. Die Schar der großen, schwarzen Köpfe war ziemlich unüberschaubar, und alle wimmelten glucksend durcheinander… ein einziges Chaos.
    Er wiederholte nun seine Ansprache nach den Eltern der Unbekannten, langsamer und akzentuierter. Natürlich verstand ihn niemand. Sie sprachen halt völlig verschiedene Sprachen. Es stand nur fest, dass diese kleinen Kerle definitiv nicht feindselig waren, sondern von unbändiger Neugierde und enormer Kontaktfreude getrieben wurden. Verstehen konnte man das zu diesem Zeitpunkt freilich nicht.
    Tholmaar, der die Schar der Fremdwesen inzwischen genauer beobachtet hatte, meinte nur trocken: „Weißt du, ich glaube, Yuu, das sind keine Kinder. Das
sind
die Erwachsenen.“
    Auf den Gedanken war der Pilot inzwischen auch schon gekommen, hatte ihn aber, weil er so verrückt klang, von sich gewiesen. Er konnte das immer noch nicht recht glauben, obwohl das wenigstens die Frage nach den „Betreuungspersonen“ gelöst hätte. „Verdammt… das ist doch wohl unmöglich! Wie sollen wir uns denn miteinander unterhalten?“
    „Am besten fragst du mal unsere
Zwergin
hier“, schlug Ollashon grinsend vor und stupste Vaniyaa an, die die fremden Zwergenwesen gerade genauer musterte und dabei etwas entdeckt hatte. Ollashons Kommentar schreckte sie auf.
    Sie trat ihm wütend auf den Fuß, aber er lachte nur und wich etwas zur Seite.
    Sie schätzte es überhaupt nicht, als
Zwergin
bezeichnet zu werden, auch wenn sie nun leider einmal viel kleiner gewachsen war als ein normaler Yantihni. Yuuricor war anderthalb Köpfe größer als sie, und dabei war Yuu nun wirklich kein Riese. Infolgedessen war
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