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Das magische Buch

Das magische Buch

Titel: Das magische Buch
Autoren: Santiago García-Clairac
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nach der Schule auf dem schnellsten Weg nach Hause zu kommen.
    In der Pause habe ich es Lucía erzählt, und sie war einverstanden. Also laufen wir jetzt wie die Verrückten durch die Straßen.
    Zu Hause angekommen, schließe ich die Tür auf. Javier muss schon da sein, denn im Wohnzimmer brennt Licht.
    »César? … Seid ihr es?«, fragt die Stimme meiner Mutter.
    »Mama? Was machst du denn hier?«, frage ich erstaunt zurück.
    »Kommt rein, kommt rein«, fordert sie uns auf.
    »Hast du Papa im Krankenhaus allein gelassen?«, frage ich, wobei ich mir Mühe gebe, es nicht wie einen Vorwurf klingen zu lassen.
    »Nun, nicht ganz …«
    »Ist Javier bei ihm?«, bohre ich weiter.
    »Ihr seid alle bei mir!«, ruft eine Stimme aus dem Schlafzimmer, die ich sofort erkenne.
    »Papa! Papa!«
    »Señor Durango!«
    Ich stürme ins Zimmer und falle ihm um den Hals.
    »Langsam, César, langsam! Ich bin noch etwas wacklig auf den Beinen.«
    »Wann bist du entlassen worden? Warum habt ihr mir nichts gesagt? Geht es dir gut?«
    Ich weiß, meine Fragen kommen wie aus der Pistole geschossen, aber ich kann nicht anders. Ich bin so glücklich, meinen Vater wieder zu Hause zu haben!
    »Und Das magische Buch ?« fragt Lucía. »Fehlt noch viel?«
    Es klingelt. Mama geht zur Tür, um zu öffnen.
    »Hallo, Julio!«, sagt sie fröhlich. »Komm rein, wir haben schon auf dich gewartet …«
    »Ich habe Kuchen mitgebracht, um Césars Genesung zu feiern«, sagt der Verleger. »Ich freue mich sehr, dass er wieder gesund ist.«
    Mama führt ihn ins Wohnzimmer. Jetzt erst bemerke ich den Stoß Blätter auf dem Tisch. Sie sind gebunden und sehen aus wie ein richtiges Buch.
    »Hallo, César!«, begrüßt Julio meinen Vater. »Freut mich, dass es dir wieder besser geht.«
    »Hallo, Julio! Schön, dass du gekommen bist.«
    »Ich konnte es nicht erwarten, deine Genesung zu feiern.«
    »Vielen Dank! Ich weiß, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast, während ich im Krankenhaus lag«, antwortet Papa. »Und ich habe nicht vergessen, dass morgen der Abgabetermin für Das magische Buch ist.«
    »So ist es«, seufzt der Verleger. »Aber du bist ja noch nicht fertig …«
    »Doch! Hier ist die Rohfassung, vollständig durchgesehen!«, ruft mein Vater fröhlich.
    »Das ist ja wunderbar«, murmelt Julio erfreut.
    Mama kommt mit einem Tablett herein, auf dem einige Getränke stehen.
    »Hier habt ihr was zum Anstoßen!«, sagt sie. »Es ist genug für alle da!«
    »Oh, vielen Dank«, sagt Julio. »Für mich bitte ein Bier.«
    »Und für mich einen Saft«, sagt Papa.
    »Na schön, dann trinke ich dasselbe wie César«, entscheidet Julio.
    »Ich möchte Limonade«, sage ich und nehme eine Flasche und ein Glas vom Tablett.
    Jetzt erst wird mir so richtig klar, dass alles wieder gut ist. Papas Buch ist fertig, und Julio nimmt es mit in den Verlag. Dort wird es gelesen und mit Anmerkungen versehen. Möglicherweise kommen sie zu dem Schluss, dass es hier und da geändert werden muss. Aber das macht nichts. Ich weiß jetzt, dass Papa schreiben kann, wo er will. Er muss nicht mehr für jedes Buch in eine andere Stadt ziehen. Auch er hat hier Freunde gefunden und fühlt sich inzwischen sehr wohl.
    »Also, César, wenn du wieder vollkommen hergestellt bist, rufe ich dich an. Wir müssen unbedingt mal wieder ins Kino gehen und danach irgendwo was trinken«, schlägt der Verleger vor. »Wir machen uns einen schönen Abend!«
    »Am besten schon nächste Woche«, entgegnet mein Vater. »Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder rauszukommen.«
    »Und ich erst«, fügt meine Mutter hinzu. »Ich konnte dich fast schon nicht mehr in diesem Krankenhausbett liegen sehen!«
    Ja, alles ist wieder gut. Wir haben eine schwere Zeit durchgemacht, aber jetzt sind wir wieder obenauf. So gesehen, war Scroom wenigstens zu etwas nütze …
    »Du siehst blendend aus, César«, stellt Julio fest. »Bist du zufrieden mit dem, was du geschrieben hast?«
    »Sehr! Ich habe die Geschichte weiter vertieft. Einige der Personen aus dem ersten Teil kommen wieder vor. Für Beständigkeit ist also gesorgt.«
    Ja, es ist sehr gut geworden, hätte ich beinahe gesagt. Doch ich beiße mir auf die Zunge. Fast hätte ich uns verraten …
    »Ich brenne darauf, es zu lesen«, sagt Julio. »Bin gespannt, wie es mit Hanna weitergeht.«
    »Wir auch«, wirft Lucía ein. »Wir wollen unbedingt wissen, wie es ausgeht.«
    »Und wie es anfängt«, ergänze ich.
    Mama setzt sich zu uns und gießt sich eine Cola
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