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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman
Autoren: Kathleen McGowan
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Maria Magdalenas, außergewöhnliche Helden. Petrus wiederum erwachte für mich auf eine Art zum Leben, die weit über den Mann, der Jesus verleugnete, hinausging, so wieich auch eine neue Sichtweise auf Judas entwickelt habe und die auf ewig tragische Rolle, die er in der Leidensgeschichte spielt.
    Am meisten erregt hat mich aber vielleicht jene Information, die in Bezug auf Pontius Pilatus und seine heroische, wenn auch tragische Frau zu Tage gekommen ist, eine römische Prinzessin namens Claudia Procula. Es gibt katalogisierte Dokumente in den vatikanischen Archiven sowie eine faszinierende Tradition am französischen Königshof, welche die außergewöhnliche Geschichte stützen, dass Jesus mit der Familie des Pilatus zu tun hatte, einen Bericht, der seine Wundertaten belegt und Pilatus’ rätselhaftes Verhalten erklärt, wie es im Evangelium des Johannes beschrieben steht. Ich betrachte das Pilatus-Material als kritisch für ein Neuverständnis der Ereignisse im Umfeld der Passion, und ich war fasziniert, als ich entdeckt habe, dass Claudia in der Orthodoxie als Heilige verehrt wird wie auch Pontius Pilatus selbst in der äthiopischen Kirche.
    Ich habe daran gearbeitet, das Magdalena-Material aus verschiedenen Blickwinkeln zu bestätigen, wofür ich unter anderem die Korrespondenz der Claudia Procula aus dem ersten Jahrhundert herangezogen habe, wie sie bei Issana Press veröffentlicht worden ist, sowie Apokryphen des Neuen Testaments, frühe Schriften der Kirchenväter und eine Reihe unschätzbarer gnostischer Quellen, ja selbst die Schriftrollen vom Toten Meer. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Version der Ereignisse überraschend, ja sogar schockierend ist, und es ist meine Hoffnung, dass die Leser sich inspiriert fühlen werden, ein eigenes Verständnis dieser Mysterien zu entwickeln. Es gibt einen wahren Schatz an Informationsquellen, die meisten niedergeschrieben vom zweiten bis zum vierten Jahrhundert, die nicht Teil des traditionellen Kanons sind. Es gibt Tausende Seiten Material zu entdecken: alternative Evangelien, Urkunden der Apostel und viele andere, unterschiedliche Schriften, die detaillierte Einblicke in Leben und Zeit Jesu geben – Erkenntnisse, die jenen Lesern vollkommen neu sein werden, die nie über die vier Evangelienhinausgeblickt haben. Ich glaube, dass die Erforschung dieses Materials mit offenem Geist und Herzen eine Brücke des Lichts und des Verständnisses zwischen den unterschiedlichen Strömungen des Christentums und jenseits davon bilden kann.
    Während meiner jahrelangen Studien habe ich mit vielen Geistlichen und Gläubigen mehrerer Religionen diskutiert, Fragen gestellt, gestritten und auch oft Zugeständnisse gemacht. Ich bin mit Freunden und Partnern aus vielen spirituellen Arenen gesegnet, darunter katholische Priester, protestantische Pfarrer, praktizierende Gnostiker und heidnische Priesterinnen. In Israel begegnete ich sowohl jüdischen Gelehrten und Mystikern als auch den orthodoxen Wächtern der heiligen Stätten der Christenheit. Mein Vater ist Baptist, mein Mann frommer Katholik. All diese Individuen wurden Teil des Mosaiks, das mein Glaubenssystem bildet, und schlussendlich Teil dieser Geschichte. Trotz der Myriaden von Unterschieden in ihren Philosophien hat jeder dieser Menschen mir das Gleiche zum Geschenk gemacht: die Fähigkeit, Ideen auszutauschen und frei und ohne Zorn in einen Dialog einzutreten.
    Es gibt Elemente in dieser Geschichte, die ich mit keiner der »akzeptablen« akademischen Quellen bestätigen kann. Sie existieren nur als mündliche Überlieferungen und sind von jenen in abgeschotteten Umgebungen bewahrt worden, die über Jahrhunderte hinweg Repressalien fürchten mussten. In diesem Buch bilden Indizien aus zweitausend Jahren den Hintergrund für meine Theorie. Auch wenn ich bildlich gesprochen keine »rauchende Tatwaffe« vorweisen kann, so habe ich doch viele interessante Zeugen sowie eine geradezu umwerfende Zahl anderer Beweisstücke, viele davon von niemand Geringerem geschaffen als den großen Meistern der Renaissance und des Barock. Ich lege meinen Fall im Kontext dieser Beweise dar und überlasse es den Geschworenen, meinen Lesern, ein Urteil darüber zu fällen.
    Aus Gründen der Sicherheit muss ich zwar umsichtig sein,was die Primärquelle dieser neuen Informationen betrifft, doch so viel will ich sagen: Der Inhalt des Evangeliums nach Maria Magdalena, so wie ich ihn hier interpretiere, stammt aus bisher geheimem Quellenmaterial.
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