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Das Mädchen aus der Pearl Street

Das Mädchen aus der Pearl Street

Titel: Das Mädchen aus der Pearl Street
Autoren: Dorothy Gilman Butters
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weshalb bin ich Danny nur besuchen gekommen, wenn ich wußte, daß du nicht daheim warst?“
    Ein erschreckendes Ahnen wachte in ihr auf. „Warum?“ flüsterte sie.
    „Weil ich es nicht mehr ertragen konnte, dich und Dean zusammen zu sehen. Das ist der Grund. Du und er! Es tat allzu weh!“
    Kittys Augen füllten sich erneut mit Tränen. „O Piccolo, dann ist es also nicht wahr, daß du mehr Zeit für den Drama-Club gewinnen wolltest?“
    „Drama-Club! Mich erfüllte etwas ganz, ganz anderes ...“
    „Ich dachte, du würdest mich nicht beachten! Außer als flüchtige Bekannte vielleicht.“
    „Kitty! Du — und eine flüchtige Bekannte für mich! Weißt du, daß ich mich bereits in der ersten Nacht in der Fabrik Hals über Kopf in dich verliebt habe? Ich konnte kaum mehr richtig
    denken danach. Ich habe dich lieb, jawohl! Kitty--?“
    Sie schaute ihn an, und er nahm sie ganz sanft in seine Arme und küßte sie. Noch nie hatte sie etwas Ähnliches empfunden wie in diesem Augenblick.
    „Ich glaube, ich muß mich setzen“, bat sie, als er sie endlich wieder losließ. Er f ühr te sie zu den Stufen zurück, und sie ließen sich nebeneinander darauf nieder, aber Piccolos Arm gab sie noch nicht frei.
    „Kitty“, begann er wieder, „bist du dir auch ganz sicher? Ich habe so lange geglaubt, du und Dean — und nun? Ich kann es noch immer nicht begreifen!“
    Sie blickte ihn strahlend an. „Und ich hatte gedacht — o Piccolo! Ich war sicher, daß ich dir völlig gleichgültig sei, daß du nach New York abreisen würdest und ich dich für immer verlieren würde!“
    Er schüttelte energisch den Kopf. „Wer könnte dich vergessen,
    Kitty? Selbst wenn ich mich bemühte, würde es mir nicht gelingen. Du, weißt du was?“ Er mußte plötzlich lachen. „Ich glaube, unser schlauer Cy Whitney hat mehr von unseren Gefühlen gemerkt als wir und hat mich mit ganz bestimmter Absicht heute abend hergeschickt. Er sagte, wir beide hätten eine gründliche Aussprache dringend nötig. Dieser alte Fuchs!“
    Auch sie lachte. „Cy! Cy mit seiner Spürnase! Aber Piccolo, denk nur, wieviel Zeit wir bereits versäumt haben! All die Wochen, in denen wir hätten glücklich sein können!“
    „Nichts ist verloren“, sagte er warm und zog sie an sich, „nichts, nachdem wir einander gefunden haben. Bloß, hm, ich muß sagen, daß du mit deiner Auswahl es nicht allzu gut getroffen hast. Mich! Weißt du, daß es Jahre dauern wird, ehe ich auf eigenen Füßen werde stehen können — finanziell meine ich?“
    „Das stört mich nicht!“
    „Nun, mich schon“, und er sah ihr fest in die Augen, „denn solange ich nicht---“
    Sie lachte seine Bedenken hinweg. „Wenn das ein Heiratsantrag sein soll, Piccolo, dann kannst du deine diesbezüglichen Sorgen unbekümmert mir überlassen. Die Sache ist ganz einfach: Wenn Danny nicht noch mehr teure, falsche Zähne braucht und Thomas bei der Stange bleibt und wir unsere Möbel abbezahlt haben, hm, dann sollte es mir ab nächsten Sommer möglich sein, für meinen Sekretärinnenkurs zu sparen, und danach, ja, dann kann ich wohl einem hoffnungsvollen, aber noch armen jungen Schauspieler in New York aushelfen.“
    „Wunderbar, und außerdem noch praktisch!“ Er nahm ihre Hand fest in die seine. „Auf zwei Jahre, Kitty?“
    Sie sah ihn an, und ihr ganzes Herz lag in diesem Blick. „Auf zwei Jahre, Piccolo!“
    Er atmete tief. „Das ist ein Versprechen!“
    „Ein Gelöbnis!“ bestätigte sie andächtig.
    Kittys Augen wanderten die Straße hinunter und umfingen die vom Mondlicht versilberten Giebel der Häuser. Ja, Cy hatte recht gehabt, dachte sie träumerisch, als er damals sagte, es käme allein darauf an, mit welchem Blick man die Pearl Street betrachte. Für Kitty war sie in dieser Nacht zum liebsten Ort auf der Welt geworden.

     

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