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Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)
Autoren: Janika Nowak
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Wärst du nicht gewesen, müssten wir uns wahrscheinlich immer noch mit diesem Wächter und den Nyxianern herumschlagen.«
    »Wie habt ihr es eigentlich angestellt, so schnell neben unser Flugzeug zu kommen? Die Harpyien hatten uns doch in eine Zeitblase geschickt.«
    Dragomir runzelte die Stirn. »Glaubst du etwa, wir verfügen nicht über Magie? Während des Kampfes hat die Sirene einen telepathischen Ruf ausgesandt. Das tun sie ganz unwillkürlich.«
    Ich blickte zu Pheme hinüber und sah sie nicken. Sie hatte einige tiefere Wunden davongetragen und musste sich eine Weile ausruhen. Wir saßen alle an ihrem Krankenlager, sprich einer alten Decke auf einer Wiese vor der Burg.
    »Ich habe den Ruf empfangen und meine Brüder gerufen. Zusammen haben wir den Zeitbann benutzt.«
    »Den Zeitbann?«
    »Damit wir uns länger in der einen oder anderen Gestalt halten können, verlangsamen wir einfach die Zeit und zögern so Sonnenauf- und Sonnenuntergang hinaus. Umgekehrt geht es ebenso, wir können auch die Zeit für uns schneller laufen lassen – allerdings immer nur einmal pro Monat. Diese Magie haben auch die Harpyien gegen euch eingesetzt. Sie haben sie von uns gestohlen.«
    Die Gargoyles waren wirklich überraschende Burschen.
    »Nochmals vielen Dank. Ohne Euch wären wir verloren gewesen.«
    Dragomir nickte, ließ meine Hand los und stampfte dann zurück zu seinen Brüdern.
    Die Nymphen begaben sich kurz darauf auf die Heimreise, nur die Oni warteten vor der Burg mit ihren Drachen.
    Uns allen war klar, auf wen sie warteten.
    Thomas sprach die offensichtliche Frage schließlich als Erster aus. »Wie geht’s nun weiter?«
    »Ich werde mit meinen Brüdern gehen«, sagte Aiko, während sie ihren Drachen musterte, der sich wie eine Schlange eingerollt hatte und ein Nickerchen machte. »Ich war zu lange schon nicht mehr dort.«
    »Ich dachte, du hilfst mir dabei, den Brunnen wieder zu errichten?«, fragte Macius. Sie schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Ich komme dich irgendwann besuchen. Jetzt muss ich fort.«
    Sie umarmte uns alle und ging dann zu ihrem Drachen.
    »Was ist mit euch?«, fragte Pheme Thomas und mich. »Werdet ihr nach Berlin zurückkehren?«
    »Wir werden dort gesucht, schon vergessen? Ich glaube nicht, dass Gaia das ebenfalls geregelt hat.«
    »Eher nicht«, gab Pheme zurück. »Aber irgendwann werden die Ermittlungen eingestellt, und ihr könntet euch dort wieder blicken lassen.«
    »Und mit welcher Erklärung?«, fragte Thomas. »Wir werden einfach woanders neu anfangen.«
    Ich hatte auch schon eine vage Ahnung wie …
    Da nahm mich Macius beiseite.
    »Du willst deine Seerose, nicht wahr?« Ich zog die vertrocknete Blüte hervor.
    Macius nahm sie lächelnd an sich. »Du hast sie gut bewacht.«
    »Sie hat uns alle gerettet.« Ich lächelte ihn an. »Wie hast du das nur gemacht, dass du die Seerose kontaktieren konntest? Ich denke, sie redet nur mit den Göttern.«
    Macius zog sich das Hemd an einer Seite hoch. Seine Rippen zeichneten sich mehr als deutlich unter der Haut ab, aber mit der Zeit würde es vergehen. Auf seinem Oberkörper hatte er ein Seerosentattoo, das aussah, als hätte es jemand mit Farbe gestochen – und zwar sehr realistisch.

    »Sagen wir mal, ich hatte eine Absicherung am Körper.«
    »Warum hast du mir die Blüte gegeben und nicht Pheme?«
    Macius senkte den Blick. »Nun ja, zum einen brauchte ich jemanden, der medial begabt ist. Eine Banshee, die die Echos ihrer Vorfahrinnen empfangen kann, ist wesentlich besser geeignet als eine Sirene.« Er zögerte, doch dann blickte er mir gerade in die Augen. »Außerdem mag ich dich. Vielleicht ist es sogar mehr. Aber ich weiß, dass dein Herz dem Burschen da drüben gehört, und zwar von Anfang an. Auch wenn du es nicht wahrhaben wolltest.«
    Er lächelte melancholisch und beugte sich zu mir. Für einen flüchtigen Moment streifte er meine Lippen, dann zog er sich zurück.
    »Es würde mich freuen, wenn wir uns eines Tages wiedersehen würden. In Warschau oder irgendwo sonst auf der Welt.« Mit diesen Worten ging er zu den anderen zurück.
    Ich folgte ihm nach einem kurzen Moment, setzte mich neben Thomas und ließ meine Hand in seine gleiten. Dann suchte ich Macius’ Blick und nickte ihm zu.

Drei Monate später …
    I ch war sicher, dass unser Wagen zwischen den anderen Fahrzeugen auffallen würde. Wir fuhren noch immer in dem Ford Fiesta von Thomas herum, dem Pheme inzwischen allerdings ein paar Extras spendiert hatte. Etwa glänzte
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