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Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591

Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591

Titel: Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
Autoren: Maya Banks
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blass, schockiert und verletzt.
    Und das war noch nicht alles. Zwar hatten die Kidnapper Marley sehr lange festgehalten, aber der Reporter ging davon aus, dass die Gefangenschaft dem Baby nicht geschadet habe. Schätzungen zufolge war Marley im vierten oder fünften Monat schwanger!
    „Mein Gott!“, murmelte er, als ihm klar wurde, was das bedeutete. Er stand auf, griff nach seinem Handy und verließ das Appartement. Als er aus dem Eingang des Hochhauses stürmte, fuhr die Limousine vor.
    Noch aus dem Auto rief er in dem Krankenhaus an, in das Marley eingeliefert worden war.
    „Körperlich geht es ihr den Umständen entsprechend gut“, informierte der Arzt ihn. „Aber ich mache mir Sorgen um ihren seelischen Zustand.“
    Yannis fiel es schwer stillzusitzen. Als man ihm zunächst jegliche Auskunft verweigert hatte, hatte er sich kurzerhand als Marleys Verlobter ausgegeben. Dann hatte er sie in ein Einzelzimmer verlegen lassen und einen Spezialisten angefordert. „Sie ist also nicht verletzt?“
    „Das habe ich nicht gesagt“, erwiderte der Arzt. „Aber ihr Zustand ist nicht kritisch.“
    „Sprechen Sie bitte Klartext.“
    Prüfend sah der Arzt ihn an. „Miss Jameson hat ein schweres Trauma erlitten. Ich kann nicht genau sagen, wie schwer, da sie sich nicht an ihre Gefangenschaft erinnert.“
    „Wie bitte?“ Yannis starrte den Arzt ungläubig an.
    „Sie erinnert sich auch nicht an die Zeit vor der Entführung. Sie weiß ihren Namen, aber das ist auch schon alles. Ihr war nicht einmal bewusst, dass sie schwanger ist. Das war ein ziemlicher Schock für sie.“
    Yannis fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Sie erinnert sich an nichts? Gar nichts?“
    Der Arzt schüttelte den Kopf. „Ich fürchte nicht. Sie ist extrem verletzlich. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich nicht aufregt. Sie muss das Baby noch vier Monate austragen und sich von diesem schrecklichen Erlebnis erholen.“
    Gereizt seufzte Yannis. „Natürlich werde ich sie schonen. Ich kann es nur kaum glauben, dass sie sich an nichts erinnert.“
    Der Arzt blickte ihn an. „Die Gefangenschaft war sehr traumatisch. Ich nehme an, dass ihr Gehirn sich auf diese Art schützt. Es blockiert die Erinnerung so lange, bis sie stark genug ist, sich dem Ganzen zu stellen.“
    „Wurde sie …“ Yannis brachte die Worte kaum über die Lippen, und doch musste er es wissen. „Haben sie ihr wehgetan?“
    Der Gesichtsausdruck des Arztes wurde weich. „Ich habe keinerlei Anzeichen dafür gefunden, dass sie misshandelt wurde. Zumindest nicht körperlich. Erst wenn sie sich wieder erinnert, wissen wir genau, was passiert ist. Bis dahin müssen wir Geduld haben. Wie gesagt, sie ist sehr verwundbar, und wenn wir zu tief bohren, könnte es schlimme Folgen haben.“
    Er fluchte leise. „Ich verstehe. Ich kümmere mich darum, dass sie gut versorgt wird. Kann ich sie jetzt sehen?“
    Der Arzt zögerte. „Ja. Aber bitte erzählen Sie ihr nichts über die Entführung.“
    Yannis musterte den Arzt ungläubig. „Ich soll sie anlügen?“
    „Ich möchte nur nicht, dass sie sich aufregt. Sie können ihr gern Details aus ihrem Leben erzählen. Was sie gern gemacht hat, wie sie sich kennengelernt haben. Alltägliche Sachen eben. Der Psychiater war der Meinung, wir sollten sie vorerst nicht mit der Wahrheit belasten. Wir wissen sowieso sehr wenig, also wäre es unklug, sie zu verwirren. Sie braucht Ruhe!“
    Widerwillig nickte Yannis. Der Arzt hatte recht, und doch musste er unbedingt wissen, was mit Marley geschehen war. Aber um sie und das Baby nicht zu gefährden, würde er warten. Er sah auf die Uhr. Die Polizei erwartete ihn, aber zuerst wollte er zu Marley.
    Der Arzt nickte. „Die Schwester wird Sie hinaufbringen.“
    Marley fühlte sich wie hinter einem dichten Nebelschleier. Sie wollte das Bewusstsein nicht erlangen, sehnte sich nach der Dunkelheit, dem Vergessen.
    Ihr ganzes Leben erschien ihr wie ein großes schwarzes Loch. Das Einzige, was ihr durch den Kopf geisterte, war ihr Name. Marley.
    Sie suchte nach Antworten auf die Fragen, die über sie hereinbrachen, wenn sie wach war. Die Antworten schienen so nah zu sein, entflohen ihr jedoch jedes Mal, wenn sie danach zu greifen versuchte. Marley drehte sich zur Seite und bemühte sich, wieder einzuschlafen, als eine Hand nach ihrem Arm griff.
    Panisch zog sie den Arm weg.
    „Du darfst nicht wieder einschlafen, meine Kleine. Noch nicht.“
    Die Stimme des Mannes war wie ein sanftes Streicheln. Vorsichtig drehte
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