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Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591

Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591

Titel: Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
Autoren: Maya Banks
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sie den Kopf und sah den Fremden an. War er überhaupt ein Fremder, oder kannte sie ihn? War er vielleicht der Vater des Kindes, das sie unter dem Herzen trug?
    Instinktiv legte sie sich die Hand auf den Bauch, während sie den Besucher musterte. Er sah wirklich beeindruckend aus, war groß, schlank und hatte bernsteinfarbene Augen. Er war eindeutig kein Amerikaner. Sie sollte ihn fragen, wer er war und warum er hier war. Der Gedanke brachte sie fast zum Lachen.
    „Unserem Baby geht es gut“, sagte er, als sie die Hand beschützend auf ihren Bauch legte.
    Marley erstarrte. Behauptete er, der Vater des Kindes zu sein? Dann müsste sie ihn doch kennen! Fieberhaft suchte sie nach irgendetwas, das ihr bekannt vorkam. „Wer sind Sie?“, brachte sie schließlich heraus.
    Ein Schatten glitt über seine Züge, doch er fing sich schnell wieder. Sie versuchte, sich in seine Lage zu versetzen. Wie würde ich mich fühlen, wenn der Vater meines Babys sich auf einmal nicht mehr an mich erinnert?
    Der Mann zog einen Stuhl ans Bett und setzte sich. Wieder nahm er ihre Hand, und diesmal ließ Marley ihn gewähren. „Ich bin Yannis Anetakis. Dein Verlobter.“
    Marley versuchte in seinem Gesicht die Wahrheit zu lesen. Ruhig erwiderte er ihren Blick, ohne eine Spur von Gefühlen zu zeigen. „Es tut mir leid“, sagte sie. Ihr versagte die Stimme, und sie schluckte schwer. „Ich kann mich nicht erinnern …“
    „Ich weiß, ich habe mit den Ärzten gesprochen. Es ist jetzt nicht wichtig, woran du dich erinnerst. Hauptsache, du ruhst dich aus und wirst schnell wieder gesund, sodass ich dich mit nach Hause nehmen kann.“
    Panik stieg in ihr auf. Nervös befeuchtete Marley sich die Lippen. „Nach Hause?“
    Er nickte. „Ja, nach Hause.“
    „Wo ist das?“ Es war schrecklich, dass sie das fragen musste. Genauso schrecklich wie hier zu liegen und sich mit einem völlig Fremden zu unterhalten. Abgesehen davon, dass er das anscheinend nicht war, ein Fremder. Offensichtlich hatte sie mit ihm geschlafen, aller Wahrscheinlichkeit nach war sie in ihn verliebt. Sie waren schließlich verlobt, und sie war schwanger.
    „Du bemühst dich zu sehr, meine Kleine“, sagte er sanft. „Es strengt dich zu sehr an. Du darfst nichts überstürzen. Der Arzt hat gesagt, dass deine Erinnerungen früher oder später zurückkommen.“
    „Bist du sicher? Was, wenn nicht?“ Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Marley konnte kaum atmen.
    Yannis streckte eine Hand aus und streichelte ihr Gesicht. „Beruhige dich, Marley. Es ist nicht gut für das Baby, wenn du dich aufregst.“
    Es war seltsam, ihren Namen aus seinem Mund zu hören. Es fühlte sich an, als spräche er von einer Fremden, obwohl sie sich an ihren Namen erinnerte … Vielleicht hatte sie im Stillen befürchtet, dass es gar nicht ihr Name war.
    „Kannst du mir etwas über mich erzählen? Irgendetwas?“ Noch während sie die Worte aussprach, wurde ihr bewusst, wie verzweifelt sie sich anhörte, beinah flehend. Tränen brannten ihr in den Augen.
    „Wir haben später noch genug Zeit zum Reden“, erwiderte er tröstend und strich ihr über die Stirn. „Ruh dich jetzt aus. Ich bereite zu Hause alles für dich vor.“
    Bereits zum zweiten Mal erwähnte er ihr Zuhause. Ihr fiel auf, dass er noch immer nicht gesagt hatte, wo das war. „Wo ist unser Zuhause?“, fragte sie erneut.
    Für einen kurzen Moment presste er die Lippen aufeinander, dann entspannte sich sein Gesichtsausdruck. „Unser Zuhause ist hier in der Stadt. Ich bin geschäftlich viel unterwegs, aber wir hatten hier ein gemeinsames Appartement. Ich möchte dich gern mit auf meine Insel nehmen, sobald es dir besser geht.“
    Marley sah ihn prüfend an. Seine Worte klangen seltsam, so unbeteiligt. Es lagen keine Gefühle darin, keine Freude.
    Er schien zu spüren, dass sie noch mehr fragen wollte, und küsste sie schnell auf die Stirn. „Ruh dich aus, meine Kleine. Ich muss einiges vorbereiten. Der Arzt sagt, du kannst in ein paar Tagen entlassen werden, wenn alles gut geht.“
    Erschöpft schloss sie die Augen und nickte. Als er die Tür hinter sich schloss, öffnete sie sie wieder. Tränen liefen ihr über das Gesicht.
    Sie sollte froh sein, dass sie nicht allein war. Der Besuch von Yannis Anetakis hatte sie jedoch nicht beruhigt. Im Gegenteil, sie war noch aufgewühlter als zuvor und wusste nicht einmal, warum. Marley zog die dünne Decke enger um ihren Körper und schloss die Augen. Der Schlaf würde ihr zumindest ein
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