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Das Licht des Orakels

Titel: Das Licht des Orakels
Autoren: Victoria Hanley
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Freunde und baten die berühmten Musikanten, auch für sie zu spielen. Gutmütig stimmte die Truppe zu, im Hauptraum des Gasthauses zu spielen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Nachricht und der halbe Ort stieß dazu.
    Kiran und Bryn tanzten miteinander, Tänze reiner Freude. Kein Fluch störte die Eleganz ihrer Schritte, Bryn senkte und hob sich wie der Frühlingswind, die Füße perfekt im Rhythmus der Trommel. An diesem Abend wurden sie nicht von unerwünschten Partnern unterbrochen. Sie glitten und tanzten ein Lied nach dem anderen durch den Raum, bis Bryn lachend erklärte, dass sie eine Pause brauchte.
    Sie setzte sich zu Dawn und Kiran ging mit Jack nach draußen. Er blickte nach oben zu den Sternen, funkelnden Blumen aus Licht in der Wiese der Ewigkeit.
    Jacks Nase stupste gegen sein Bein. Der Hund saß da, ließ die Zunge aus dem Maul hängen und grinste. »Also gut, du brauchst gar nicht so selbstgefällig zu grinsen«, sagte Kiran.  Jack, ich glaube, es ist Zeit, dass ich für dich   auch eine nette Dame suche.
    Jack schniefte und schüttelte sich.
    »Meinst du nicht, ich könnte das für dich genauso gut machen wie du für mich?«, fragte Kiran.
    Der Hund schnüffelte verächtlich. Kiran kniete sich neben ihn. »Ich danke dir, mein Freund. Du hast gut gewählt.«
    Bryn saß neben Dawn und sah zu, wie ein paar unermüdliche Tänzer ihre Runden auf der Tanzfläche drehten. In einer anderen Ecke bewachten vier steif, fehl am Platz wirkende Tempelwachen Clea. »Der Tempel wird ohne Clea nicht mehr derselbe sein, was meinst du?«, fragte Dawn und verdrehte die Augen.
    Bryn zuckte mit den Schultern. »Es ist ihre Entscheidung, nach Hause zu gehen. Sie will lieber im Ostland sein, wenn ein Bürgerkrieg ausbricht, als bei uns zu bleiben. Ilona hat gesagt, sie hätte weiter im Tempel lernen dürfen, wenn sie gewollt hätte.«
    »Ohne die Macht, Flüche auszusprechen? Das wäre dasselbe, wie wenn ein Geier ohne Aas auskommen müsste«, meinte Dawn. »Nichts für sie.«
    »Um mir einen Gefallen zu tun«, sagte Bryn mit einem Zwinkern, »werde ich sie vergessen.«
    »Ach, wo ich dran denke – wenn du Eloise triffst, sprenge ihr doch bitte das spöttische Grinsen aus dem Gesicht, machst du das? Mir zu Gefallen?«
    Bryn lachte. »Vielleicht gerät sie in einen Wirbelsturm.«
    »Ich bin froh, dass Clea niemanden mehr mit einem Fluch belegen kann, aber sie kann immer noch Unheil stiften. Sie ist reich genug.«
    Bryn beugte sich vor und tippte ihrer Freundin auf die Schulter. »Das bist du auch. Aber was hast du außerdem?
    Freundschaft, Musik und Abenteuer!«
    »Stimmt.« Dawns azurblaue Augen funkelten. »Wenn wir schon von Abenteuern reden, wohin reisen wir im nächsten Frühling?«
    Bryn lächelte. »Da gibt es eine gewisse geliebte Jauchegrube, die manche Uste nennen. Die würde ich gerne besuchen. Außerdem möchte ich überall dahin, wo Musik gespielt wird.« Sie stand auf. »Ich gehe mal Kiran suchen.«
    »Ich hab gesehen, wie er mit Jack rausgegangen ist.«
    Dawn zeigte auf die Tür.
    Draußen standen Kiran und Jack. Bryn bewegte sich tänzelnd auf sie zu. Jack stürmte ihr entgegen, bellte vergnügt, sprang an ihr hoch und leckte ihr das Gesicht.
    »Du solltest ihm nicht erlauben, dich so zu betatschen«, sagte Kiran und lächelte.
    Die Mondsichel, vereint mit den silbernen Sternen, schien auf sie herab. Zusammen gingen sie zum Stall, wo Obsidian stand. »Wenn Avrohom ein Lied über deine Reise zur Königin macht«, sagte Kiran, »wird dein Mut in der ganzen Welt besungen werden.«
    Lächelnd schüttelte Bryn den Kopf. »Ohne meine
    Freunde wäre ich ein Feigling.«
    »Das glaube ich dir nicht.« Vor der Stalltür hielt er inne und wandte ihr sein Gesicht zu. Er nahm sie in die Arme und zog sie an sich.
    Dann beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie. Als Bryn seinen Kuss erwiderte, tanzte ihr Herz wie der Wind über grüne Felder.
    Und über ihnen fing ein Wölkchen Distelwolle das Licht der Sterne ein.
    ENDE

 
     
Glossar
     
    Abanya, die Abanya kann man sich als das geistige Gebiet vorstellen. Die meisten Menschen halten sie, sofern sie überhaupt darüber nachdenken, nur für ein symbolisches Reich. In der Abanya spielen die Träume. Von den meisten nicht wahrgenommen, existiert die Abanya immer und durchdringt die normale physische Realität. Ayel, Mitglied des Götterhimmels von Sorana. Herr über Schlachten und Kriege. Verbunden mit einem Planeten, der rot am Himmel steht.
    Duenna,
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