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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)
Autoren: Thomas W. Krüger
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eigentlich Sebastian?“
    „Sie brauchen sich nicht zu sorgen. Er wartet in der Burg auf Sie.“
    „Wieso …?“
    „Kommen Sie. Wodan ist auf dem Weg hier her.“
    „Wodan? Aber …“
    Tassone packte die Frauen und drängte sie aus der Krypta. Hastig durchquerten sie die Grotte, sprangen über die Drachenplatten in der Halle und rannten den Felskorridor entlang. Sophia blieb keine Zeit zum Nachdenken. In der Kammer des Kapellenturms angekommen, stiegen sie die Treppe hinauf zum Gotischen Saalbau. Plötzlich vernahm Sophia Stimmen. Es waren mehrere Männer, die die Hallenküche betraten.
    „Zurück“, raunte Tassone leise.
    Erschrocken wich Sophia mit den Zwillingen zur Kammertür hinunter. Intuitiv zog sie ihre Pistole, die sie im Korridor wieder eingesteckt hatte. Der Italiener spähte über die oberste Stufe.
    „Wo bleibt der Zugriff?“, flüsterte er.
    Sophia sah, wie er die rechte Hand am Mund hatte – und verstand. Er war mit Mikrofon und Ohrhörer ausgestattet wie ein Personenschützer. Aber mit wem sprach er? Mit Hauser? Wo steckte Sebastian überhaupt – warum hatte er sie nicht in der Krypta gerettet?
    Die Stimmen wurden lauter. Ein eiskalter Schauer lief Sophia den Rücken hinunter, denn sie erkannte eine davon. Nein – das konnte nicht sein.
    Tassone kam die Treppe hinunter. „Zurück in die Kammer.“
    Nein – Sophia wollte die Konfrontation, sie wollte Wodan zur Rede stellen! Volles Risiko. Sie schaltete ihre Taschenlampe ein und beleuchtete die Stiege.
    „Was haben Sie vor?“, stieß Tassone aus.
    „Er entkommt mir nicht“, erwiderte sie zornig.
    Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, hastete sie die Stufen hinauf.
    „Tun Sie es nicht“, rief Tassone ihr vergeblich nach.
    Die Männer hatten das Licht bereits bemerkt, waren im Schutz der Tische stehen geblieben. Sophia postierte sich am ersten Holzpfeiler, hielt den Lauf der Pistole nach oben gerichtet.
    „Wie wollen wir es beenden?“, schrie sie. „Im klassischen Duell?“
    „Nicht schießen“, befahl Wodan seinen beiden Komplizen. „Zeig dich, Sophia. Dann können wir uns unterhalten.“
    „Ich traue dir nicht.“
    Daraufhin verließ er seine Deckung. „Ich bin hier.“
    Vorsichtig spähte Sophia in die Halle. Seine beiden Komplizen hielten sich hinter den Tischen verborgen. Wodan stand völlig ungeschützt im Raum.
    „Du kannst mich erschießen, wenn du willst.“
    Sophia biss sich auf die Lippen. Verbittert zielte sie auf den Mann, ihre rechte Hand zitterte. Am liebsten hätte sie abgedrückt. Aber sie war Polizistin, sie musste sich nach Recht und Gesetz richten und konnte keinen wehrlosen Menschen töten.
    „Aber du kannst es nicht“, spottete er. „Dein Moralkodex ist genauso hoch wie bei deinem Vater. Du kannst ihn nicht verleugnen.“
    „Warum?“, stammelte sie, senkte die Pistole. „Warum, Robert?“
    Vor ihr stand ihr Onkel, Robert Wulff. Er war Wodan! Er war für all die Morde und Grausamkeiten verantwortlich. Er gierte nach der unumschränkten Macht.
    „Rede mit mir.“
    „Dein Vater hat dir nie die Wahrheit über unsere Familie erzählt, nicht wahr?“
    „Mein Ur-Großvater war Mitglied der SS“, entgegnete sie befangen. „Er hat das Rittergrab gefunden. Steiner hat es mir vor zwei Tagen erzählt.“
    „Und wieso hast du nicht eins und eins zusammengezählt?“
    Ein entsetzlicher Gedanke überkam sie. „Walhalla. Er hat …“
    „Bravo, Sophia. Unser werter Vorfahre war der Gründer der Loge. Sein ganzes Leben hat er der Suche nach dem Artefakt gewidmet. Ihn trieb die Eigenschaft, die unsere Familie seit Jahrhunderten beherrscht … Macht. Das Bestreben, die Menschen zu lenken. Leider verunglückte er unverhofft, doch sein Sohn, dein Großvater, übernahm die Verantwortung. Stück für Stück kam er der Lösung des Rätsels näher. Bis er vor fünf Jahren starb. Dein Vater sollte seine Position übernehmen … aber er zögerte. So wählte der Rat mich zum Hochmeister. Dein Vater war ein Versager. Aber ich …“
    „Du lügst!“, schrie Sophia mit Tränen in den Augen. „Mein Vater war ein ehrenvoller Mann.“
    „Er liebte die Ordnung mehr als die Berufung unserer Sippe. Er verachtete mich, und er täuschte mich. Um seine Familie zu schützen, sprach er mit niemandem über die Loge, es hätte euer aller Tod bedeutet. Aber er war ein geschickter Intrigant und Taktiker. Darin stand er seinen Vorfahren in nichts nach. Beim Papstbesuch vor fünf Jahren nahm er heimlich Kontakt mit der Kurie auf,
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