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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)
Autoren: Thomas W. Krüger
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entgegnete er kalt. „Vorwärts jetzt.“ Mit der Maschinenpistole unterstrich er seinen Befehl.
    Sophia wollte etwas erwidern, unterließ es jedoch. Vollkommen sinnlos. Zögernd wandte sie sich der Krypta zu, die in hellem Licht erstrahlte. Der Zugang war von der eigenartigen Apparatur versperrt, die das Feuer ausgestoßen hatte. Skeptisch betrachtete sie das schwarze Gebilde, das mit Metallstangen an der Decke befestigt war. Eine raffinierte, tödliche Falle – sie war beim Öffnen nicht zu sehen gewesen. Leichtes Grauen überfiel Sophia, als sie an der verbrannten Leiche vorbeiging. Die Zwillinge standen mit blassen Gesichtern neben der Säule.
    „Wir haben es bald geschafft“, versuchte sie, ihnen Mut zu machen.
    Die Mädchen schwiegen, zeigten keine Regung.
    „Keine Sentimentalitäten“, sagte Steiner und wies erneut mit seiner Waffe die Richtung.
    Vorsichtig ging Sophia auf die Apparatur zu und zwängte sich daran vorbei. Dann stand sie in der Krypta. Aufmerksam sah sie sich um. Der Raum war etwa vier mal vier Meter groß und mit einem Tonnengewölbe überspannt. Die Wände bestanden aus weißen, sauber behauenen Mauersteinen. Im hinteren Teil führten sieben flache Stufen zu einem Podest, auf dem ein kleiner Sarkophag aus rotem Granit stand. Der Deckel schien mit Blattgold überzogen.
    Barg dieser Kasten das Artefakt aus der Urzeit? Hatte Sophia das letzte Vermächtnis der Tempelritter gefunden?
    „Was zögern Sie?“, rief Steiner. „Öffnen Sie das Ding!“
    „Warum machen Sie das nicht selbst?“, verspottete sie ihn.
    Sofort krümmte er den Zeigerfinger und schoss auf die Zwillinge.
    „Nein!“, schrie Sophia entsetzt auf.
    Das Pfeifen der Kugeln vermischte sich mit den Schreien der Mädchen. Sophia schwankte vor Entsetzen. Ihr Herz schien auszusetzen. Tränen schossen ihr in die Augen. Dann ebbte der Lärm ab. Bebend erkannte Sophia die Zwillinge in dem aufgewirbelten Staub und Sand, eng umklammert vor der Säule.
    „Das nächste Mal ziele ich genauer“, sagte Steiner erbarmungslos. „Dann ist es vorbei.“
    Sophia fühlte sich in einem nicht mehr enden wollenden Alptraum. Ihr Lebenswille war wie fortgewischt. Es gab kein Entkommen mehr! Sie würden alle hier sterben. Apathisch stand sie da und starrte Steiner an.
    „Öffnen Sie die Kiste“, befahl er.
    Sie widersprach ihm nicht, nickte nur. Wie ein Roboter bewegte sie sich durch die Krypta. Gedankenlos stieg sie die flachen Stufen empor. Der goldene Deckel glänzte im Licht. Auch ihn zierte das Symbol mit Leuchter und Sternen. Der herausmodellierte Leuchter wirkte wie ein Griff. Mit der rechten Hand fasste Sophia danach. Sie versuchte, das Symbol zu drehen, aber vergebens. Dann zog sie daran. Es bewegte sich. Eine runde Platte löste sich. Der Deckel blieb jedoch fest auf dem Sarkophag. Als Sophia die Platte abgehoben hatte, sah sie acht schmale Rillen, die parallel nebeneinander lagen. Am unteren Ende waren weiße Würfel eingelassen. Aber statt Punktzahlen wiesen sie Buchstaben auf: E - D - I - R - M - N - U - X.
    „Ein Rätsel“, rief sie leise. „Das müsst ihr euch anschauen.“
    Steiner stieß die Zwillinge in die Krypta. Sie wehrten sich nicht. Auch sie schienen keine Illusionen mehr über ein glückliches Ende zu haben. Rasch drängten sie sich an Sophia.
    „Was steht da?“, fragte Steiner.
    „Ich kann es nicht lesen“, antwortete Sophia. „Das ergibt keinen Sinn.“
    „Das ist ein Anagramm“, sagte Lisa mit zitternder Stimme. „Wir müssen die Buchstaben nur in die richtige Reihenfolge bringen.“
    „Und in welcher Sprache?“, hakte Sophia nach.
    „Latein … glaube ich.“
    „Na, los“, verlangte Steiner.
    Sophia sah die Mädchen an. Sie verstand kein Latein. „Was könnte das heißen?“
    „Es muss mit den Templern zusammenhängen.“
    „Oder mit den Waldensern“, warf Anna ein.
    „Nein“, überlegte Lisa. „Es ist christlich … vielleicht mit Moses … oder ägyptisch … nein, das ergibt alles keinen Sinn.“
    „Ich warte“, bemerkte Steiner unnachgiebig.
    „Was ist mit Luzifer?“, fragte Anna.
    „Ja … es ist sein … aber natürlich … wie war das mit dem König der Welt?“, erwiderte Lisa aufgeregt.
    „Du hast Recht … rex mundi.“
    Sophia sah auf den Deckel, kombinierte in Gedanken die Wörter. „Das passt.“ Hastig fasste sie den vierten Buchstaben und schob ihn in der Rille bis nach oben. Dann folgte der erste Buchstabe auf die zweite Position. Danach bewegte sie den achten
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