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Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder

Titel: Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
Autoren: Christian Boris u Schommers Becker
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unserer Ehe.
    Wenn ich das Barbara-Kapitel bis hierher lese, klingt es wie ein gelebter Psycho-Thriller, Ehe-Horror pur. In den Hauptrollen: Boris, der sexgesteuerte Macho, und Barbara, die verschwenderische Society-Diva. Das war natürlich nicht immer so. Wir hatten viele schöne gemeinsame Jahre, haben zwei wunderbare Kinder zusammen – und kein Zweifel: Barbara war eine meiner großen Lieben! Zu Anfang hätte ich Stein und Bein geschworen, dass wir zusammenbleiben, bis der Tod uns scheidet. Doch dann holte uns der Alltag ein, Stress, Enttäuschung, Ernüchterung, Entfremdung.
    Nach dem Terrassengipfel blieb ich vorerst in Miami. Es war Adventszeit, das Christkind stand vor der Tür. Ich klopfte am 24. Dezember an meine eigene und fragte, ob ich hereinkommen dürfe. Mit den Anwälten war abgesprochen, dass ich meine Söhne von zehn Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags zum Weihnachtseinkauf abholen konnte. Es wurde dann halb fünf, bis wir zurückkamen, weil wir die Fähre von Miami nach Fisher Island verpasst hatten. Als wir zu Hause ankamen, hatte Barbara schon die Polizei gerufen, weil sie Angst hatte, ich würde meine eigenen Kinder kidnappen. Sie hatte ihre Anwälte damit ganz verrückt gemacht. Ich zog das Ganze ins Lächerliche und sagte: »Lass doch die Polizei gleich hier, dann können wir ja gemeinsam unterm Christbaum sitzen und tafeln.« Der Heilige Abend war ein einziger Spuk. Wir machten für die Kinder Bescherung. Ohne Polizei! Ich durfte für den einen Abend bis zehn Uhr in meinem eigenen Haus bleiben und kehrte danach in mein Hotelzimmer auf Fisher Island zurück. Meine Anwälte fragten mich, warum ich so gut erzogen wäre und meine damalige Frau nicht aus der Wohnung rausgeschmissen, sämtliche Zahlungen eingestellt und die Kreditkarten gesperrt hätte. Aber Barbara wusste natürlich, dass ich das wegen meiner Söhne niemals machen würde. Wir haben den ganzen Weihnachtsabend kein Wort miteinander gewechselt, und dann war der ganze Hokuspokus zum Glück endlich vorbei. Wir hatten sogar einen Weihnachtsbaum. Aber es war traurig, und für Noah, damals sechs Jahre alt, wirklich nicht einfach. Elias war erst eins und hat davon bewusst wohl nichts mitbekommen. Als ich ging, sagte ich zu Noah: »Du, ich habe mich mit der Mami gestritten, aber ich bin ganz in der Nähe im Hotel. Ich bin nicht weit weg, wenn etwas sein sollte.«

    Heirat in aller Stille: Glücklich lächeln wir kurz nach unserer Trauung am 17.12.1993 vor dem Schlosshotel in Leimen in die Kamera
    Nach den Weihnachtstagen bin ich nach Deutschland zurückgeflogen. Ich musste mich ja mit meinen Anwälten aus der Kanzlei von Georg Stock beraten und die Scheidung vorbereiten. Klar war, dass eine amerikanische Scheidung weitaus teurer ausfallen würde als eine deutsche. Da wir jedoch einen deutschen Ehevertrag hatten, wähnte ich mich auf der sicheren Seite. Für den 4. Januar war bereits die erste Anhörung vor dem Gericht in Miami anberaumt. Ich bin am 2. Januar wieder zurück in die Staaten geflogen. Aber ich hatte keine Ahnung, was mich da drüben erwarten sollte.
    Natürlich waren meine Zeugen aus München eingeflogen worden: die Kindermädchen, unsere Köchin, unsere beiden Bodyguards, mein damaliger PR-Berater Robert Lübenoff – alles, um dem Richter glaubwürdig zu vermitteln, dass unser Lebensmittelpunkt Deutschland ist, dass wir in München leben und die Scheidung in Deutschland stattfinden muss. Wir schlugen unser Basislager im Marriott Hotel South Beach in Miami auf. Ich fühlte mich ganz gut gerüstet, aber es sollte dennoch ein weiteres Waterloo für mich werden!
    Als ich nach der unseligen Terrassen-Auseinandersetzung mit Barbara meine US-Anwälte konsultierte, sagten die: »Herr Becker, Sie sagen das so leicht, dass Sie in München leben. Genau das ist das A und O unserer Verteidigung. Wenn wir beweisen können, dass Sie mit Ihrer Familie in München leben, dann werden sie natürlich auch in Deutschland geschieden.« Ich sagte: »… beweisen können? Na klar kann ich das beweisen!« – »Ja, hören Sie uns bitte mal zu: Wenn Sie wirklich beweisen können, dass Sie in München leben, hat Ihre Frau vor dem Gericht in Miami eine Falschaussage getätigt.« – »Ja, natürlich kann ich beweisen, dass wir in München leben. Ich weiß nicht, was meine Frau ausgesagt hat. Aber wenn sie behauptet, wir würden in Miami leben, ist das eine Lüge!« Darauf meine Anwälte: »Wenn dem wirklich so ist, dann hat Ihre Frau einen Meineid
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