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Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Titel: Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)
Autoren: Rainer Wekwerth
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und seltsam runde Metallschüsseln, die zum Himmel ausgerichtet waren. Nur ein einziger Stern funkelte dort oben. Ihr Stern. Erste graue Schleier eroberten das Firmament, doch noch war der Morgen nicht angebrochen.
    Vielleicht sehe ich noch einmal den Anbruch eines neuen Tages.
    Kathy wusste, dass sie dieses Dach nicht mehr verlassen würde. Es gab keinen Ausgang und auch keinen sonstigen Ausweg. Keine Treppe führte in die Freiheit und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Männer die Tür durchbrochen hatten.
    Sie würde hier oben sterben. Kämpfend. Auf keinen Fall wollte sie diesen Menschen lebend in die Hände fallen. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, was sie Mary angedroht hatten.
    Nein, niemand wird mir das antun.
    Dann wurde es plötzlich still.
    Sekunden vergingen. Es wurde eine Minute daraus.
    Haben sie aufgegeben?
    Ein sanfter Hoffnungsschimmer eroberte ihr Herz.
    Vielleicht…
    Dann prallte etwas mit so ungeheurer Wucht gegen ihren Rücken, dass Kathy in den Schnee geschleudert wurde. Das Holz der Tür splitterte mit einem Kreischen.
    Eine behaarte Pranke schob sich durch den entstandenen Spalt, suchte nach dem Riegel.
    Kathy erhob sich langsam. Wich zurück. Griff nach dem Messer.
    Ihre Hand fand, wonach sie gesucht hatte. Die Tür flog auf.

51.
    Mischa kroch aus seinem Schlafsack und rekelte sich. Sein Blick fiel auf Jenna und Jeb, die nebeneinanderschliefen, ohne sich zu berühren.
    Er ging zum Fenster hinüber und spähte hinaus. Zu seiner Überraschung brach draußen der Morgen an, die nicht sichtbare Sonne erhellte bereits den Himmel.
    Das Rascheln seiner Kleidung weckte Jeb, der sich aufrichtete und zu ihm hinübersah.
    »Draußen wird es hell«, sagte Mischa.
    Nun rappelte sich auch Jenna auf.
    »Dann müssen wir weiter. Die Tore sind nicht mehr weit«, meinte Jeb.
    Mischa kratzte sich am Kopf. »Vielleicht sind Mary und León schon dort und bereits durchgegangen. Ich jedenfalls würde durchrennen, um so schnell wie möglich von hier wegzukommen.«
    »Vielleicht. Wenn León es geschafft hat, Mary zu finden, wird er auf dem schnellsten Weg zu den Toren gegangen sein. Er ist nicht der Typ, der lange Pausen macht.«
    Jenna grinste. »Nicht so wie wir!« Sie stand auf und streckte sich.
    »Dann lasst uns weitergehen«, sagte Jeb und stopfte seine Sachen in den Rucksack.
    Sie kletterten hinaus und sondierten noch einmal die Umgebung. Still und stumm lag die tote Stadt vor ihnen. Der Schnee zu ihren Füßen war unberührt, ihre eigenen Abdrücke vom Tag zuvor längst verschwunden.
    Der Morgen versprach ihnen Hoffnung, denn als Mischa zum Himmel blickte, entdeckte er sofort den Stern, der über ihnen funkelnd am Firmament stand. Die Straße, der sie am Tag zuvor gefolgt waren, führte direkt auf ihn zu.
    Ausgeruht und mit neuer Zuversicht stapften sie durch den vom Frost verkrusteten Schnee. Es war nicht so bitterkalt wie am Tag zuvor.
    Mischa ging voraus. In seinen Spuren folgten Jeb und Jenna. Während sie den Portalen immer näher kamen, waren Mischas Gedanken bei León.
    Langsam, fast zögerlich ging die Sonne hinter den Häusern auf. Erst war es nur ein blasses Rosa, das nach und nach den Himmel eroberte, dann tasteten sich die Sonnenstrahlen hinter der Wolkendecke über die Häuser hinweg und verdrängten die Dunkelheit.
    León rannte vorweg, Mary knapp dahinter.
    Mit einem Abstand von etwa zweihundert Metern jagte der erste Verfolger hinter ihnen her. In einer auseinandergezogenen Reihe folgten die anderen. Sie kamen beständig näher. Zunächst hatten sich Mary und León einen Vorsprung erarbeiten können, der nun aber zusehends dahinschmolz. Mary wurde mit jedem Schritt langsamer. León hörte ihren Atem rasseln. Über ihr Gesicht floss Schweiß. Er ließ sich zwei Schritte zurückfallen, lief neben ihr.
    »Mary, gib nicht auf. Wir können es schaffen.«
    Er bekam keine Antwort.
    In seinem Kopf jagten sich die Gedanken. Sie waren den Toren nahe. So nahe. Wenn er den Blick hob, sah er, dass der Stern inzwischen fast senkrecht über ihnen stand. Bis zu den Portalen konnte es nicht mehr weit sein.
    Was soll ich tun? Wie kann ich ihr jetzt noch helfen?
    Mary wurde immer langsamer. León warf einen Blick zurück. Der vorderste Verfolger war deutlich näher gekommen. Beinahe wäre León gestolpert, aber er fing sich schnell wieder. Bei ihrem jetzigen Tempo würden sie auf jeden Fall bald eingeholt werden. Etwas musste passieren.
    León blieb stehen.
    Er packte Mary am Arm und zwang sie
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