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Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Titel: Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)
Autoren: Rainer Wekwerth
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einem wilden Schrei.
    Da erfüllte plötzlich ein Surren die Luft.
    Ein Pfeil jagte heran und bohrte sich tief in die Schulter des Angreifers. Die Wucht war so groß, dass er rückwärts nach hinten in den Schnee geworfen wurde. Sein Schrei wurde zu einem kläglichen Jammern.
    León verstand nicht, was geschehen war. Er wandte den Kopf. Am Ende der Straße stand eine hochgewachsene Gestalt. Nur eine Silhouette vor dem heller werdenden Himmel.
    Jeb.
    León spürte, wie sich ein Lächeln über sein Gesicht zog. Jeb war nicht allein. Neben ihm zeichneten sich zwei weitere Schattenrisse ab. Mischa und Jenna.
    Ein zweiter Pfeil zischte an ihm vorbei.
    Ein dumpfer Aufprall, dann ein Schrei.
    Der nächste Angreifer war hinter León unbemerkt herangekommen, aber Jeb hatte auch ihn ausgeschaltet.
    León bückte sich zu Mary herab. Er legte ihren Arm um seine Schultern, fasste unter ihren anderen und schleppte sie so in Richtung der Tore. Dann stand plötzlich Mischa vor ihm. Jeder legte sich einen von Marys Armen um die Schulter und sie hasteten zu den anderen, während Jeb Pfeil um Pfeil über ihre Köpfe hinwegschoss.
    León warf einen Blick zurück und sah, dass zwei weitere Angreifer sich verletzt im Schnee wälzten. Ihre Schmerzensschreie hallten von den Häusern wider. Der Rest der Jäger hatte sich in Deckung gebracht, wagte nicht mehr, näher zu kommen.
    Als Mischa und León keuchend Jeb erreichten, kam ihnen Jenna zu Hilfe, die León ablöste.
    Jeb blickte über die Linie des gespannten Bogens hinweg zu ihren Verfolgern hinüber. Langsam wichen er und die anderen von ihrer Position zurück, während Jeb ihre Jäger im Blick behielt.
    Nach scheinbar endlosen dreihundert Metern bogen sie um eine Straßenecke und vor ihnen öffnete sich ein weiter Platz, der von einer mächtigen steinernen Säule dominiert wurde, auf deren Spitze sich eine goldene Figur dem Himmel entgegenreckte. Die Portale lagen am Fuße der Säule und pulsierten in ihrem übernatürlichen Licht.
    Langsam und vorsichtig gingen sie darauf zu, kurz vor dem ersten Tor blieben sie stehen.
    Jeb hatte noch immer einen Pfeil auf der Sehne und behielt den Platz im Auge, aber niemand war zu sehen. Ihre Angreifer hatten anscheinend aufgegeben.
    Mary atmete nun etwas ruhiger und hatte die Augen wieder geöffnet. Sie schaute Jenna an und lächelte erschöpft.
    »Sieht aus, als hätten wir es doch noch geschafft«, sagte sie leise.
    Jenna drückte wortlos ihre Hand und lächelte.
    Niemand sprach es aus, aber während sie sich vor den Toren aufstellten, dachten sie alle an Kathy. Ob sie noch lebte? Wahrscheinlich nicht. Kathy würde nicht kommen. Nicht durch eines der Portale gehen. Sie würde hier zurückbleiben.
    Jeb ließ den Bogen sinken. Jeder von ihnen stellte sich vor eines der leuchtenden Tore. Noch einmal sahen sie sich an. In ihren Augen stand Hoffnung, als sie vorwärtsgingen.
    Es war nur ein Schritt.
    Und sie betraten eine neue Welt.

Epilog
    Der Schneefall hatte wieder eingesetzt. Dicht sanken die schweren Flocken herab, tanzten im Wind, während sie alle Spuren auslöschten, die Menschen jemals hinterlassen hatten.
    Dies war die Welt des ewigen Winters. Leben war hier nicht willkommen, aber die fünf schemenhaften Gestalten, die sich aus dem Schnee erhoben, hatten mit dem, was man allgemein unter Leben verstand, nur wenig gemeinsam.
    Einer von ihnen legte den Kopf mit den grob gemeißelten Zügen in den Nacken und schnupperte in den Wind. Ein Knurren verließ seinen lippenlosen Mund. Ein Laut, der sowohl Verärgerung wie auch Zufriedenheit ausdrückte. Seine vier Gefährten traten auf der Stelle.
    Sie sprachen nicht. Aber das war auch nicht nötig.
    Der eine von ihnen machte einen ersten Schritt und die anderen folgten ihm augenblicklich.*
    Sie spürten die Kälte nicht.
    Sie umgab das wirbelnde Weiß.
    Eine nur für sie hörbare Stimme wies ihnen den Weg und sie folgten ihr. Sie würden ihr folgen, bis sie ihre Beute gefunden hatten.
    Niemals zögern.
    Niemals aufgeben.
    Sie waren auf der Jagd.
    Lies weiter in: Das Labyrinth jagt dich. Erscheinungstermin: Sommer 2013.

Danksagung
    Wenn Ihnen dieses Buch gefallen hat, dann lag das an der großartigen Unterstützung, die ich bei der Arbeit daran erfahren habe.
    Zu allererst und von ganzem Herzen geht mein Dank an meine Lektorin Nikoletta Enzmann, die mich unermüdlich angetrieben hat, niemals zufrieden war und dafür sorgte, dass ich es auch nicht war. Sie hat mich herausgefordert und mir dabei
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