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Das Krähenweib

Das Krähenweib

Titel: Das Krähenweib
Autoren: Corina Bomann
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denen Henker unter der Last ihres Amtes verzweifelten oder es angesichts des bemitleidenswerten Schicksals eines Delinquenten nicht über sich brachten, die Axt zu schwingen und diese Aufgabe ihren Gehilfen überlassen mussten.

    Nun zum Schicksal der historisch verbürgten Figuren des Romans:

    Lascarius, der geheimnisvolle Mönch, starb 1701 in Stralsund. Er bekannte gegenüber seinen Häschern, dass er Böttger den falschen Stein der Weisen gegeben hatte, aus dem kein Gold gewonnen werden konnte. In der Folgezeit traten noch weitere Männer mit dem Namen Lascarius auf und erweckten den Eindruck, dass der Alchemist, der gern als Bettelmönch reiste, unsterblich sei. Das ließ hoffnungsvolle Goldmacher natürlich glauben, dass Böttger doch den wahren Stein der Weisen hätte.

    Friedrich Röber, die ewige Krämerseele, versuchte bis zu Johanns Tod und darüber hinaus, an das Kopfgeld und die Summe, die er ihm schuldete, zu kommen – vergeblich.

    Johann Kunckel verwand die Inhaftierung seines Freundes und die damit einhergehende Unterbrechung ihres Forschungsaustausches nicht. Im Jahre 1703 starb er auf Gut Dreißighofen nahe Berlin. Für den Roman habe ich ihm auch einen Landsitz in der Nähe von Dresden gegeben, um Annalena mit ihm zusammentreffen zu lassen.

    Johann Christian Pötzsch, in meiner Geschichte einfach nur Christian Pötzsch, wird für das Jahr 1705 als Henker von Dresden erwähnt. Ich habe mir die Freiheit genommen, ihn bereits 1701 in der Stadt wirken zu lassen.

    Wolf Dietrich von Beichlingen, Großkanzler und Günstling Augusts des Starken, fiel im Jahre 1703 durch eine Intrige Fürstenbergs beim Kurfürsten in Ungnade und wurde eingekerkert, bis der Kurfürst ihn im Jahre 1707 rehabilitierte. 1725 starb er in Zschorna bei Wurzen.

    Anton Egon Fürst von Fürstenberg starb im Jahre 1716 in Dresden.

    Fatime gebar August insgesamt zwei Kinder. Ihr Sohn Friedrich August, der spätere Graf Rutkowski, kam 1702 zur Welt, ihre Tochter Katharina 1706. Fatimes Heirat mit dem Adligen von Spiegel, die sie zu Anna Maria von Spiegel machte, hielt August nicht davon ab, sie noch lange Jahre als Mätresse an seiner Seite zu behalten. Es wird gerätselt, ob sie edlen Geblütes war oder nicht. Fakt ist, dass sie den Nachnamen »von Kariman« angab, der darauf schließen lässt, dass sie einem türkischen Adelshaus entstammte.

    Bleibt noch August der Starke. Wie kein anderer Kurfürst vor oder nach ihm ist er den Sachsen im Gedächtnis geblieben. Die ihm angedichteten 365 Kinder sind eine Legende, doch mehr als die acht offiziell anerkannten Sprösslinge werden es wohl gewesen sein.
    Mal trug er die polnische Krone, mal wurde sie ihm wieder abgenommen. Er ließ zahlreiche neue Prunkbauten errichten, wie z.B. den Zwinger, und verwandelte insbesondere das Gesicht der Stadt Dresden in das einer Weltmetropole seiner Zeit.
    Im Jahr 1733 starb er, schwer von Diabetes und anderen Nachwirkungen seiner Ausschweifungen gezeichnet, in Warschau.

    Die in dem Roman vorkommenden Handlungsorte sind größtenteils real, wenngleich es nötig war, einige Beschreibungen der Phantasie entspringen zu lassen.
    Das Dresdner Königsschloss brannte zum Teil im Jahre 1701 nieder. Es wurde wieder aufgebaut, doch August stand der Sinn nach einem Prunk, der Versailles ähnlich kam, und so entstand in den Jahren 1710 bis 1719 der Zwinger.
    Die Beschreibung des Schlosses Moritzburg ist jene vor dem Umbau in den Jahren 1723 bis 1733, bei dem es sein heutiges Antlitz erhielt. Vorher war es wesentlich schlichter, so, wie ich es im Roman beschrieben habe.
    Von der Ratsfronfeste in Dresden ist nichts übriggeblieben, sogar die Straße, in der sie sich befand, ist mittlerweile überbaut worden.
    Auch Walsrode, Oranienburg und Berlin habe ich so authentisch wie möglich geschildert, mein Dank geht hierbei an Dr. Jörg Kunkel (meines Wissens weder verwandt noch verschwägert mit Kunckel von Löwenstein), der mich für die beiden letztgenannten Städte mit wertvollen Informationen versorgt hat.

    Last but not least ein kleiner Hinweis. Friedrich der Große mag den Kartoffelanbau zwar gefördert haben, doch tatsächlich, wie jeder Oranienburger Geschichtsforscher bestätigen kann, war es Luise Henriette von Oranien, die Gemahlin des »Großen Kurfürsten« Friedrich Wilhelm I., die die Kartoffel in deutsche Lande brachte – genauso, wie es Seraphim Annalena erzählt hat.

    Obwohl in diesem Roman einiges an Fiktion vorhanden ist, so habe ich doch
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