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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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allopathischen Medikamente wirken unmittelbar auf die physische Organisation des Kindes. Es kommt dabei zu einem konkreten Eingriff in den Körper. Dabei hemmen oder ersetzen sie teilweise die lebendige Eigentätigkeit des Organismus. Ihre Anwendung in der anthroposophisch orientierten Kinderheilkunde erfolgt vor allem in den Fällen, in denen die kindliche Lebensorganisation überfordert oder unfähig ist, die Gesundung des Organismus aktiv herbeizuführen. In diesen Fällen verschreibt der Arzt zum Beispiel Antibiotika gegen bakterielle Entzündungen oder Beta-Sympathikomimetika bei Asthma.
    Ein anthroposophischer Kinderarzt weiß diese manchmal lebensrettenden Medikamente sehr zu schätzen und setzt sie der jeweiligen Situation entsprechend ein. Darüber hinaus kann er das Kind mit weiteren wichtigen, potenzierten Medikamenten unterstützen. Bei Bedarf werden allopathische und potenzierte Medikamente kombiniert. Schließlich nützt es nichts, um unser Beispiel aus der Musik wieder aufzugreifen, den Geiger zu stärken, wenn man nicht gleichzeitig die gerissene Seite seiner Geige repariert.
Potenzierte Arzneimittel
    Potenzierte, anthroposophische und homöopathische Heilmittel haben einen besonderen Stellenwert in der anthroposophischen Kinderheilkunde, da sie nicht direkt gegen eine Krankheit arbeiten, sondern die Selbstheilungskräfte und Entwicklungsprozesse im Menschen fördern und aktivieren. Diese Medikamente unterstützen die Lebensorganisation des Kindes darin, selbst die Gesundung herbeizuführen.
    Potenzierte anthroposophische Arzneimittel sind pflanzlicher, tierischer, mineralischer und metallischer Herkunft. Sie gehen teilweise auf die Homöopathie zurück, die aber in wesentlichen Aspekten erweitert wurde. Die Herstellung erfolgt in manchmal sehr komplexen Aufbereitungs- und Transformationsverfahren der Gärung, der Destillation, der Veraschung, der Extraktion und der Filtrierung. Dabei werden Stoffe isoliert und anschließend zu Heilmitteln mit bestimmten Eigenschaften neu zusammengesetzt. Ihre Wirksamkeit kann nicht allein aus bestimmten Inhaltsstoffen der Ausgangssubstanzen verstanden werden. Die anthroposophische Medizin fragt darüber hinaus nach den Fähigkeiten, die zum Beispiel eine bestimmte Heilpflanze als Lebewesen auszeichnen, und versucht, durch die pharmazeutische Verarbeitung dieser Heilpflanze den entsprechenden Prozess im Menschen anzuregen. So kann zum Beispiel eine Pflanze wie die Brennnessel, die in der Natur sehr gut Eisen aufnehmen kann, dem menschlichen Körper bei Eisenmangel Impulse geben, das Eisen besser zu verwerten. Die potenzierten und dynamisierten Substanzen beeinflussen so die Lebensorganisation, also den Musiker im Orchester. Da die Lebensorganisation mit ihren Kräften in der Kindheit von besonderer Bedeutung ist, spielen gerade in der Kinderheilkunde potenzierte Heilmittel eine große Rolle. In vielen Fällen ist schon allein mit ihnen eine Heilung möglich.
    Potenzierte Medikamente helfen dem Kind aber ebenso bei seelischen und psychosomatischen Störungen. Denn sie beeinflussen auch die Möglichkeiten des Dirigenten, seine Fähigkeit, das Spiel der Musiker zu lenken. Manchmal wird sogar erst mit Unterstützung dieser Mittel das Wesentliche einer Komposition hörbar.
    Denn potenzierte Arzneimittel, vor allem solche, die aus Mineralien und Metallen hergestellt werden, wirken auch auf die Individualität des Kindes. So zeugt zum Beispiel bereits die Art und Weise, wie ein Kind fiebert (und dabei oft einen Entwicklungssprung herbeiführt), vom Charakter und der Aktivität der Ich-Organisation. Potenzierte Arzneimittel lenken solche Eigenaktivität, ohne sie zu unterdrücken. Das hat positive Auswirkungen auf die Fähigkeit zur Selbstregulation – etwa beim Schlafen – und auf die Willensbildung eines Kindes.
    Potenzierte Substanzen
    Ergänzend zum klassischen Substanzverständnis der Chemiker und Physiker geht es in der Anthroposophischen Medizin darum, in jeder Substanz den dahinter bzw. darin wirkenden lebendigen Prozess zu erkennen, was am Beispiel einer so leblos erscheinenden Substanz wie dem Kalzium, das im Kalk enthalten ist, anschaulich gemacht werden kann:
    Was ist Kalzium? Aufgrund naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse lässt sich der atomare Aufbau der Substanz Kalzium beschreiben.
    Betrachten wir die verschiedenen Funktionen, die Kalzium erfüllt, so entdecken wir darüber hinaus, dass es Repräsentant eines ganz bestimmten, typischen Prozesses ist.
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