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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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insofern wichtig, da Gesundheit bedeutet, den richtigen Ausgleich zwischen Einseitigkeiten oder Extremen zu finden und zu erhalten. Zudem entstehen Krankheiten, wenn wir unsere »ausgleichende Mitte« verloren haben.
    Rudolf Steiner beschäftigte sich intensiv mit dem Grundprinzip der Dreigliederung. Er fasste schließlich die gegensätzlichen Pole zusammen als Nerven-Sinnes-System auf der einen und Stoffwechsel-Gliedmaßen-System auf der anderen Seite. Die ausgleichende Mitte bezeichnete er als Rhythmisches System. Jedes der drei Systeme vermittelt in spezifischer Weise zwischen Körperinnerem und Außenwelt:
Das Nerven-Sinnes-System im oberen Bereich:
Die Welt wird durch die Sinne aufgenommen und durch das Nervensystem verinnerlicht, wie zum Beispiel bei Licht und Klang.
Das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System im unteren Bereich: Hier nimmt der Organismus Nahrungsstoffe aus der Außenwelt auf, gewinnt aus ihnen die Ausgangsstoffe für den eigenen Stoffwechsel, um daraus wiederum Energie zu gewinnen, die er allen Organen und den Gliedmaßen zur Verfügung stellt.
Das Rhythmische System im mittleren Bereich: Durch das rhythmische Zusammenspiel von Atmung (Außenwelt) und Herz-Kreislauf-System (Innenwelt) begegnen sich Äußeres und Inneres in Form von Atemluft und Blutflüssigkeit.
    Die Dreigliederung des Menschen
    Das Nerven-Sinnes-System
    Im Kopf befinden sich große Teile des zentralen Nervensystems sowie die Sinnesorgane Augen, Ohren und Nase. Sie können die Eindrücke aus der Umwelt optimal nach innen übermitteln.
    Im Bereich des Nerven-Sinnes-Systems werden uns Sinneswahrnehmungen und Gedanken bewusst.
    Das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System
    Im Bauchraum befinden sich die wichtigen Stoffwechselorgane wie Magen und Darm, Milz, Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse.
    Nachdem die aufgenommene Nahrung zerkleinert und abgebaut worden ist, dominieren im Stoffwechselsystem vor allem aufbauende Prozesse. Der Stoff-Wechsel findet zum einen innerlich statt, wenn Substanzen durch die Verdauungsdrüsen und die inneren Organe ihre Beschaffenheit ändern. Zum anderen werden aber auch äußerlich »Stoffe gewechselt«, und zwar mit Hilfe unserer Gliedmaßen, durch die wir überhaupt erst in der Lage sind, die Stoffe der Außenwelt zu ergreifen, sie aktiv zu bearbeiten und zu verändern. Durch das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System lassen sich Willensimpulse in konkrete Handlungen umsetzen.
    Das Rhythmische System
    In der Mitte, im Brustkorb, findet der Ausgleich zwischen den polaren Prozessen im »oberen« Menschen (Nerven-Sinnes-System) und im »unteren« Menschen (Stoffwechsel-Gliedmaßen-System) statt. Atmung und Herztätigkeit vermitteln fortwährend zwischen Außen- und Innenwelt; in ihrer Tätigkeit spiegelt sich wider, ob wir in Ruhe und Konzentration mit unserem Nerven-Sinnes-System tätig sind, ob wir gerade eine üppige Mahlzeit verspeisen oder eine anstrengende Bergtour unternehmen. Eine gesunde Mitte ist lebensnotwendig: Atmung und Herzschlag stehen für jeden Notarzt bei einer Reanimation im Vordergrund.
    So wie die Denk-Kräfte mit dem Nerven-Sinnes-System, ist das Fühlen mit den rhythmischen Vorgängen verbunden. Atmung und Herzschlag verändern sich unmittelbar in Abhängigkeit von den Gefühlen. So kann vor Freude das Herz hüpfen und die Atmung sich beschleunigen; und andererseits gibt es keine Schmerzempfindung, die sich nicht in Veränderungen von Herzschlag und Atmung widerspiegelt.
    PARALLELEN
    In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) stehen sich ebenfalls zwei polare Prozesse gegenüber: Yin und Yang. Im Symbol von Yin und Yang wird die harmonische Durchdringung beider Polaritäten durch eine rhythmisch geschwungene Linie angedeutet. In der anthroposophischen Menschenkunde wird der ausgleichenden und vermittelnden Mitte als drittem und eigenständigem Element besondere Bedeutung beigemessen. Denn gerade die Mitte ist der Ort, wo durch den Ausgleich zwischen den Polaritäten Gesundheit entsteht.
    Von der Kindheit bis ins Alter
    Die Dreigliederung des Menschen ist allerdings kein statisches oder gleichmäßig wachsendes System. Der Mensch gewinnt erst im Laufe seiner Entwicklung ein Gleichgewicht zwischen den dargestellten Polaritäten. Beim Säugling dominiert zunächst, für alle sichtbar, der Kopfpol mit dem Nerven-Sinnes-System und den relativ großen, schon weit ausgereiften Augen – das Innenohr ist bei der Geburt sogar bereits ausgewachsen. Demgegenüber sind der Brustkorb und die Gliedmaßen
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