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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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nicht willkürlich verändern. Somit leuchtet in unserem Inneren etwas auf, das uns das Gefühl von Eigenständigkeit gibt.
    Rudolf Steiner verglich diese Eigenständigkeit mit der eines Sterns am Himmel und nannte die Seelenorganisation neben »Seelenleib« auch »Astralleib«, in Anlehnung an das lateinische Wort »Aster« = der Stern.
    Im Vergleich zu allen körperlichen Veränderungen und den dynamischen Lebensprozessen wie Wachstum und Regeneration vollziehen sich die Veränderungen im Bereich des Seelischen sehr schnell. Für die Lebensprozesse spielt wie erwähnt von den vier klassischen Elementen das Wasser eine besondere Rolle (siehe > ).
    Die seelischen Kräfte werden dagegen stark vom Element Luft bestimmt. Die alten Griechen bezeichneten mit dem Ausdruck »Pneuma« sowohl die »Luft« als auch die »Seele«. Der Zusammenhang zwischen der Atmung und dem Seelischen zeigt sich unter anderem daran, dass sich die Ein- und Ausatmung durch jede seelische Erregung und jede Bewegung unmittelbar verändert. So atmen wir zum Beispiel kurz und hastig, wenn wir Angst haben, dagegen tief und entspannt, wenn wir gut schlafen.
    In der Anthroposophischen Medizin wird viel Wert auf die seelischen Kräfte gelegt, denn die Seelenorganisation spielt bei der Entstehung von Krankheiten eine große Rolle. Anhaltender Kummer, aber auch unterdrückte Wünsche wirken sich auf Dauer auf die Lebensprozesse und schließlich auf den physischen Körper aus.
    Und auch bei der Therapie spielt die Seelenorganisationen eine entscheidende Rolle: Durch die verschiedenen Kunsttherapien wie Sprachgestaltung, Musiktherapie, Maltherapie oder Plastizieren werden die seelischen Kräfte unmittelbar angesprochen und können so die Selbstheilung fördern (siehe > ).
    Die menschliche Individualität
    In jedem Kind lebt und entwickelt sich eine einzigartige Persönlichkeit.
    Jeder Mensch, jedes Kind ist ein Individuum: einzigartig und einmalig, unersetzbar und unteilbar. Der Begriff »Individuum« leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet, dass eine Teilung in weitere Untereinheiten nicht mehr möglich ist (»in-dividere« = nicht teilen). »Ich« kann jeder nur zu sich selbst sagen. Das Ich entspricht dem Geistigen in uns, es bildet das Zentrum der Persönlichkeit, ermöglicht das Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zur Weiterentwicklung. Es zeigt sich nicht nur in unserem Denken und unserer Erkenntnisfähigkeit, es durchdringt und gestaltet auch Seele und Körper. Damit ist es Grundlage der »Freiheit«, die wir Menschen erleben, wenn wir eigenständig handeln oder eine Entscheidung treffen. Ermöglicht wird das Eingreifen des Ich in Seele und Körper durch die »Ich-Organisation«: Sie koordiniert und integriert alle einzelnen Vorgänge des Organismus, wodurch das individuelle Ich zunehmend das Denken, Fühlen und Handeln prägen und gestalten kann. Das Element, dessen sich die Ich-Organisation vor allem bedient, ist die Wärme.
    Wärme ist die ursprünglichste Form von Energie, alles Handeln ist nur möglich aus dem Beherrschen der Wärme, vor allem der eigenen Wärme heraus. Wärme stellt gegenüber dem Festen, Flüssigen und Luftförmigen eine übergeordnete Qualität dar, da sie die anderen Elemente durchdringen kann. Deshalb ist die Wärme für die integrierende und koordinierende Tätigkeit der Ich-Organisation so wichtig – was im Krankheitsfall am Fieber deutlich wird.
    Es zeigt an, dass der Fiebernde gerade verstärkt damit beschäftigt ist, Fremdes, das nicht zu seinem Organismus gehört wie Viren und Bakterien, zu zerstören und wieder auszuscheiden.
    Fieber dient also – im Normalfall – dazu, den Körper vor Fremdem zu schützen (siehe auch ab > ) und ihn als Instrument des Ich, der eigenen Individualität zu erhalten und zu prägen. Im Wissen um die Bedeutung der menschlichen Wärmeorganisation achtet der anthroposophische Kinderarzt deshalb besonders auf die kindliche Wärmebildung und fördert bzw. nutzt diese als Heilmittel.
    Die Seelen- und die Ich-Organisation, oder allgemein ausgedrückt: das Seelisch-Geistige ist im Laufe eines Tages nicht immer gleich intensiv mit dem Lebendig-Leiblichen des Körpers verbunden. Tagsüber ist das Seelisch-Geistige im Körper tiefer eingetaucht, präsenter – wir sind wach, nehmen bewusst wahr, sprechen und handeln. Nachts dagegen löst sich das Seelisch-Geistige wieder etwas vom Körper. Wie ein »Atmungsvorgang« im höheren Sinne löst sich der Mensch im Schlaf mit seinem
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