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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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selbstverständlich zu Krisen kommen und diese können so bedrohlich werden, dass das Kind auf rasche Hilfe angewiesen ist. Viele Krankheiten des Kindesalters sind in diesem Sinne Krisen, bei denen das Kind auf leiblicher Ebene lernt, einen »Übergriff« aus der Umgebung (zum Beispiel durch Krankheitserreger) abzuwehren, sich besser abzugrenzen und sein Immunsystem zu stärken. Das heißt, auf leiblicher Ebene entwickelt sich das Kind schrittweise in Richtung Selbstständigkeit. Dieser Gedanke kann Eltern helfen, die Angst vor der Krankheit des eigenen Kindes zu reduzieren und sich auf die folgende Frage zu konzentrieren: »Wie helfe ich Dir so durch diese Krise, dass du sie auch aus eigener Kraft überwindest und dabei stärker, reifer wirst als du vorher warst?« – Wobei das Kind bei allen Krankheiten natürlich ärztlich eng begleitet und betreut werden muss und keinem unüberschaubaren Risiko ausgesetzt werden darf.
    Betrachtet man Krankheit jedoch auf diese Weise, wird deutlich, dass das Gleichgewicht im kindlichen Organismus immer wieder aufs Neue gefunden werden muss. Echte, langfristige Gesundheit kann also nicht alleine von außen, durch Medikamente oder den Arzt hergestellt werden, indem dieser die Krankheit beseitigt.
    Vielmehr müssen die Eltern, der Arzt und das Kind zusammenarbeiten. Wir sollten nie vergessen, wie aktiv der kindliche Organismus schon bei einem Schnupfen und Husten wird – all die Krankheitssymptome, die uns beunruhigen, sind ja bereits Maßnahmen des Kindes, die eingedrungenen Erreger aktiv unschädlich zu machen und auszuscheiden.
    Aber auch seelische Entwicklungskrisen sind für Kinder unvermeidlich, und sie beginnen schon im Säuglingsalter, wenn Kind (und Eltern) lernen müssen, wie man ruhig einschläft, ohne stundenlang »in der Warteschleife« von Schreikoliken hängenzubleiben. Richtiges Einschlafen und Aufwachen muss das Kind lernen, beides ist ganz entscheidend für ein gesundes Zusammenspiel von Körper und Seele. Ziel einer ganzheitlichen Therapie ist es bei allen Krisen des Kindesalters, die Eigenaktivität des Organismus, seine Selbstheilungskräfte und die Selbstregulation anzuregen und zu stabilisieren.
    Das geht weit über eine einseitige Behandlung von Symptomen hinaus, die immer wieder Einzelteile repariert, statt das Ganze zu stärken.

GANZHEITLICHE THERAPIEVERFAHREN
Individuell und nachhaltig
    Die Kunst des Heilens besteht darin, den Menschen in all seinen Aspekten wahrzunehmen und die richtigen Anstöße zu geben, damit er wieder ein harmonisches Ganzes wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sucht der anthroposophische Arzt für jedes Kind individuell nach geeigneten Medikamenten und Methoden, die nachhaltig wirken und das Kind insgesamt stabilisieren. Dabei wählt er aus dem großen Spektrum der konventionellen und der unkonventionellen Medizin aus. Er verwendet je nach Bedarf potenzierte, homöopathische Arzneimittel, allopathische Medikamente und Kunsttherapien – manchmal auch mehrere Behandlungsformen gleichzeitig. Die Mittel wirken auf eines oder mehrere der vier Wesensglieder:
Allopathische (= schulmedizinische) Medikamente auf die physische Organisation
Potenzierte, anthroposophische und homöopathische Medikamente auf die Lebens-, die Seelen- und die Ich-Organisation
Bewegungstherapien wie die Heileurythmie auf die Lebens-, Seelen- und die Ich-Organisation
Kunsttherapien und Psychotherapie auf die Seelen- und die Ich-Organisation
Biografische Beratungsgespräche auf die Ich-Organisation. Diese finden in der Jugendmedizin mit dem Jugendlichen selbst statt, in der Kinderheilkunde meist als Elternberatung, um die Bedingungen für die reifende Individualität des Kindes besser zu gestalten.
    Da die Wesensglieder (siehe > ) miteinander verbunden sind, finden immer auch wechselseitige Wirkungen statt. So beeinflusst die Stärkung des Ich auch das Seelische positiv, jede Besserung im Bereich des Seelischen stärkt die Lebensorganisation und jede Heilung auf der Ebene der Lebensorganisation wirkt sich wieder positiv auf den Körper aus.
    Allopathische Medikamente
    Die klassischen, so genannten allopathischen oder schulmedizinischen Medikamente wirken nach Gesetzmäßigkeiten, die mit Hilfe der modernen Chemie und Physik beschrieben und erklärt werden können. Sie werden nach den üblichen chemischen und pharmazeutischen Verfahren hergestellt, zum Beispiel durch Synthetisieren. Dabei werden Moleküle nach biochemischen Gesichtspunkten neu zusammengesetzt.
    Die
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