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Das Kind, das deinen Namen traegt

Das Kind, das deinen Namen traegt

Titel: Das Kind, das deinen Namen traegt
Autoren: Michelle Reid
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ehrlich zu.
    "Sie hat eine Höllenangst vor mir. Sie etwa auch?" fragte sie und zog die Brauen hoch.
    Claudia konnte sich das Lachen kaum verkneifen. "Nein", antwortete sie kichernd. "Sie sind genauso wie Michael - Hunde, die bellen, beißen nicht."
    "Gut." Mrs. Latham schien mit dieser Antwort zufrieden zu sein. Sie lehnte sich bequem in den Stuhl zurück, und ihre Gesichtszüge wurden plötzlich auffallend weich. "Nun erzählen Sie mir alles, von Anfang an. Dann werde ich darüber nachdenken und Ihnen später mitteilen, wer meiner Meinung nach der Dümmere von euch beiden war."
    "Und - wer hat bei meiner Mutter den kürzeren gezogen?" fragte Michael gespannt, als er am Abend neben Claudia im Bett lag.
    Sie hatten zusammen mit seiner Mutter zu Abend gegessen, und Claudia, die erstmals hatte aufstehen dürfen, hatte erstaunt zugehört, wie Mrs. Latham ausschweifend über die Fehler ihres Sohnes sprach, während Michael sich alles stillschweigend gefallen ließ. Genauso hatte er sich ihr selbst gegenüber verhalten, als sie ihm während der letzten Monate unaufhörlich hässliche Worte an den Kopf geworfen hatte. Damals hatte er sich, aus Rücksicht auf ihren Zustand, ebenfalls nicht gewehrt. Normalerweise gab er immer Kontra. Nur bei ihr und seiner Mutter machte er eine Ausnahme und konnte eine ganze Menge vertragen, bis ihm der Geduldsfaden riss.
    Als Michaels Mutter sich endlich verabschiedete, atmeten Claudia und Michael erleichtert auf.
    "Jetzt weißt du, warum sie in ihrer eigenen Wohnung lebt", sagte Michael, während sie sich zum Schlafen fertigmachten. "Sie schafft es, mich herumzukommandieren, was sonst so leicht keinem bei mir gelingt."
    "Woran, glaubst du, liegt das eigentlich?" fragte Claudia und hielt einen Moment lang den Atem an, denn Michaels Antwort war ihr sehr wichtig.
    Er zuckte die Schultern. "Weil ich sie liebe, vermutlich. Ich könnte ihr ohne Probleme das Zepter aus der Hand nehmen, aber ich bringe es einfach nicht übers Herz, ihr weh zu tun.
    Also lasse ich sie lieber in dem Glauben, dass sie mich unter ihrer Fuchtel hat." Er lächelte breit. "Trotzdem weiß sie genau, wie weit sie gehen kann, bevor ich sie in die Schranken weise."
    So wie mich, dachte Claudia beschämt.
    "Ach ja, bevor ich es vergesse - ich war ihrer Meinung nach der Dümmere von uns beiden", erklärte Claudia, als sie sich in der Dunkelheit an Michael kuschelte. "Sie meinte, wenn ich nur einen Funken Verstand gehabt hätte, hätte ich dich auf der Stelle geheiratet. Dann hätte ich dich bis auf den letzten Penny schröpfen und mich danach von dir scheiden lassen sollen."
    "Und so was nennt man Mutterliebe", sagte Michael scherzhaft, mit den Gedanken aber war er schon ganz woanders. Er hatte sich zärtlich an Claudias Ohrläppchen herangemacht, biss spielerisch hinein, nahm es in den Mund und knabberte daran. "Ihr beiden habt euch wohl gegen mich verschworen", flüsterte er Claudia ins Ohr. "Claudia... meinst du, wir könnten...?"
    Michaels raue dunkle Stimme klang aufregend erotisch, und Claudia konnte sich gegen die Erregung, die sie sofort überkam, nicht wehren. Sie drehte sich in seinen Armen um und küsste ihn zärtlich aufs Kinn.
    "Du weißt doch auf alles eine Antwort", flüsterte sie zurück. "Meinst du, wir könnten ...?"
    Am nächsten Morgen fühlte Claudia sich unbeschreiblich wohl. Gutgelaunt stand sie auf und zog sich an, während Michael immer noch schlief. Dann ging sie durch die Wohnung und summte dabei fröhlich vor sich hin.
    "Du siehst glücklich aus", bemerkte Michael, als er sie später in einem der Gästezimmer, dessen ungemütliche Einrichtung sie gerade skeptisch begutachtete, gefunden hatte.
    Claudia wandte sich um und lächelte ihm zu. Sie hatte ein hübsches zartgrünes Sommerkleid mit schulterfreiem Ausschnitt an, bei dem ihr langes blauschwarzes Haar, das sie diesma l offen trug, besonders auffiel.
    "Das bin ich auch. Ich bin sehr glücklich", antwortete sie und sah Michael lange schweigend in die Augen. Mit diesem Blick gab sie ihm mehr zu verstehen, als sie bisher auszusprechen wagte. Schließlich drehte sie sich wieder um und betrachtete erneut den Raum. "Ich glaube, hier könnte man gut ein Kinderzimmer einrichten."
    "Ach, so ist das", scherzte Michael. "Jetzt verstehe ich erst, warum du dir das Zimmer so genau anschaust. Du hörst auf den Rat meiner Mutter und fängst jetzt schon an, mein Geld auszugeben."
    Claudia lachte. "Im Zweifelsfall immer den Fachmann fragen!"
    Michael sah mit dem
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