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Das Karussell der Spitzbuben

Das Karussell der Spitzbuben

Titel: Das Karussell der Spitzbuben
Autoren: Wolfgang Ecke
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angerufen. Wie man mir berichtete, sei er ziemlich aufgeregt gewesen.“
    „Und das Gespräch selbst?“
    „Ohne Befund. Er hat sich nur für einen Besuch angemeldet. Wie eilig es ihm mit diesem Besuch allerdings ist, zeigt die Tatsache, daß er sein Haus bereits verlassen hat und Richtung Süden fährt.“
    „Und Ihre Leute sind an ihm dran?“
    „Wie festgenäht!“ bestätigte McPickett. „Gainsly sitzt Stoke im Nacken. Er ist unser bester Mann. Bisher hat es noch keiner geschafft, Gainsly abzuhängen. Und selbst, passierte dieses Wunder, so wäre das kein Beinbruch. Jeden Augenblick erfahren wir, wer sich hinter der Telefonnummer verbirgt, zu der er unterwegs ist. Wie war’s bei Ihnen? Hat das Foto Wirkung gezeigt?“
    „Angeblich war ihm der Mann total unbekannt.“
    „,Angeblich’ bedeutet, daß Crabbley für ihn kein Fremder ist.“
    Perry Clifton nickte. „Daran ist nicht zu zweifeln. Seine Überraschung war zu augenscheinlich. Als Finanzmakler und Gauner mag er ja ganz gut sein, als Schauspieler dagegen ist er eine Niete. Übrigens, er hat den schönsten Daumenabdruck hinterlassen, der mir in diesem Jahr begegnet ist.“
    In dieser Sekunde erklang das Signal des Autotelefons. Aus dem Mienenspiel des aufmerksam lauschenden Detektivinspektors konnte Perry Clifton ablesen, daß es sich um interessante bis sensationelle Neuigkeiten handeln mußte. McPickett legte auf und wandte sich mit aufreizender Langsamkeit Clifton zu. „Sie werden nie erraten, zu welcher Adresse unser Freund unterwegs ist“, sagte er und genoß sichtlich die Spannung seines Begleiters.
    „Nun spucken Sie es schon aus!! Es schlägt mir immer auf den Magen, wenn andere mehr wissen als ich!“
    Der Inspektor ließ den Motor anspringen und reihte sich in den Verkehr ein. Erst jetzt ließ er die Katze aus dem Sack: „Jamie Stoke ist zu einer Klinik unterwegs!“
    Bei Perry Clifton klickte es nicht sofort, deshalb wiederholte er ein wenig ratlos: „Zu einer Klinik?“
    „Ja. Zu einer Klinik, in der man sich für viel Geld ein neues Gesicht basteln lassen kann.“
    „Ein Volltreffer also“, stöhnte Clifton beeindruckt. „Das kann man mit Fug und Recht behaupten!“ McPickett stieß einen Jauchzer aus und sang danach mit schaurig klingender Baßstimme: „Und jetzt kriegen wir ihn doch, und dann kommt er ins Loch, tataratata „Sie sollten öffentlich auftreten!“
    „Was, so gut bin ich?“
    „Sie wären der Star in jeder Schule für Taube!“
    „Entweder haben Sie kein Kunstverständnis, oder aber Sie sind neidisch!“ grinste Josh, und Perry Clifton tat es ihm gleich. „Wohin geht die Reise eigentlich?“
    „Wir sehen uns die Klinik zunächst einmal von außen an. Über das weitere Vorgehen denken wir an Ort und Stelle nach. Einverstanden?“
    „Keinen Einspruch, Euer Ehren!“
    Die beiden Männer konnten nicht ahnen, daß ein anderer bereits in diesem Augenblick über sein weiteres Vorgehen nachdachte und drauf und dran war, sich mit einem teuflischen Einfall anzufreunden.

Der Mann ohne Gesicht

    Josh McPickett und Perry Clifton standen, im entlegensten Teil des weitläufigen Parks, versteckt hinter einer Wand aus üppig wucherndem Grün. Trotzdem hatten sie einen freien Blick auf die dreistöckige Villa; einen verschnörkelten Prachtbau, den sich vor über siebzig Jahren eine italienische Schauspielerin hatte erbauen lassen. Leider erlebte sie den Einzug nicht mehr. Eine Woche vor dem geplanten Ereignis verstarb sie an den Folgen eines Badeunfalls.
    Die breite Zufahrt war kiesbestreut. Auf dem Parkplatz rechts neben dem Haus standen über zwei Dutzend Fahrzeuge. „Der grüne Alfa Romeo ist Stokes Wagen!“ bemerkte McPickett und fuhr im selben Atemzug fort: „Möchte wissen, ob dieser Doktor Dorset mit Stoke unter einer Decke steckt.“
    „Zweifeln Sie daran?“
    „Er könnte Crabbley beispielsweise operiert haben, ohne zu wissen, daß er ein Schurke ist.“
    „Und welche Rolle spielt dann Stoke in Ihren Überlegungen?“
    McPickett tat eine unwirsche Bewegung. „Das ist es ja, was wir herausfinden müssen.“
    „Kennen Sie Doktor Dorset?“
    Der Detektivinspektor schüttelte den Kopf. „Nein. Bis vor einer Stunde wußte ich nicht einmal, daß es ihn gibt.“
    „Verstehe“, nickte Clifton, „Sie halten nichts von Schönheitsoperationen.“
    „So ist es!“
    „Kein Wunder bei Ihrem Aussehen!“
    McPickett antwortete mit einem breiten Lachen.

    Zwei Männer traten durch das Portal. Sie blieben unterhalb
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