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Das Jobinterviewknackerbuch

Das Jobinterviewknackerbuch

Titel: Das Jobinterviewknackerbuch
Autoren: Anne Jacoby , Florian Vollmers
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Qualifikationen, den Soft Skills und einer hervorragend abgeschlossenen Ausbildung achten wir vor allem auf das, was wir »Googliness« nennen – also wie sehr jemand zu uns ins Unternehmen passt. Darunter verstehen wir Menschen, die sich aus Passion für eine Sache einsetzen. Menschen, die selbstsicher sind, aber sich deshalb nicht dauernd auf die Brust trommeln. Und Menschen, die Leadership-Qualitäten besitzen.
    |163| Wie wählen Sie diese Kandidaten fürs Vorstellungsgespräch aus – bei 3   000 Bewerbungen, die Google pro Tag erhält?
    Bewerber kommen über die Online-Bewerbung oder über eine persönliche Google-Bewerbung zu uns und durchlaufen ein Pre-Screening, während dessen der Cultural Fit zum Unternehmen geprüft wird. Bei Google kommen dann unsere sogenannten Hiring-Manager zum Einsatz, die für die jeweiligen Vorstellungsgespräche jeweils vier Interviewer aus unterschiedlichen Abteilungen passgenau für einen Bewerber auswählen. Und im Bewerbungsgespräch kommen dann unsere Interviewer zum Zug, die alle nach den höchsten Regeln der Interview-Kunst geschult sind.
    Googelt Google seine Bewerber vorab?
    Natürlich googeln wir unsere Kandidaten. Das tut doch jedes Unternehmen.
    Zurück zur Frage, welche Ratschläge Sie Bewerbern für das Vorstellungsgespräch mit auf den Weg geben.
    Mein wichtigster Tipp lautet: Vermeiden Sie den Eindruck, dass Sie sich nicht ausreichend mit dem Unternehmen und dem ausgeschriebenen Job auseinandergesetzt haben. Wenn bei uns der Eindruck entsteht, dass Sie nur irgendeinen Job haben wollen und nicht einen bei uns, geht das garantiert nach hinten los. Bereiten Sie sich also gut vor. In diesem Zusammenhang ist der aktuelle Google-Aktienkurs übrigens nice to know. Man sollte schon wissen, wie Google sein Geld verdient.
    Wann werden Bewerber im Vorstellungsgespräch anstrengend für Sie?
    Es kommt oft vor, dass Kandidaten abschweifen und sich förmlich in ihrer eigenen Rede verlieren. Man sollte auch darauf achten, ob der |164| Interviewer zum Beispiel heftig mit dem Kopf nickt und damit signalisiert, dass eine Pause angebracht ist. Da gilt mein Tipp: Weniger ist mehr. Lieber mal auf einen Satz verzichten als zu viel reden.
    Lieber auf eine Frage verzichten, als eine zu viel zu stellen?
    Nein, das ist eine ganz andere Sache. Viele Bewerber nutzen die Möglichkeit nicht, im Vorstellungsgespräch Fragen zu stellen. Ehrlich gesagt macht mich das stutzig! Hier lautet mein Tipp: Fragen Sie!
    Alles?
    Ja, alles und immer. Wenn ein Bewerber sagt,
Können Sie das Letzte bitte noch mal wiederholen, denn ich stehe gerade völlig auf dem Schlauch?,
ist das aus unserer Sicht völlig in Ordnung. Sie können den Interviewer sogar fragen, ob man eine kleine Gesprächspause einlegen kann, damit Sie sich sammeln können. Kein Problem.
    Ihr Tipp zur sensiblen Gehaltsfrage?
    Ich rate Bewerbern, im ersten Gespräch nie nach dem Gehalt zu fragen. Ein seriöses Unternehmen, ein guter Arbeitgeber, wird immer von sich aus einen Vorschlag machen – und zwar wird es ein faires Angebot sein, bei dem man auf Pokerei verzichten kann.
    Ihre K.o.-Kriterien?
    Noch ist keiner auf einem Pony bei uns durch die Tür geritten! Ehrlich gesagt fallen mir keine K.o.-Kriterien ein. Fehler werden immer wieder begangen – zum Beispiel, dass sich jemand im Tag vertut oder zum Vorstellungsgespräch nach London kommt und zu spät kommt, weil er dabei außer Acht gelassen hat, dass er oder sie in eine andere Zeitzone reist. Aber das ist menschlich. Dann ruft man bei uns an, erklärt die Sache – und dann ist sie auch schon vergessen.
    |165| Der Vorhang fällt
    So. Jetzt sind Sie angekommen. Sie haben auf Ihrem Weg durch dieses Buch eine Menge Nüsse geknackt, an denen Bewerber in Job-Interviews regelmäßig scheitern. Sie haben Personaler kennengelernt, sind durch ein typisches Vorstellungsgespräch gegangen, haben sich ausführlich mit Ihrer Bühnenshow befasst – von Ihrer Kostümierung über Ihre Körpersprache bis hin zu Ihrem Blick und Ihrer Stimme.
    Vielleicht haben Sie sich unterwegs immer wieder gewundert, mit wie vielen Gedanken aus den Buchregalen Soziologie und Philosophie wir Sie dabei befeuert haben. In der Tat ist das etwas ungewöhnlich – aber wir sind überzeugt: Hier finden Sie Nussknacker, die wirklich wirken und nach deren Gebrauch Sie sich selbst entlastet und erleichtert fühlen. Genau das war unsere Absicht.
    Wenn Sie jetzt in Ihr nächstes Vorstellungsgespräch gehen – super informiert
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