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Das Jobinterviewknackerbuch

Das Jobinterviewknackerbuch

Titel: Das Jobinterviewknackerbuch
Autoren: Anne Jacoby , Florian Vollmers
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bestätigen Sie die Einschätzung des Personalers, der Sie ja auch toll findet, weil er Sie sonst ja nicht eingeladen hätte. Er hat zwar noch Angst, dass es sich bei Ihnen um eine Mogelpackung handelt (»unehrlich«, »unglaubwürdig«), aber tief im Inneren wünscht er sich, dass Sie wirklich toll sind. Dann hat er ja auch wieder einen Vorgang vom Tisch.
    Fazit
    Tun Sie dem Personaler den Gefallen, das Spiel mitzuspielen. Wenn Sie es nicht tun, kratzen Sie sein Ego an und machen nur unnötig viel Arbeit.
    |172| Wenn wir die Statistik so betrachten, wie wir es gerade getan haben, fällt ein recht ungünstiges Licht auf die Damen und Herren Personaler. Es entsteht ein holzschnittartiges, vereinfachtes Bild, das wir so auch wieder nicht stehen lassen können. Deshalb lassen wir jetzt noch einmal einen echten Personaler zu Wort kommen.
    |173| Interview
»Was sind die doofsten Fehler, die Bewerber in Vorstellungsgesprächen mit Ihnen begangen haben, Herr Petersen?«
    Interview mit FRANK PETERSEN , Personalchef der Noventum Consulting GmbH
    Herr Petersen, was sind die doofsten Fehler, die Bewerber in Vorstellungsgesprächen mit Ihnen begangen haben?
    Zunächst einmal möchte ich eines klarstellen: Die Zeiten, in denen Bewerber zu Kreuze kriechen müssen und dann vielleicht eine Chance bekommen, wenn sie sich gut benehmen, sind vorbei. Unternehmen, wie wir, arbeiten in dem Bewusstsein, dass wir um die guten Leute immer härter konkurrieren müssen, was eine Folge des demografischen Wandels ist. Vor diesem Hintergrund ist es schwierig, von Fehlern oder K.o.-Kriterien zu sprechen.
    Dennoch ist es für Bewerber hilfreich, zu wissen, mit welchen Aktionen sie sich ins Aus befördern können.
    Um einmal bei den Grundlagen anzufangen: Natürlich hinterlässt jemand mit ungepflegter Kleidung und fettigen Haaren einen schlechten Eindruck. Das ist doch klar.
    Was wäre ein K.o.-Kriterium?
    Bei uns wäre es zum Beispiel das Fehlen von Reisebereitschaft. Als IT-Consulting-Unternehmen sind wir darauf angewiesen, dass Mitarbeiter auch mal den Standort wechseln.
    |174| Welche Fehler werden in der Körpersprache begangen?
    Eine heikle Frage, denn meiner Ansicht nach lässt sich die Körpersprache nur marginal beeinflussen, weil sie aus dem Unterbewusstsein kommt. Wenn jemand über ein geringes Selbstwertgefühl verfügt und dann versucht, steuernd auf seine Körpersprache zu achten, geht das in der Regel in die Hose. Mein Ratschlag: Trainieren Sie mit Freunden Ihre Haltung, Ihre Sitzstellung, Ihre Gestik und Mimik. Da kann man bis zu einem gewissen Grad etwas machen.
    Welcher Fehler kommt im Vorstellungsgespräch am häufigsten vor?
    Viel zu oft versuchen Bewerber, sich zu verstellen. Wenn jemand ein etwas verschrobener, aber genialer Programmierer ist, der sonst nur in Sneakers rumläuft, aber sich zum Vorstellungsgespräch in Muttis Konfirmationsanzug pressen lässt, wirkt das absolut unauthentisch. Dann soll er lieber gleich in Jeans und mit Sakko zu uns kommen!
    Also doch lieber ungepflegt, weil authentisch?
    Das kommt immer darauf an! Wissen Sie, wir hatten mal einen Typen im Vorstellungsgespräch, der mit ungewaschenen Haaren und in zerrissenen Jeans bei uns erschien. Uns blieb echt die Luft weg. Aber wir haben schnell erkannt, dass es sich um einen genialen Programmierer handelt. Und wir haben ihn eingestellt – allerdings erst, nachdem er uns versprochen hatte, seinen Kleidungsstil und seine Körperpflege zu ändern. Dieses Versprechen hat er gehalten.

|181| LITERATUR
    Asserate, Asfa-Wossen,
Manieren
. Frankfurt am Main 2004
    Augustin, Eduard; Kreisenberg, Philipp von; Zaschke, Christian:
Ein Mann. Ein Buch.
München 2009
    Bauer, Joachim,
Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone
. Hamburg 2006
    Blümner, Heike; Thomae, Jacqueline,
Eine Frau. Ein Buch.
München 2011
    Bourdieu, Pierre,
Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft.
Frankfurt am Main 1999
    Fröhlich, Gerhard: »
Denn jenen, die haben, denen wird gegeben werden«.
In: Nöstlinger, E.; Schmitzer, U. (Hg.),
Bourdieus Erben.
S. 55–67, a. a. O.
    Fröhlich, Gerhard:
Die Einverleibung sozialer Ungleichheit
. In: Nöstlinger, Elisabeth; Schmitzer, Ulrike (Hg.),
Bourdieus Erben
. S. 41–54, a. a. O.
    Hartmann, Michael,
Elitesoziologie. Eine Einführung
. Frankfurt am Main/ New York 2008
    Hellmann, Kai-Uwe:
Fetische des Konsums. Studien zur Soziologie der Marke. Konsumsoziologie und
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