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Das Jobinterviewknackerbuch

Das Jobinterviewknackerbuch

Titel: Das Jobinterviewknackerbuch
Autoren: Anne Jacoby , Florian Vollmers
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etwas: Auch wenn Sie eine superschöne, sehr moderne und sehr teure Sonnenbrille besitzen, dieses Pompstück sollte beim Vorstellungsgespräch bitte nicht in Ihrem Haar prangen und auch nicht im Dekolleté hängen. Schade, aber so ist es nun mal.
    Maske
    Das Pomp-Tabu gilt auch für Ihre Gesichtsbemalung. Seien Sie so dezent wie möglich und umfahren Sie die wilden Empfehlungen in der jüngsten Style-Zeitschrift weiträumig: Ein wenig Make-up, Mascara, leichter Lippenstift sind gerne gesehen. Mehrfach grundierte Make-up-Masken, mehrfarbige Lidschatten, dick umrandete Lippen und grelles Rouge gehören auf die Theaterbühne oder in den VHS-Kurs Bauernmalerei.
    |145| Als Frau überhaupt nicht geschminkt zum Vorstellungsgespräch zu gehen, ist auch o.k. Sie werfen damit aber auch Fragen auf: Hatten Sie keine Zeit, sich zu schminken – sind Sie also schlecht organisiert? Sind Sie auf einem radikalen Naturtrip? Oder: Feministin der alten Schule? Vielleicht sind Sie auch gegen alles allergisch – und bestimmt ein Mimöschen?
    Mit Zähnen und Klauen
    Jetzt zu Ihren Fingernägeln: Saubere und gepflegte Fingernägel sollten Sie haben, das versteht sich von selbst. Dezent lackiert oder poliert (polieren dürfen Sie auch als Mann). Ihre Nägel sollten nach Möglichkeit nicht aus Plastik und auch nicht mit Glitzer oder Kirschblütenzweigen verziert sein, wenn Sie sich auf gehobene Positionen und/oder in konservativen Branchen bewerben.
    Ach ja: Zungenpiercings oder Glitzersteine auf Ihren Schneidezähnen tragen Sie im Interview ja sowieso nicht. Gut so.
    Fazit
    Seien Sie pomplos schön.
    Knacker: So kriegen Sie raus, was Sie tragen sollten
    Vielleicht gehören Sie ja zu den Bewerberinnen und Bewerbern, die intuitiv wissen, was Sie zum Interview am besten anziehen. Vielleicht aber auch nicht? Wie kriegen Sie also raus, was Sie anziehen sollten?
     
    Einfach etwas kaufen, das teuer ist? Falsch! Nicht alles, was teuer ist, sieht automatisch gut aus. Es ist auch nicht automatisch von guter Qualität. Ein Mangel an Geschmack und Ideen lässt sich nicht mit Geld bekämpfen. Nur mit Geschmack und Ideen.
     
    |146| Bestimmte Marken kaufen? Richtig! Je vornehmer das Unternehmen ist, bei dem Sie sich bewerben, desto wichtiger sind die richtigen Marken. Tatsächlich! Die Studie »MarkenProfile10« der Zeitschrift
Stern
zeigt deutlich, dass in den gesellschaftlichen Leitmilieus die Anzahl der Menschen, die Marken kennen, sympathisch finden und aktiv nutzen, viel höher ist als in anderen Milieus.
     
    Die Markenforschung zeigt auch, dass sich gesellschaftliche Milieus ganz stark über die gemeinsam genutzten Marken definieren, dass sich die Mitglieder dieser Milieus an diesen Marken erkennen und dass sich zwischen verschiedenen Marken so etwas wie Familienbande ausgebildet haben.
    Im oberen Segment mag es eine Verbindung geben zwischen
Prada -Brille
,
Boss
-Anzug,
Barbour -Jacke
,
Ralph - Lauren -Pullover
. Ganz oben in der dünnen Luft der exklusivsten Milieus sind es dann nur noch die rahmengenähten Schuhe aus Budapest (die sonst kaum einer kennt), das Hemd aus England (das sonst keiner hat), der maßgeschneiderte Anzug (den sowieso kein anderer haben kann) und die limitierte Armbanduhr (die sonst keiner kriegt) – das alles zu Preisen, die ohnehin kein anderer zahlen kann (und will).
    Achten Sie mal darauf, welche Marken man im Umfeld Ihres Wunscharbeitgebers so am Leibe trägt! Es ist frappierend, wie einfach das System eigentlich funktioniert. Sie müssen sich bloß da einklinken, wenn Sie mögen – und es nicht intuitiv sowieso schon längst getan haben.
    Dabei stehen die Marken nicht balkengroß quer über Brust oder Rücken gedruckt. Es geht dezenter zu. Ein kleines Logo reicht, der Kenner braucht nicht einmal das. Asfa-Wossen Asserate bringt das in seinem Buch
Manieren
sehr schön auf den Punkt, wenn er über den
Herrn
(im Sinne von Gentleman) schreibt: »Was er anzieht, steht seit Langem fest und ist modischen Einflüssen nicht unterworfen. Erkennbare Markenartikel kommen ohnehin nicht an seinen Leib. Monogramme und Wappen anderer Leute zu tragen gehörte zur Livree der Lakaien. (…) Die Todesnot des Aufsteigers, entweder ›underdressed‹ |147| oder, noch schlimmer, ›overdressed‹ zu sein, ist ihm unbekannt.« In Sachen Marken brauchen Sie also Fingerspitzengefühl. Es kommt nämlich immer auch auf die Position an, auf die Sie sich bewerben. Ist es ein Einsteiger-Job, dann sehen Sie bitte auch aus wie ein Einsteiger –
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