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Das Jesus Sakrileg 2

Das Jesus Sakrileg 2

Titel: Das Jesus Sakrileg 2
Autoren: Salim Gueler
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…“
    „Das habe ich auch gedacht. Da wir ihn nicht beschattet haben, habe ich erst durch die Kreditkartenzahlung erfahren, dass er bereits wieder im Flieger nach Amerika sitzt. Es wird für uns schwer werden, in diesem Fall weitere Nachforschungen anzustellen. Würde mich nicht wundern, wenn er nicht ganz unschuldig an dem Verlust des Mietwagens war. Vielleicht hat er sich ja die Geschichte ausgedacht, um nicht zur Kasse gebeten zu werden.“
    „Nein, das glaube ich nicht. Das macht keinen Sinn. Und sonst, hast du irgendetwas über ihn herausgefunden?“
    „Nein, nichts. Ein typischer Ami aus der Upperclass. Seine Weste ist rein. Keine Verbrechen, ein paar Straftickets für zu schnelles Fahren. Das war’s dann aber auch. Soll ich unsere Kollegen in Amerika auf ihn ansetzen?“
    „Nein, nein. Seien wir dankbar, dass nichts passiert ist. Wir müssen unsere Kräfte dort einsetzen, wo sie dringender benötigt werden. Es passieren genug andere Dinge hier in Israel, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Sollte er aber in nächster Zeit wieder das Land betreten, möchte ich einen Agenten auf ihn ansetzen. Vielleicht war das wirklich nur ein dummer Zufall. Und wenn wir diesen dämlichen Araber nicht finden, scheiß drauf. Habe andere Sorgen. Muss heute Abend mit dem Premier essen. Fürchte, da ist was im Busch.
    Dass diese verdammten Araber uns nicht in Ruhe lassen können. Wieso lassen sie uns nicht einfach in Frieden? Haben wir nicht auch das Recht in Frieden zu leben?“
    „Wie meinst du das?“
    „Krieg liegt in der Luft. Aber behalt es für dich.“
    „Krieg? Mit wem?“
    „Das weiß ich nicht. Aber wenn’s nach mir geht, sollten wir ein für alle Mal dieses Palästinenserpack von der Landkarte auslöschen und all diese anderen Terroristen wie Hisbollah oder Hamas und Syrien. Verdammte Araber“, fluchte Ben, nahm eine Zigarette und zündete diese an.
    Erwin sagte nichts. Tief in seinem Inneren verachtete er den Krieg und vertrat die Überzeugung, dass Gewalt niemals eine Lösung sein konnte. Und das beste Beispiel waren für ihn Palästina und der Einmarsch in den Libanon in den 80ern. Was hatte er gebracht? Nichts, die Hisbollah gab es nach wie vor und sie erfreute sich großer Beliebtheit beim libanesischen Volk. Daher war er besorgt über die Worte Bens, aber er traute sich nicht, ihm seine Meinung zu sagen. Dafür hatte er zu großen Respekt vor diesem, der ein Nationalheld war und mit dem Premier zu essen pflegte.
    „Also Erwin, leg den Fall vorerst zu den Akten. Kann sehr gut sein, dass wir ab morgen für etwas viel wichtigeres gebraucht werden. Ein Krieg bedarf einer langen Vorbereitung. Gab es sonst noch etwas?“
    „Nicht direkt. Nur etwas Skurriles. Ein Ami hat versucht, sich in der Grabeskirche umzubringen.“
    „Ha, ha … diese dummen Amis. Und da sag einer, es gebe nur bei den Arabern Spinner. Warum wollte er sich umbringen? Ein Gläubiger?“
    „Ja, tiefgläubig. Er hat wohl den Tod seiner Frau nicht verarbeiten können. Und daher beschloss er als gläubiger Christ , sich das Leben an der Stelle zu nehmen, wo Christus zu Grabe getragen wurde.“
    „Die Welt ist verrückt, Erwin. Gut, dass es Menschen wie uns gibt, die dafür sorgen, dass diese Verrückten nicht die Oberhand gewinnen. Was ist aus dem Ami geworden?“
    „Wir haben ihn ausreisen lassen. Ins Gefängnis wollten wir ihn nicht stecken, wir wollten unnötigen Stress mit der amerikanischen Botschaft vermeiden.“
    „Gut. Und mache bitte einen Vermerk, dass dieser Spinner lebenslanges Einreiseverbot nach Israel hat. So etwas können wir hier nicht gebrauchen. Als ob wir verdammt noch mal nicht schon genug Ärger mit den Terroristen hätten. Sollen doch die Amis ihre Sorgen selber lösen.“
    „Ist schon veranlasst, Ben.“
    „Komm, lass und was essen gehen. Ich habe einen Mordshunger.“

Kapitel 6
     
    „Was schaust du so traurig, mein Kind?“, fragte Esther, die mit Rebecca im Garten von Kaans Haus saß und spürte, dass ihre Nichte mit ihren Gedanken fern war.
    „Ich habe Angst, Tante.“
    „Ja, ich weiß. Aber sie haben, was sie wollten. Uns wird nichts mehr passieren.“
    Rebecca schaute ihre Tante an und überlegte für einen Augenblick, ob sie die Frage stellen sollte. Sie wusste, dass sie nicht anders konnte.
    „Was ist so Besonderes an diesem Buch, Tante, dass man, um es zu bekommen, sogar ein Menschenleben in Kauf nimmt?“
    Esther schaute ihr in die Augen und Rebecca sah, dass ihre Tante den Tränen nahe
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