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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno
Autoren: Colin Forbes
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Mörder ihn getötet hat.«
    »Wer da wohl dahintersteckt?«, sagte Tweed. »Oskar Vernon etwa?«
    »Nein. Der Befehl für die Tat geht auf Gavin Thunder zurück, einen skrupellosen Mann mit einem unstillbaren Hunger nach Macht. Diktatorischer Macht.«
    »Dann war es also Mark, der Sie über alle unsere Tätigkeiten auf dem Laufenden gehalten hat. Und nachdem er tot war, hat seine Aufgabe vermutlich Lisa übernommen.«
    »Ganz genau. Auch sie hat das sehr gut gemacht. So wusste ich immer, wo Sie und Ihre Leute waren, und war auch über Ihre Bemühungen, die Wahrheit herauszufinden, bestens informiert.
    Ich möchte Ihnen übrigens sagen, dass ich Ihren Mut und Ihre Arbeit sehr bewundere.«
    »Das gehört nun mal zu meinem Job. Ich nehme an, dass Lisa den Namen Trent nur zur Tarnung angenommen hat.«
    »Nein, das stimmt nicht ganz. Als Lisa in England zu studieren anfing, änderte sie ihren Nachnamen. Inspiriert dazu hat sie übrigens ein klassischer Kriminalroman –
Trents letzter Fall
von E. C. Bentley.«
    »Und wie sind Sie auf Mark Wendover gekommen?«, fragte Tweed.
    »Meine Leute in den USA haben mir berichtet, dass er die CIA verlassen hat, weil er mit vielen ihrer Methoden nicht einverstanden war. Danach baute er eine der erfolgreichsten Detekteien in Amerika auf. Vor allem aber war er für seine Ehrlichkeit bekannt, was in unserer heutigen Welt eine echte Seltenheit ist. Übrigens, das Flugzeug bringt sie überall hin, wohin Sie wollen. Wo darf’s denn hingehen? Nach Hamburg? Oder nach London?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich gern nach Hamburg fliegen. Von dort aus nehmen wir dann einen Linienflug nach Heathrow.«
    »Ich werde es dem Piloten sagen.« Er griff in die Tasche, zog dann aber die Hand lachend wieder zurück. »Es wird wohl eine Weile dauern, bis wir gelernt haben, ohne diese verfluchten kleinen Mobiltelefone zu leben. Aber Sie können dem Piloten Ihre Anweisungen ja selbst geben, wenn Sie an Bord gehen.«
    »Was wird eigentlich aus den Schlägertrupps, die überall auf den Befehl zum Losschlagen warten?«
    »Die werden wohl so lange warten, bis sie müde sind und sich dann auflösen. Der Mann in Seattle – ich glaube, er nennt sich Pferdeschwanz – kann jedenfalls keine Einsatzbefehle mehr übers Internet verbreiten.«
    Sie gingen jetzt am Rand der Startbahn entlang, an deren Beton sich die Wellen der Ostsee brachen, und näherten sich dem großen Geschäftsflugzeug. Am Fuß der Treppe stand Lisa mit ihren flammend roten Haaren neben Nield, der die Arme verschränkt hatte.
    Kurz bevor Tweed ins Flugzeug stieg, wandte er sich noch einmal an Slavic und sah ihm in die Augen.
    »Es war mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen«, sagte er.
    »Da, wo ich herkomme, ist es üblich, dass sich Freunde zum Abschied umarmen. Aber ich weiß, dass ihr Engländer das nicht mögt.«
    »Ach, zum Teufel mit der britischen Reserviertheit«, entgegnete Tweed.
    Slavic schloss ihn in seine Arme und drückte ihn lange. Als er ihn wieder losließ, hatte Tweed Tränen in den Augen. Hinter seiner reservierten Fassade war Milo Slavic ein äußerst warmherziger Mensch. Tweed zog sein Taschentuch und tupfte sich die Tränen ab, bevor er sich auch von Lisa mit einer Umarmung verabschiedete.
    »Passen Sie gut auf sich auf, Lisa.«
    »Tut mir Leid, dass ich Ihnen etwas vorgeschwindelt habe.«
    »Wenn Sie wieder einmal nach London kommen, lade ich Sie ins beste Restaurant ein, das wir finden können.«
    Dann eilte er die Treppe ins Flugzeug hinauf. Aus Angst, zuviel Gefühl zu zeigen, drehte er sich nicht mehr um. Der Pilot hatte schon die Turbinen angeworfen, und Tweed setzte sich auf den freien Sitz neben Paula. Als das Flugzeug zum Start rollte, blickte Tweed sich um.
    »Wo ist eigentlich Pete Nield?«, fragte er.
    »Er bleibt noch ein bisschen auf der Insel«, sagte Paula. »Lisa möchte mit ihm nach Stockholm. Wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht, sind Sie manchmal nicht besonders aufmerksam, Tweed.«
    »Ach so ist das«, sagte Tweed leise, während das Flugzeug von der Startbahn abhob. »Ich werde jetzt mal dem Piloten sagen, dass er uns nach Hamburg fliegen soll.«
    »Er ist bereits informiert. Als Sie ins Flugzeug gestiegen sind, hat Milo ihm von draußen den Buchstaben H signalisiert. Der Pilot hat uns daraufhin über den Bordlautsprecher informiert, dass unser Flugziel Hamburg ist.«
    »Ach so ist das«, sagte Tweed abermals.
    Während der Jet Kurs auf die deutsche Küste nahm, schaute Paula
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