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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman
Autoren: Richard Laymon
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schniefte. »Pico.«
    »Welche Höhe?«
    »Normandie.«
    »Normandie?«, schrie Earl. »Das ist Downtown! Das ist ewig weit weg von hier!«
    »Ich bringe euch zurück nach Rancho Heights. Wenn wir Katherine abgeholt haben.«
    »Sie werden uns überhaupt nicht zurückbringen können «, sagte Pete. »Schauen Sie sich mal den Verkehr in dieser Richtung an.«
    »Ich bringe euch zurück. Macht euch keine Gedanken.«
    »Lassen Sie uns doch einfach hier raus«, schlug Barbara vor. »Halten Sie an und lassen Sie uns raus. Wir können zurück laufen.«
    Schluchzend schüttelte Wellen den Kopf. »Ich kann nicht halten, wir sind fast da!«
    »Fast da am Arsch!«, rief Earl. »HALTEN SIE AN!« Noch während er schrie, lehnte er sich vor und schlug Wellen seitlich gegen den Kopf. Ein harter Schlag. Der Wagen brach nach links aus. Genau vor einen grauen Mazda.
    Barbara klammerte sich am Armaturenbrett fest und kniff die Augen zu.
    Statt eines Zusammenstoßes registrierte sie, wie der Wagen plötzlich nach rechts auswich.
    Sie öffnete die Augen und sah, dass sie wieder auf ihrer Fahrspur und zumindest für den Moment in Sicherheit waren. Sie bemerkte, wie sich Earls Hand erneut hob, um Wellen einen weiteren Schlag zu verpassen.
    Sie griff Earls Handgelenk. »Hör auf! Lass ihn in Ruhe. Willst du, dass er einen Unfall baut?«
    »Lass mich los.« Earl riss sich von ihr los. Aber er schlug Wellen nicht. Stattdessen sank er zurück in die
Sitzpolster der Rückbank und schaute Barbara böse an. »Ich könnte ihn dazu bringen , anzuhalten.«
    »Ich weiß. Du bist ja so stark.«
    »Wenn du sehen willst, wie stark ich bin, mach nur so weiter.«
    »Oh, ich mache mir vor Angst in die Hosen.«
    »Haltet jetzt alle den Mund!«, schrie Wellen.
    »Wenn es Ihnen nicht passt«, giftete Barbara, »dann halten Sie doch an, und wir steigen aus.«
    »Ich lasse euch raus, wenn mir danach ist, junge Lady. Der Lehrer bin hier immer noch ich. Ich habe immer noch das Kommando. Also hält jetzt jeder die Füße still und den Mund zu. Haben wir uns verstanden? Und was dich angeht, Jones, du kannst dich auf eine Anzeige wegen Körperverletzung gefasst machen, wenn das hier vorbei ist.«
    »Ach ja?«
    »Ja.«
    Vor ihnen waren beide Fahrstreifen in östlicher Richtung von stehenden Wagen blockiert.
    Wellen hielt das Tempo.
    »Hey!«, rief Barbara und schrie dann: »NEIN!«, als er weiter Gas gab. »Hören Sie auf! Sind Sie verrückt?«
    Er wich nach links aus und raste vorbei an den stehenden Wagen geradewegs auf einen Bus der Verkehrswerke zu.

4
    »Die kommen weg, und zwar schnell«, murmelte Stanley, als er sich zwischen den Rosenbüschen seiner Mutter hindurchzwängte. Er hasste sie. Er hasste all ihre Rosenbüsche. Sie standen vor der Ziegelsteinmauer wie Wächter, die ihn fernhalten sollten.
    Das gelang ihnen zwar nicht, aber dennoch reizten sie ihn bis aufs Blut.
    Ganz egal, wie oft er die dornigen Zweige zurückschnitt, ganz egal, wie sehr er darauf achtete, seinen Bauch einzuziehen und seine Arme zu heben, wenn er sich durchzwängte - die Dornen erwischten ihn immer.
    Für seine zahlreichen Ausflüge zur Mauer hatte er mit blutigen Wunden bezahlen müssen.
    Jetzt stach ihn eine Nessel in den Rücken. Als er ihr ausweichen wollte, traf ihn eine weitere am Oberschenkel. Beide hatten sich in seinem Schlafanzug festgesetzt und wollten nicht wieder loslassen.
    Fast wünschte sich Stanley, er hätte den Bademantel angelassen. Dessen dicker Stoff hätte ihn wenigstens vor den Dornen geschützt. Aber den Bademantel hatte er im Haus gelassen.
    Warum sollte er ihn tragen? Es war ein lauschiger warmer Morgen. Mutter war wohl kaum in der Lage, sich über seinen Aufzug zu beschweren. In Anbetracht der
Umstände war es sehr unwahrscheinlich, dass sich irgendjemand beschwerte.
    Das Haus war eingestürzt. Was hätte Stanley anziehen sollen, einen Smoking?
    Er war froh, dass er den Bademantel zurückgelassen hatte. Ihm gefiel es, an der frischen Luft zu sein und dabei nichts als Schlafanzug und Mokassins zu tragen. Er mochte, wie sich der Schlafanzugstoff an seine Haut schmiegte. Und ihm gefiel, dass der Stoff so dünn war. Falls er einer Frau begegnete, würde die eine Menge durch den Schlafanzug zu sehen bekommen.
    Der schwere Bademantel hätte ihn vielleicht vor einigen Kratzern schützen können, aber er hätte Stanley auch völlig bedeckt und versteckt.
    Nachdem er seinen Schlafanzug aus den Dornen befreit hatte, schaffte es Stanley bis zur Mauer.
    Er stemmte
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