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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium
Autoren: Kevin J. Anderson
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»Genau deshalb habe ich mich für die Xeno-Archäologie entschieden, in der Hoffnung, seltsame neue Orte zu sehen. Aber für gewöhnlich möchte ich vorher wissen, wohin die Reise geht.«
    Die Energiezelle war auf volle Leistung geschaltet und mit den Systemen des Aggregats verbunden. Das Summen wies auf Einsatzbereitschaft hin. Die Transferleitungen in den Wänden versorgten die trapezförmige Steintafel mit Energie.
    Margaret sah sich die Symbolplatten am Rand der Tafel an. Sie dachte laut, als ihre Finger über die Hieroglyphen glitten. »Wenn diese Symbole auf die Koordinaten von Klikiss-Welten hinweisen, können wir vielleicht Llaro oder Corribus erreichen. Haben wir dort etwas zurückgelassen, Sender oder Ausrüstungsmaterial?«
    Louis zuckte mit den Schultern. »Du organisierst immer alles, Schatz. Ich kümmere mich nie um solche Details.«
    Er hörte, wie sich die Klikiss-Roboter durch den Tunnel näherten.
    Ihre fingerartigen Beine klackten und klickten. Ganz allein stand DD da, um den großen schwarzen Maschinen den Weg zu versperren – er wirkte bemitleidenswert klein und hilflos.
    Margaret untersuchte noch immer die Symbolplatten. »Auf den anderen Klikiss-Welten waren einige dieser Platten zerstört, insbesondere jene, die ein ganz bestimmtes Zeichen aufwiesen.« Sie deutete auf eine gewundene Hieroglyphe am oberen Rand der Steintafel. »Wollten die Roboter etwas verbergen, um Reisen zu einem bestimmten Ort zu verhindern?«
    »Nun, hier ist alles unbeschädigt geblieben«, sagte Louis. »Bis jetzt.«
    Im Tunnel trat DD einen Schritt vor und hob die metallenen Arme. Sirix blieb stehen, überrascht von der Kühnheit des Kompis. »Ich kann nicht zulassen, dass ihr meinen Herren schadet«, sagte DD. »Bitte geht fort.«
    Ilkot schob sich nach vorn, packte den kleinen Kompi mit vier segmentierten, insektenhaften Gliedmaßen und hob ihn hoch. DD zappelte, konnte sich aber nicht befreien. Im rubinroten Auge in der Mitte von Ilkots schwarzem Kopf glühte es. Der Klikiss-Roboter schien bereit zu sein, den kleinen Kompi einfach zu zerfetzen.
    »Beschädige den Kompi nicht«, sagte Sirix. »Ihm bleibt keine Wahl. Er versteht seine Knechtschaft nicht.«
    Die drei Klikiss-Roboter summten und klickten, als würden sie streiten. Dann drehte sich Ilkot um, trug den kleinen Kompi vorsichtig aber doch entschlossen fort. DDs Proteste wurden leiser, als ihn der schwarze, käferartige Roboter zur Höhlenöffnung trug.
    Sirix und Dekyk stießen die improvisierte Barriere einfach beiseite und wankten in den Raum mit dem Steinfenster.
    Margaret drehte sich nicht um, obwohl sie die Geräusche im Korridor zweifellos gehört hatte. Mit in die Hüften gestützten Händen stand sie da und starrte so auf die trapezförmige Tafel, als erwarte sie eine Erklärung von ihr. »Komm schon! Es muss eine Möglichkeit geben, das Fenster zu öffnen.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, hob den Arm und drückte auf eine ganz bestimmte Symbolplatte – sie zeigte das Symbol, das in den anderen Klikiss-Ruinen zerstört gewesen war.
    Das Portal summte und knisterte. Das graue Gestein erschimmerte. »Louis! Es geschieht etwas!«
    Die beiden schwarzen Klikiss-Roboter traten vor, die klauenartigen Arme ausgestreckt. Voller Abscheu sah Louis rote Flecken an den metallenen Gliedmaßen. Arcas’ Blut.
    Er eilte zu den Werkzeugen, die vor einer Wand verstreut lagen, und griff nach einer Spitzhacke. Damit hatten sie Öffnungen in brüchige Wände geschlagen und Schutt beiseite geräumt. Louis hob die Hacke. Sie fühlte sich schwer an und der Griff lag gut in der Hand, aber er wusste, dass er damit kaum etwas gegen die Roboter ausrichten konnte.
    Margaret blickte unterdessen auf die Steinplatte, von der nach wie vor ein leises Summen und Knistern kam. Dann löste sich das Felsgestein auf und gab den Blick frei auf einen ganz anderen Ort – eine fremde Welt wartete hinter der trapezförmigen Öffnung.
    »Louis!«, rief Margaret.
    Die Klikiss-Roboter näherten sich den beiden Archäologen mit ausgestreckten Armen. Louis schwang die Spitzhacke von einer Seite zur anderen und warf über die Schulter hinweg einen Blick zu seiner Frau. Er prägte sich die Entschlossenheit in dem Gesicht ein, das er so lange geliebt hatte, die innere Schönheit und jene Falten, durch die Margaret für ihn noch attraktiver wurde als andere Frauen, denen er begegnet war. »Geh!«, rief er. »Verlier keine Zeit!«
    Margaret zögerte. »Ich lasse dich nicht allein
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