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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium
Autoren: Kevin J. Anderson
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angestrebten Posten auf der Erde erreicht hatte.
    In absehbarer Zeit würde es keinen Ekti-Nachschub mehr geben, was bei der interstellaren Raumfahrt zu erheblichen Einschränkungen führen musste. Der Handelsaustausch in der Terranischen Hanse und im Ildiranischen Reich kam praktisch zum Erliegen.
    Und der Albtraum begann erst.

115 LOUIS COLICOS
    Margaret griff nach seinem Handgelenk. DD folgte ihnen, als sie durch die Tunnel eilten, tiefer hinein in die uralte Klippenstadt. Von draußen hörten sie das Summen von Flügeln; es klang nach einem Schwarm riesiger Heuschrecken, als die Klikiss-Roboter aufstiegen und zur Höhlenöffnung flogen. Louis fragte sich, wie sie die schwarzen Maschinen aufhalten sollten.
    Er rief sich die Struktur der Stadt vor Augen und suchte nach einem Ort, der als Versteck infrage kam, an dem sie sich verbarrikadieren konnten. Seine Gedanken rasten, als er vor dem inneren Auge die Tunnel und Korridore einer mentalen Karte betrachtete und nach schmalen Stellen Ausschau hielt.
    Schließlich erhellte sich Louis’ Gesicht mit neuer Hoffnung. Um Margarets willen gab er vor, optimistisch zu sein. »Zum Raum mit dem Steinfenster! Dort ist der Korridor ziemlich schmal. Vielleicht können wir irgendwie eine Barrikade errichten.« Doch tief in seinem Innern bezweifelte er, dass sich die Klikiss-Roboter durch eine Barriere aufhalten ließen.
    Im Schein der von DD installierten Lampen liefen sie durch die Tunnel der leeren Stadt und erreichten schließlich den großen Raum, in dem Louis so viel Zeit verbracht hatte. Schutt lag im Korridor, außerdem Brocken des harzartigen Materials, dass DD von den zuletzt entdeckten Hieroglyphen gekratzt hatte. Mit bloßen Händen stapelte Louis Eisenstangen und Schutt aufeinander. Er wusste, dass seine Bemühungen absurd waren – vermutlich brauchten die großen Roboter nur einige wenige Sekunden, um das Hindernis zu beseitigen.
    Stampfende Geräusche wiesen darauf hin, dass Sirix, Ilkot und Dekyk auf dem Überhang landeten. Sofort begannen die Roboter damit, durch die Tunnel zu poltern. Die schwarzen Maschinen waren schwerfällig, aber auch erbarmungslos.
    »Wenn die Klikiss doch nur Türen benutzt hätten.« Margaret sah kummervoll zum offenen Zugang des Tunnels, der zum Raum mit dem Steinfenster führte. Noch immer summte die Energiequelle in dem Aggregat, dessen Funktionsweise weder Louis noch seine Frau verstanden.
    Pflichtbewusst trachtete DD danach, die Barriere mit Ausrüstungskisten und kleinen Geräten zu erweitern. Louis schüttelte ungläubig den Kopf, als er das armselige Ergebnis ihrer Anstrengungen sah. »Kann ich sonst noch etwas tun, Louis?«, fragte ihn der Kompi. »Ich würde Ihnen gern helfen, auf jede Weise, die Sie für angemessen halten.«
    Louis runzelte die Stirn. »Ich schätze, du verfügst nicht über eine defensive Programmierung, oder? Können wir dich in einen Kampfroboter verwandeln?«
    »Mit einem entsprechenden Programmmodul ließe sich das vielleicht bewerkstelligen«, erwiderte DD. »Allerdings weiß ich nicht, wie kampffähig ich wäre. Immerhin fehlen mir eingebaute Waffen und eine Panzerung.«
    »Ganz zu schweigen davon, dass die Klikiss-Roboter viel größer sind als du.«
    Margaret sah über ihre Schulter. »Stimmt es, dass du Menschen nicht schaden kannst, DD?«
    »Ja, das stimmt, Margaret.«
    »Woraus sich vermutlich ergibt, dass du auch nicht zulassen darfst, dass Menschen zu Schaden kommen, oder?«
    »Ich werde alles versuchen, um so etwas zu verhindern, Margaret.«
    Louis richtete einen traurigen Blick auf den silbergrauen Kompi und wusste, dass er ihm jetzt einen Selbstmordbefehl gab. »Dann musst du den Klikiss-Robotern gegenübertreten, DD. Bleib im Korridor und hindere sie daran, uns zu erreichen.« Er schluckte. »Halte sie auf… wie auch immer.«
    DD machte sich tapfer daran, diese Anweisungen auszuführen. Er bezog im Korridor Aufstellung, doch im Vergleich mit den großen Klikiss-Robotern wirkte er geradezu lächerlich schwach. Louis verglich ihn mit einem kleinen Wachhund, der einen brutalen Eindringling anbellte.
    Margaret griff nach dem Arm ihres Mannes und zog ihn tiefer in den Raum. »Ich brauche dich, Louis. Uns bleiben nur einige wenige Minuten, um das Transportsystem zu verstehen.« Es erstaunte ihn, dass sie eine solche Möglichkeit vorschlug, und Margaret sah den Zweifel in seinem Gesicht. »Es ist die einzige Chance, die uns noch bleibt, alter Knabe.«
    »Na schön.« Louis eilte zur Maschine.
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